Nun steht das Individuum im Mittelpunkt allen Strebens. Nicht «One to Many», sondern «All to All» ist der entscheidende Unterschied in der Interaktion zwischen Verkäufer und Käufer. Kein Zweifel, unsere Märkte verändern sich fundamental. In Zukunft brauchen wir keine zentralen Mittler und Organisatoren mehr, wie beispielsweise Banken oder Versicherungen, Handelsorganisationen und Medien. Wir benötigen nur noch die Plattformen, die Vertrauen organisieren, die Rahmenbedingungen festlegen und sich ansonsten aus dem Interaktionsgeschehen heraushalten. Das Prinzip des «One to Many» weicht dem «All to All».
Ein Rückblick
Wie gelingt Unternehmen dieser Wandel, worauf müssen sie sich einstellen? Um klarer zu sehen, hilft ein kurzer Blick in die Vergangenheit. Über Jahrtausende hinweg bestimmte zunächst das Angebot den Markt. Die Mangelwirtschaft war – bis auf wenige Ausnahmen – für alle Menschen die Regel. Was produziert werden konnte, verkaufte sich in dieser Zeit quasi von selbst.
Dieses Wirtschaftsmodell änderte sich erst mit der Industrialisierung: Durch die serielle und skalierbare Fertigung gab es erstmals mehr Produkte als Nachfrage. Quantensprünge in Forschung und Entwicklung initiierten ein bisher unbekanntes Innovationstempo. Immer neue Produkte gingen mit der Entwicklung immer neuer Fertigungstechniken und Maschinen Hand in Hand.
Das Denken der «Fabrikanten» war beherrscht von den Möglichkeiten – nicht aber von den Notwendigkeiten. Nach den grossen Kriegen des 20. Jahrhunderts entstanden erstmals gesättigte Märkte. Man musste feiner vorgehen, um sich Geschäftschancen zu erarbeiten. Man entdeckte den Kunden, das bis dahin unbekannte Wesen.