Die Stärkung des Kundenvertrauens und der Kundenbindung sind die meistgenannten Triebfedern für Unternehmen (51,7%), sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Dass Kundenbindung bei den Schweizer Unternehmen grundsätzlich ein Thema ist, bestätigt auch die Studie «Swiss CRM 2012». Themen, die sich auf stärkere Kundenbindung und bessere Ausschöpfung von Kundenpotenzialen sowie Kundenwertmanagement beziehen, liegen demnach im Trend. Weitere Gründe sind der Erhalt und die Verbesserung der Unternehmensreputation (45,0 %) sowie die Konformität mit den Unternehmenszielen (37,8 %). Der Druck seitens der Konsumenten scheint ebenfalls spürbar zu sein, denn die Befriedigung der Kundenbedürfnisse wird mit 31,1 Prozent als Hauptgrund angegeben. Das Interesse von Investoren ist für die wenigsten Unternehmen ausschlaggebend für eine nachhaltige Unternehmensausrichtung (2,5 %). Die Bedeutung der Kundensicht (Kundenbindung und Vertrauensgewinn) und der Reputation implizieren eine gewisse Orientierung nach aussen, die sich vorweggenommen auch in den Nennungen zu den eingesetzten Kommunikationskanälen wiederfindet. Kundengespräche stehen hier im Vordergrund.
Langfristige und gesellschaftliche Motive wie die Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen oder Gründe der Unternehmenssicherung folgen erst auf unteren Rängen. Auch die Antwortkategorie «Andere» beinhaltet keine offen genannten Beweggründe, die in Zusammenhang mit langfristigen globalen Herausforderungen wie zum Beispiel Klimawandel oder Energiekrisen stehen. Die Schweizer Unternehmen sind mit diesen Antworten nicht alleine. Aus der Studie von Accenture (2012), an der 766 CEOs aus 100 Ländern teilgenommen haben, geht hervor, dass 72 Prozent «Brand, trust and reputation» als Treiber für Nachhaltigkeitsaktivitäten nennen. Es ist an der Zeit, den Gedanken abzulegen, dass «grün» schlecht für das Geschäft ist.
Entgegen der erwähnten starken Kundenorientierung stehen die Mitarbeiter als relevante Anspruchsgruppen (Stakeholder) an erster Stelle, gefolgt von den Lieferanten. Die Interaktion dieser Stakeholder in Zusammenhang mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen ist noch wenig etabliert. Auch Netzwerkaktivitäten sind wenig ausgeprägt. Nach Meinung von Experten ist die dort festgestellte Zurückhaltung insbesondere bei KMU auf die begrenzten zeitlichen und finanziellen Ressourcen zurückzuführen.