In Familienunternehmen und KMU ist nichts mehr wie früher. Um die Trendwende zur «neuen Normalität» zu meistern, müssen die Unternehmen in ihre digitale Transformation investieren und sich im Kampf um Talente behaupten. Wie gut ihnen das gelingt, beantwortet die Studie «European Private Business Survey 2019». Dazu hat das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC knapp 2500 Unternehmen in 31 europäischen Ländern (EU plus Norwegen, Schweiz und Türkei) befragt, darunter 90 Entscheidungsträger in der Schweiz. Die Studie zeigt: Für Schweizer Familienunternehmen und KMU bleibt noch einiges zu tun.
Positive Wachstumsprognosen
76 Prozent der Schweizer Familienunternehmen und KMU erwarten für die kommenden zwölf Monate eine positive Umsatzentwicklung (2018: 69 Prozent). Diese Zuversicht teilt in den DACH-Ländern nur der österreichische Mittelstand (77 Prozent). In Deutschland sind die Unternehmen mit 46 Prozent trotz wachstumsstarker letzter Jahre weitaus pessimistischer. Negativer gestimmt sind nur noch die Unternehmen in Griechenland (45 Prozent) und Schweden (44 Prozent).
Für die düstere Stimmung in Europa gibt es einige Gründe: Das weltweite Wirtschaftswachstum hat sich verlangsamt und auch das kommende Jahr dürfte deutlich kühler werden. Das geht aus der gemässigteren Konjunkturentwicklung in China, dem Handelskrieg zwischen den USA und China, den Unsicherheiten als Folge der Brexit-Debatte und den geopolitischen Spannungen am Persischen Golf hervor. Gleichzeitig befürchten die Unternehmen, dass sich die Überalterung und der Fachkräftemangel weiter negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken.
Für Schweizer Familienunternehmen ist das wirtschaftliche Terrain alles andere als einfach. Weil der Binnenmarkt oft zu klein ist, sind viele Unternehmen international ausgerichtet. Das erfordert Compliance in diversen Rechtsstaatlichkeiten. Die verschärfte protektionistische Haltung zahlreicher Regierungen birgt zusätzliche Risiken und manche Märkte sind stark überreguliert. Zudem ist der internationale Wettstreit enorm: Asiatische Mitbewerber entfalten sich rasend schnell und profitieren von günstigen Produktionskapazitäten.
In diesem anspruchsvollen Kontext ist eine zuversichtliche Stimmung zwar hilfreich. Gerade in der neuen Normalität raten wir von PwC Schweiz den Schweizer Familienunternehmen und KMU, ihre traditionelle Weitsicht mit ihrer bewährten Innovationskraft zu kombinieren. So erreichen sie eine Wendigkeit, die ihnen international einen einmaligen Wettbewerbsvorteil verschafft.