Früher wurden Firmenfahrzeuge häufig bar gekauft oder geleast. Heute bieten sich zahlreiche weitere Möglichkeiten wie Miete, Abonnements oder Car-Sharing und Mischformen an, die sowohl von Privaten wie von Firmen genutzt werden können. Start-up-Unternehmen, die entweder von Autoimporteuren, Fahrzeugherstellern, Finanzinstituten, Leasinggesellschaften oder Versicherungen unterstützt und gefördert werden, entwickeln immer wieder neue Formen der individuellen Mobilität.
Der Markt
Im 2018 konnte sich der Fahrzeugmarkt nicht ganz auf dem Niveau der Vorjahre halten. Mit 299 716 in Verkehr gesetzten Personenwagen wurde ein Rückgang von 14 312 Einheiten oder –4,6 Prozent registriert. Ganz anders bei den Transportern bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Ihr Absatz stieg um 1,7 Prozent auf 32 271 Sachentransporter.
Erfreulich entwickelte sich ebenfalls der Gebrauchtwagenmarkt gemessen an der Standzeit von Occasionen; diese sank von 68 auf 65 Tage. Ungefähr auf Vorjahresniveau hielt sich der Anteil an Fahrzeugen, die von einer Firma beschafft wurden. Mit 150 500 Personenwagen und Transporter waren es gut 50 Prozent des Gesamtabsatzes. In der Folge zeigen wir vor allem alternative Finanzierungs- und Beschaffungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Bedürfnisse auf.
Wer zwar immer wieder, aber nicht ununterbrochen, auf ein Fahrzeug oder einen Transporter angewiesen ist, hat heutzutage vielfältige Möglichkeiten, diese zu beschaffen. Beispielsweise er schliesst sich einer Gruppe an, die an verschiedenen Standorten unterschiedliche Fahrzeuge bereithält. Dann muss der Betreffende nur das abrechnen, was er auch tatsächlich gefahren ist.
Ein anderer kauft (oder abonniert oder mietet) sein Fahrzeug und stellt es anderen Nutzern zur Verfügung, wenn er es nicht selbst benötigt. Es gibt praktisch keine Form der individuellen Mobilität, die nicht ausgelotet wird. Dabei tauchen natürlich auch neue Firmen auf.
Beschaffungsalternativen
So können bei Upto – der Axa-Versicherung angegliedert – beispielsweise Fahrzeuge zu Fixpreisen abonniert werden (699 bis 999 Franken pro Monat). Darin eingeschlossen sind: diverse Versicherungen (Haftpflicht, Vollkasko, Rechtsschutz, Parkschaden und Insassen), Steuern, Zulassung, Vignette, Mehrkilometer, Sommer-/Winterreifen und deren Wechsel, Reparaturen und Wartungsarbeiten. Der Nutzer übernimmt zusätzlich dann nur noch die Kosten für das Parkieren, den Treibstoff (Benzin, Diesel, Gas) respektive Strom oder anfallende Bussen. Zudem bietet Upto die Möglichkeit, dass das Fahrzeug über Sharoo mit andern geteilt werden kann, was die Kosten reduziert. Zudem kann bereits nach sechs Monaten vom Vertrag zurückgetreten oder ein anderes Fahrzeug gewählt werden. Ein ähnliches Angebot bietet Volvo mit verschiedenen Modellen.
Als Partner für das Fuhrparkmanagement und die Flottenfinanzierung bietet sich das ebenfalls noch junge Unternehmen «Alphabet» an. Das der BMW Group angeschlossene Unternehmen bietet explizit ein Flottenmanagement für bis zu zehn Fahrzeuge an. Stark ist Alphabet aber auf allen Marken und bietet das an, was der Kunde auch wirklich braucht. Speziell hervorgehoben werden auch elektrifizierte Fahrzeuge, die hier transparent und mit einfachen Prozessen aus verschiedenen Leasingangeboten – von der reinen Finanzierung bis zum umfassenden Sorglos-Paket – gewählt werden können. Aus dem gleichen Haus kommt die Carsharing-Lösung Alphacity für Geschäftswagen. Eine Onlineplattform und die Keyless-Drive-Technologie von Alphacity machen die Reservierung und den Zugriff auf die Autos einfach. Durch eine Carsharing-Lösung werden die Firmenfahrzeuge unter den Mitarbeitenden geteilt. Nötig sind hierfür einzig ein gültiger Führerausweis sowie ein Chip, der das System steuert. Somit wird es möglich, dass die Mitarbeitenden die Firmenautos auch privat nutzen dürfen.
Der Ertrag aus der Privatnutzung wird mit den Leasingkosten verrechnet. Dabei richtet Alphabet das Buchungs- und Zahlsystem ein, legt die Konten für die Mitarbeitenden an und sorgt für eine verbrauchergerechte Kostenaufteilung.
Zum angestammten Unternehmensbereich Flottenfinanzierung der Firma Arval Schweiz AG ist in den vergangenen Monaten die Miete von Firmenwagen für 1 bis 24 Monaten dazugestossen. Denn manchmal lässt es sich nur schwer vorhersagen, wie lange ein Fahrzeug benötigt wird. Mit der Einfachheit eines Full-Service-Mietvertrags und der Flexibilität einer kurzfristigen Miete ver-eint Arval Mid-Term Rental das Beste von beiden.
Die Erfahrungen als Grossflottenbetreiberin hat die Post bewogen, ihre Kenntnisse auch andern Unternehmen zugutekommen zu lassen. Sie setzt dabei auf intensive Beraterdienstleistungen an deren Anfang eine Analyse steht. Dabei werden die Fuhrparkzusammensetzung, Laufleistungen, Fahrzeugalter und -ausstattung, firmeneigene Reglemente und weitere Punkte berücksichtigt. Daraus resultiert eine detaillierte Auswertung der Daten mit transparenten Fixpunkten, wobei eine Flottenoptimierung im primären Fokus steht.