In Zeiten, in denen die vorherrschenden Schlagwörter Disruption, Digitalisierung und Vuka lauten, sind neue Informationen, neues Wissen und neues Können überlebenswichtig für Unternehmen. Bildung ist der Treibstoff in ihren Tanks, um mit der globalen Geschwindigkeit mithalten zu können. Herkömmliche Trainings sind dafür viel zu sperrig und zu langsam. 08/15-Seminare, die sich tagelang um allgemeine Soft-Skill-Themen drehen, mit Stuhlkreisen und endlosen PowerPoint-Vorträgen, stiften Menschen nicht dazu an, anders zu denken und zu handeln. Doch das ist es, was Bildung heute leisten muss.
Flexibilität durch Belastbarkeit
Denn die Arbeitswelt verändert sich enorm. Am tiefgreifendsten sind sicherlich die Auswirkungen der Digitalisierung. Mit ihr wandeln sich nicht nur die Lernmöglichkeiten. Unternehmen bilden Menschen aus, ohne konkret zu wissen, wie ihr Arbeitsplatz in nur wenigen Jahren aussehen wird. Hier braucht es Bildungskonzepte, die massgeschneidert sind, motivierend, nutzerfreundlich, ökonomisch, flexibel.
Das bedeutet aber auch: Nicht nur die Menschen in den Unternehmen brauchen neue Fähigkeiten, neue Verhaltensmuster und neue Einstellungen – auch die eingekauften Trainer, Coaches und Vortragsredner müssen sich weiterentwickeln oder gar neu erfinden. Ihre Aufgabe ist es, Lern- und Entwicklungsräume zu schaffen, in denen Wirtschaft neu gedacht werden kann, in denen Menschen Neues erfahren, damit sie sich und andere und das Thema des Trainings neu betrachten können.
Als künftige Kernkompetenzen für Führungskräfte und Mitarbeiter gelten die vier K: Kreativität, kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Am wichtigsten wird die Fähigkeit werden, mit Veränderung umzugehen, neue Dinge zu lernen und in unvertrauten Situationen das seelische Gleichgewicht zu wahren. Menschen müssen heute lernen, sich immer wieder neu zu erfinden, Altbewährtes loszulassen und auf das Ungewisse zu vertrauen. Dazu gehört eine tiefgreifende geistige Flexibilität, am besten gepaart mit emotionaler Belastbarkeit. Sonst wird es kaum gelingen, die eigenen Glaubenssätze, Schlussfolgerungen und Werte aufzugeben und durch neue zu ersetzen.
Notwendige Kompetenzen
Genau das können hochwertige Trainings und Face-to-Face-Coachings leisten. Hier braucht es keine Standardtrainer, sondern Persönlichkeiten, die faszinieren und die einen gewissen Aufruhr ins Leben und in die Arbeitswelt der Lernenden bringen. Unternehmen brauchen wahre Experten und Vorbilder, die das verkörpern, was erreicht werden soll, und genau das lehren können. Trainer, die selbst den Change leben, über den sie sprechen. Eine Trainerpersönlichkeit benötigt Reife und Tiefe. Sie muss etwas erfahren und verarbeitet haben, was sie für diese Aufgabe qualifiziert. Ein Bergführer sollte den Berg, auf den er Menschen führt, gut kennen und ihn bei vielen verschiedenen Witterungen, Tages- und Nachtverhältnissen erlebt haben. Auch die Entscheider in den Unternehmen brauchen Ratgeber, die sich in ihren Disziplinen meisterhaft auskennen und wissen, wie das Neue in Form von Bildung ausgerollt werden kann – so, dass es einen Mehrwert hat. Trainer sollten künftig enger an der Seite der Unternehmen sein, als Lotsen, Sparringspartner, Ratgeber und Mahner.
Das Anforderungsprofil
Wo aber findet man eine solche Trainerpersönlichkeit? Und wie trennt man auf dem unübersichtlichen Trainermarkt die Spreu vom Weizen? Anhand der folgenden Punkte lässt sich hier für Orientierung sorgen.
Ausbildung
Trainer sollten eine Ausbildung haben, die über eine Kurzzeitschulung hinausgeht. Denn in vier Tagen (ja, so etwas wird angeboten) kann keine Trainerpersönlichkeit reifen. Ein Seniortrainer sollte mindestens zwei oder besser drei Trainerausbildungen absolviert haben. Zusätzliche Fachschulungen sind auch ein grosser Pluspunkt; dazu zählen zum Beispiel NLP, Coaching oder Planspiele. Damit erweitern und festigen Trainer ihre Kompetenzen.