Wie so oft kommt auch das Auto-Abo aus den USA. «Vehicle subscription» wurde in den USA 2010 erstmals angeboten. Das Flatrate-Angebot für Autos war zunächst unter dem Namen «Flexlease» und später unter «Carousel» bekannt. Bis heute haben sich weltweit zahlreiche Unternehmen, darunter viele Start-ups, auf das Anbieten von Auto-Abonnements spezialisiert. Nun hat diese Entwicklung auch die Schweiz erreicht: Unternehmen wie Upto, Juicar, FlatDrive oder Carvolution, um nur einige zu nennen, aber auch klassische Autohändler wie die Auto Kunz AG oder die Amag (unter dem Namen «Clyde») bieten Mietautos an.
Vor allem an Privatpersonen
Die Auto-Abos sind in erster Linie auf Privatpersonen zugeschnitten. Mit ein paar einfachen Klicks lässt sich online unkompliziert ein Fahrzeug abonnieren. Es wird dabei weder Eigentum am Auto erworben, noch hat sich der Kunde wie bei Leasingverträgen langfristig zu binden. Das Angebot ist vergleichbar mit Mietautos, welche gelegentlich für wenige Tage in den Ferien gebucht werden. Es bietet viel Flexibilität und ist ideal, wenn man beispielsweise lediglich in den Wintermonaten ein Auto benötigt oder während der Sommermonate mit einem Cabrio Ausflüge machen möchte.
Braucht man das Auto nicht mehr, kann es nach Ablauf der Mindestlaufzeit zurückgegeben werden. Das Mietfahrzeug darf in der Regel auch von Familienmitgliedern oder Freunden gefahren werden, teilweise jedoch nur, wenn die Personen vorgängig dem Vermieter gemeldet werden. Die meisten Angebote beinhalten eine limitierte Anzahl Kilometer pro Monat. Fährt der Kunde mehr als die maximale Kilometeranzahl, werden die zusätzlichen Kilometer verrechnet. Teilweise werden nicht gefahrene Kilometer dem Kunden für den Folgemonat angerechnet.
Vergleichen lohnt sich
Unterschiede zwischen den konkurrierenden Anbietern bestehen nicht nur in den zur Verfügung stehenden Fahrzeugmodellen, sondern auch in der Mindestlaufzeit und der generellen Preisgestaltung, wobei die meisten Anbieter Vielfahrer von Gelegenheitsfahrern unterscheiden.
Bei Amag, FlatDrive und der Auto Kunz AG beträgt die Abo-Mindestlaufzeit drei Monate. Upto und Carvolution sehen eine Mindestlaufzeit von einem halben Jahr vor. Einzig bei Juicar, die Abonnements für Elektroautos anbieten, kann man ein Auto auch nur für einen Monat mieten. Hingegen verlangt Juicar für Neukunden eine einmalige Anmeldegebühr in der Höhe von 299 CHF. Amag und Upto verlangen für die Anmeldung keine Gebühr. Bei Carvolution und Auto Kunz AG wird eine einmalige Einstiegsgebühr von 390 CHF verrechnet. Bei der Auto Kunz AG ist dafür das SBB-Halbtax-Abo inklusive. Generell belaufen sich die monatlichen Mieten, je nach Fahrzeugmodell und maximalen Kilometern, auf 300 CHF (Kleinwagen ohne Kilometer) bis 1000 CHF. Aber auch Luxuswagen für monatlich 2500 CHF sind zu haben.
Die Vorteile
Die Vorteile gegenüber einem Kauf oder dem Leasing liegen auf der Hand. Mit dem Auto-Abo hat der Kunde einen Ansprechpartner. Das führt zu transparenten Kosten und weniger administrativem Aufwand für den Kunden. Der Kunde muss sich nicht mehr selbst um Vignette, Versicherung, Fahrzeugsteuer, Service und Wartung kümmern. Alles ist in der monatlichen Miete inbegriffen. Hinzu kommen einzig Kosten für den Treibstoff, fürs Parkieren oder zu viel gefahrene Kilometer. Möchte der Kunde sein Fahrzeug nicht mehr, kann er den Mietvertrag einfach kündigen. Im Vergleich zum Leasing – bei dem man sich in der Regel mindestens ein Jahr bindet – kann das Auto auch nur für wenige Monate
gemietet werden.
Zudem ermöglicht die Automiete auch eine schnelle Anpassung an geänderte Verhältnisse. Wird einem Kunden die monatliche Miete zu teuer, kann er den Mietvertrag relativ schnell und ohne Zusatzkosten beenden. Wird das gemietete Auto zu klein, kann der Kunde unkompliziert auf ein grösseres wechseln. Dies im Gegensatz zum Leasing oder Kauf, bei dem ein vorzeitiger Fahrzeugwechsel oft sehr teuer wird.