Immer mehr Unternehmen setzen auf digitale und soziale Medien in der Vermarktung. Es wird lauter und unübersichtlicher, die Kosten steigen, die Komplexität steigt. Bisher hat sich diese Vorgehensweise für die meisten Unternehmen auch als sinnvoll erwiesen – nichtsdestotrotz müssen die Werbemassnahmen auch über Social Media an die Trends für die Jahre 2021 und 2022 angepasst werden. Doch was sind die Social-Media-Trends und wie sollten Unternehmen darauf reagieren?
Videos und ephemere Inhalte
Bis zum Jahr 2022 wird es sich bei 82 Prozent aller Online-Inhalte um Videoinhalte handeln, wie eine Cisco-Studie prognostiziert. Dazu gehören neben den klassischen Youtube-Videos auch Kurzfilme auf Plattformen wie Tiktok oder auch Stories auf Instagram oder Facebook.
Für Video-Anfänger empfiehlt es sich, zunächst die Story-Funktionen der sozialen Netzwerke zu nutzen. Hier kann man mit Filtern und verschiedenen Widgets experimentieren und dabei herausfinden, welche Funktionen bei der Zielgruppe am besten ankommen und wie man sein Produkt oder seine Dienstleistung am besten in Szene setzen kann. Auch Tiktok bietet hierfür verschiedene Möglichkeiten – da die Plattform zwar bisher ein enormes Wachstum verzeichnen konnte, aber dennoch im Vergleich zu Instagram oder Facebook noch in den Kinderschuhen steckt, sollten Unternehmen im Vorfeld die Zielgruppe überprüfen und sich genauer mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, die Tiktok in puncto Marketing bietet.
Auch ephemere Inhalte werden 2021 weiterhin ein Thema sein. Hierbei handelt es sich um Inhalte, die nur für kurze Zeit verfügbar sind und dann wieder verschwinden. Snapchat hat mit den «forgettable pictures» den Trend losgetreten, der mittlerweile auch von Instagram- und Facebook-Stories adaptiert wurde. Stories sprechen dabei genau die kurze Aufmerksamkeitsspanne von Menschen auf sozialen Netzwerken an, indem sie auf kurze und fesselnde Weise die Nutzer an sich binden. Die kurzen Geschichten lassen sich auch unterwegs schnell und einfach abchecken, sodass man auf diese Weise Nutzer jederzeit ohne besonders grossen Aufwand erreichen kann.
Video-Profis, die ihre Inhalte dauerhaft zur Verfügung stellen wollen, können sich schliesslich auch 2021 noch auf Youtube als Marketingplattform verlassen – wenngleich auch diesbezüglich ein Wandel für das neue Jahr zu erwarten ist.
Mikro-Influencer
Haben Unternehmen bisher gerade in Bezug auf das Marketing über die typischen Influencer-Plattformen Youtube und Instagram noch auf Influencer mit möglichst grosser Reichweite und hohem Bekanntheitsgrad gesetzt, wird sich dies jetzt ändern. Immer mehr Unternehmen entdecken nämlich die Bedeutung von sogenannten Mikro-Influencern: Internetpersönlichkeiten, die ihre Inhalte auf eine besondere Nische zugeschnitten haben beziehungsweise ihre Inhalte (noch) einem kleinen Publikum präsentieren, lassen Werbung glaubwürdiger erscheinen.
Influencer, die ihren Followern den dritten Lidschatten der Woche als «den besten» verkaufen, sind out. Gegen das sogenannte Fake Engagement treten im kommenden Jahr die Mikro-Influencer mit passenden Communitys, einem hohen Engagement pro Follower und modernem Social Listing an. Dafür spricht eine bessere Ansprache der jeweiligen Zielgruppe, eine höhere Glaubwürdigkeit und gute Analysemöglichkeiten – auch in grosser Anzahl.
Sicherheit
Schon 2020 war Sicherheit in sozialen Medien bereits ein grosses Thema – und das nicht ohne Grund: Das Sammeln und damit auch der Missbrauch von persönlichen Daten sind über Social Media besonders einfach. Auch die These, dass manche sozialen Netzwerke ihre Nutzerdaten an Unternehmen weiterverkaufen, hält sich weiterhin hartnäckig, ohne umfassend widerlegt werden zu können.
Die Reaktion darauf wird eine Verschärfung der Normen durch die sozialen Netzwerke und die Regulierungsbehörden sein. Immerhin sind nicht nur die sozialen Netzwerke selbst, sondern auch die Influencer und selbstverständlich auch die Nutzer selbst daran interessiert, den Ruf der Plattformen zu verbessern und sie sicherer zu machen. Unternehmen, die Social Media für Werbezwecke nutzen, sollten sich deshalb auf weitere Vorschriften und Einschränkungen gefasst machen.