Auf der Agenda vieler Unternehmen steht zurzeit ein Thema ganz oben: Sparen. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und sinkender Einnahmen müssen sie verstärkt auf ihre Kosten achten. Es gilt,
- Verschwendung zu vermeiden,
- die Arbeitsabläufe und -prozesse effizienter zu gestalten und
- die eigenen Leistungen zu hinterfragen.
Doch womit starten? Nachfolgend die drei effektivsten Hebel, um die (Fix-) Kosten zu senken.
Verschwendung vermeiden
In jedem Unternehmen werden Geld und Material verschwendet. Es werden unter anderem Abfall und Ausschuss produziert. Oder allgemein: Es werden zu viele Ressourcen verbraucht. In Zeiten, in denen es Unternehmen wirtschaftlich gut geht, wird dieser Verschwendung meist wenig Beachtung geschenkt. Denn: Wer beschäftigt sich gerne mit einem solchen «Kleinkram», wenn die Zeichen auf Wachstum stehen und die Auftragsbücher randvoll sind?
In schlechten Zeiten ist das anders. Dann ist die Kostenschraube oft die einzige Schraube, an der ein Unternehmen drehen kann, um zumindest kurz- und mittelfristig seine Liquidität zu verbessern. Und beschäftigt man sich ernsthaft oder systematisch mit dem Thema, wird meist klar:
- Aus vielen kleinen – scheinbar unbedeutenden – Einsparungen werden rasch grosse Summen. Und:
- Nicht selten entscheidet eine Kostensenkung um wenige Prozent darüber, ob ein Unternehmen mit Gewinn agiert – so zum Beispiel, wenn die Gewinnspanne nur vier, fünf Prozent beträgt.
Unerkannte Sparpotenziale
Das Problem hierbei ist: Verschwendung auf der wertschöpfenden Ebene fällt aus der Vogelperspektive beziehungsweise Top-down-Warte meist nicht auf. Um hier die Einsparpotenziale zu erkunden, müssen die Mitarbeiter, die mit den Prozessen und Aufgaben vertraut sind, ins Boot geholt werden.
Deshalb starten Unternehmen, die erfolgreich ihre Verschwendung reduzieren möchten, häufig Ideenwettbewerbe. Sie animieren ihre Beschäftigten, nach Einsparmöglichkeiten zu suchen. Die Ergebnisse hiervon können sich sehen
lassen: Durch solche Kampagnen sparen Unternehmen mehrere 1000 Franken pro Mitarbeiter im Jahr.
Zeitfresser eliminieren
Mit Unternehmen verhält es sich so wie mit Menschen: In den fetten Jahren setzen sie Speck an. Sie starten zum Beispiel Projekte beziehungsweise halten diejenigen am Laufen, die keinen positiven Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Sie praktizieren etwa ein Qualitätsmanagement, als ginge es darum, Produkte und Problemlösungen für die Ewigkeit zu entwickeln.
Sie gönnen sich eine Entscheidungskultur, die zwar vielen das Gefühl vermittelt, «Auch ich werde gehört», aber die Prozesse extrem verlangsamt. Sie erbringen für ihre Kunden (kostenlose) Serviceleistungen, die diese gar nicht wertschätzen. Das frisst Arbeitszeit und bindet Perso-nal. Und da die Löhne und Gehälter der grösste Kostenblock in den meisten Unternehmen sind, ruht im Identifizieren und Eliminieren solcher Zeitfresser meist ein grosses Einsparpotenzial.
Denken in neuen Bahnen
Doch auch hier gibt es eine Herausforderung: Die Beschäftigten haben sich häufig an die bestehenden Abläufe und Prozesse gewöhnt. Deshalb gilt es, wenn man effizientere Lösungen entwickeln möchte, zunächst das Denken der Mitarbeiter in neue Bahnen zu lenken – zum Beispiel im Rahmen der Ideenwettbewerbe.
Zudem sollten sie an den Einsparungen beteiligen werden. Das erhöht ihre Motivation, gezielt darüber nachzudenken, wie sie effektiver (zusammen-)arbeiten können, und ihre Bereitschaft, auch «harte Nüsse» zu knacken. Eine moderne Ideenmanagement-Software bietet die Möglichkeit, dass Beschäftigte die Zeitfresser im Team diskutieren und die Verschwendung in Franken beziffern.