Strategie & Management

Informationstransfer

Welche Massnahmen Kommunikation erfolgreich machen

Wer mehr Beachtung will, muss sich diese verschaffen. Das gilt heute mehr denn je, denn die Informationsflut ist gewaltig und Zeit ein rares Gut. Doch wie gelingt es einem Unternehmen, auf sich aufmerksam zu machen und die Kunden zu erreichen? Der Schlüssel liegt in einer fokussierten Kommunikation und sieben Grundregeln.
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Der digitale Wandel ist in vollem Gang und stellt vieles komplett auf den Kopf. Was vor wenigen Jahren noch bestens funktionierte, muss heute schneller und oft auch digital erfolgen. So auch in der Kommunikation. Unternehmer sind gefordert: Sie müssen Präsenz auf verschiedenen Plattformen in der realen und in der virtuellen Welt zeigen. Wer am Ball bleiben will, sollte also seine Kommunikationsaktivitäten gut planen und gekonnt aufeinander abstimmen. Doch wie geht das am effektivsten und wie können Schnellschüsse oder Fehlinvestitionen vermieden werden?

Erst denken, dann loslegen

Jeder Unternehmer will den eigenen Betrieb sowie die eigenen Produkte oder Dienstleistungen möglichst erfolgreich vermarkten. Damit dies gelingt, muss ihm zuerst klar sein, was es denn überhaupt über das eigene Angebot zu sagen gibt und was seine Produkte und Dienstleistungen bieten. Diese Aufgabe sollten Sie wie folgt angehen:

  • Halten Sie die Vorteile Ihres Unternehmens, Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung schriftlich fest. So können Sie sich ein klareres Bild dazu machen.
  • Nehmen Sie dann die Perspektive Ihrer Kunden ein. Was brauchen sie und was interessiert sie? Was macht potenzielle Kunden neugierig? Welche Kanäle nutzen sie, um sich zu informieren?
  • Vergleichen Sie nun die beiden Sichtweisen, nehmen Sie allfällige Korrekturen bei Ihrer eigenen Einschätzung vor und behalten Sie die Beurteilungen gut im Hinterkopf.

Jeder Perspektivenwechsel ist in der Regel sehr anspruchsvoll. Immer wieder ertappt man sich nämlich dabei, dass man eben nicht konsequent wie seine Kunden denkt, sondern viel lieber die eigenen Vorteile anpreisen möchte – ganz egal, ob sich jemand dafür interessiert oder nicht. Es kann hilfreich sein, in dieser Analysephase externe Partner mit neutralem Blick beizuziehen.

Das Konzept als Kernstück

Hat man einmal herauskristallisiert, wo die Bedürfnisse der Kunden liegen und wie diese mit den Vorteilen des eigenen Produkts oder der eigenen Dienstleistung zusammenpassen, ist ein wichtiger Teil der Analyse-Arbeit gemacht. Diese Analyse sollte dann weiter verfeinert und vertieft werden. Darauf aufbauend, wird das Kommunikationskonzept erarbeitet. Dieses enthält die Kommunikationsstrategie, die taktische Vorgehensweise sowie einen konkreten Massnahmenkatalog. Die einzelnen Elemente davon beinhalten die Botschaft, die Ziele, die Zielgruppen, den Inhalt, das Vorgehen, die Bildsprache, die Tonalität sowie die Kommunikationskanäle, die man wählt. Ebenso werden im Konzept der Budgetrahmen und der Zeitplan definiert.

Das Kommunikationskonzept bildet ein wertvolles Gerüst für die kommunikative Ausrichtung. Es ist ein Leitfaden, der aufzeigt, in welche Richtung es gehen soll – eine Orientierungshilfe für das gesamte Unternehmen. Diese Grundlage zu erarbeiten, ist ein anspruchsvoller Prozess, der leider oft gescheut wird. Der Grund ist ganz einfach: Es ist anstrengend, erfordert Zeit und Ressourcen und der direkte Nutzen ist nicht sofort ersichtlich. Die Arbeit lohnt sich aber, weil das Kommunikationskonzept hilft, den Fokus zu behalten und sich nicht zu verzetteln.

Aber Achtung: Ein Konzept darf nie zum Papiertiger werden. Es muss von Anfang an aktiv als Orientierungshilfe eingesetzt werden und so geplant sein, dass eine Umsetzung realistisch ist. Deshalb sind folgende sieben Grundregeln für eine fokussierte Umsetzung des Kommunikationskonzepts unerlässlich.

Kommunikation ist Chefsache

Wer glaubt, dass Kommunikation nur eine Nebensache ist, irrt gewaltig. Kommunikation ist heute wichtiger denn je. Und am deutlichsten wird das, wenn sie nicht funktioniert. Damit es gar nicht erst zur Krise oder zu einem Imageschaden kommt, nimmt man sich dem Thema besser selbst an und macht es zur Chefsache. Denn je höher die Kommunikation in einem Unternehmen angesiedelt ist, desto grösser ist die Chance, dass sie richtig funktioniert, die Massnahmen aufeinander abgestimmt sind und alle dasselbe kommunizieren. Kommunikationsfachleute in einem Unternehmen sollten deshalb immer direkt an den Geschäftsführer rapportieren und sich regelmässig mit ihm absprechen und austauschen.

One Voice Policy

Bei der One Voice Policy geht es darum, dass das Unternehmen auf allen Kommunikationskanälen immer dieselbe Botschaft verbreitet. Einerseits soll damit ein klares und einheitliches Bild über ein Unternehmen oder ein Produkt entstehen. Andererseits will man so aber auch vermeiden, dass verschiedene Abteilungen oder Mitarbeitende individuelle Aussagen über das Unternehmen oder die Produkte verbreiten. Gerade in der heutigen Zeit, wo ein Grossteil der Mitarbeitenden regelmässig auf Social Media aktiv ist, stellt die One Voice Policy eine grosse Herausforderung dar. Unternehmen müssen klare Vorgaben zur Kommunikation definieren und ihre Mitarbeitenden mit der Kernbotschaft vertraut machen.

Schnell, schneller, am schnellsten

Unternehmen sollten agil sein, damit sie möglichst rasch auf Veränderungen reagieren können. Das gilt genauso für die Kommunikation. Auch hier ist Geschwindigkeit gefragt. Bedenken Sie jedoch: Immer einen Schritt voraus zu sein, um rasch auf Neues reagieren zu können, ist zeitintensiv und fordert Ressourcen. Planen Sie diese ein!

Weniger ist mehr

Man muss nicht überall mitmachen. Aber das, was man macht, sollte man richtig machen. Dies gilt auch in der Kommunikation. Wählen Sie die Kanäle aus, die Sie mit Ihren Ressourcen pflegen können. Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie zum Beispiel auf allen Social-Media-Kanälen präsent sind, aber keine Zeit haben, diese mit neuen Inhalten zu bespielen. Dann lassen Sie lieber die Finger davon. Seien Sie dort aktiv und präsent, wo Ihre Kunden sind, und setzen Sie Ihre Energie und Zeit dafür ein.

Authentisch bleiben

Kommunikation ist dann glaubwürdig, wenn sie wahr und echt ist. Und wenn Persönlichkeiten dahinterstecken. Kunden wollen bei Ihnen kaufen, weil sie auf Sie und Ihr Unternehmen setzen. Diesen Trumpf sollten Sie ausspielen. Eifern Sie nicht der Konkurrenz nach, indem Sie deren Auftritt kopieren. Bleiben Sie sich selbst und stehen Sie persönlich für Ihr Unternehmen, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung ein.

Berharrlich und konsequent

Wie immer geht es auch bei der Kommunikation darum, sein Ziel konsequent zu verfolgen. Wer erfolgreich kommunizieren will, muss beharrlich dranbleiben. Nutzen Sie, wenn immer passend, die Gelegenheit, um Ihr Anliegen zu platzieren und Ihr Unternehmen zu positionieren. Beharrlichkeit lohnt sich und macht Spass. Wer von seinem Unternehmen und den Produkten selber überzeugt ist, ist der beste Werbeträger gegen aussen. Daran sollten Sie immer denken und mit Begeisterung und Freude auftreten.

Wer wagt, gewinnt

Jeder Geschäftsführer sollte sich insbesondere darüber im Klaren sein, dass es keinen Leitfaden für die perfekte Kommunikation gibt. Es gibt also nicht richtig oder falsch. Fangen Sie damit an, Ihre Kommunikation in Gang zu bringen. Erfahrung hilft, sich in der eigenen Branche laufend zu verbessern. Gleichzeitig muss man gelegentlich auch den Mut haben, Neues auszuprobieren und etwas zu wagen. Wichtig dabei ist, dass man sein Ziel nicht aus den Augen verliert, sondern zu jeder Zeit ganz genau weiss, wohin man steuert.

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