Strategische Vertiefung
Dieses Meeting ist optional, denn nicht alle Unternehmen sehen die Notwendigkeit dazu. Bestehen im Unternehmen jedoch grosse ungeklärte strategische Fragen, kann dieses Meeting eine gute Ergänzung sein. Auch hier wird eine feste Frequenz angesetzt und im Kalender verankert. Zum Beispiel jeden ersten Dienstag, alle zwei Monate.
Das Meeting läuft geplant ab, das heisst, vorab wird die Tagesordnung mit Themen verschickt, sodass eine entsprechende Vorbereitung aller Teilnehmer stattfinden kann. Es sollten mindestens zwei Stunden pro Thema gerechnet werden.
Ziel des Meetings ist, Entscheidungen auf strategischer Ebene zu treffen, zum Beispiel in welche Märkte expandiert wird, welche Produkte aufgenommen werden oder welche Strukturen im Unternehmen zu verändern sind.
Taktische wöchentliche Meetings
Das taktische operative Meeting entspringt dem EOS-Modell, das von über 7000 KMU genau wie beschrieben genutzt wird: Es findet immer am gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit statt, hat immer die gleiche Agenda, startet pünktlich und endet pünktlich. Zum Beispiel, jeden Montag um 11:15 Uhr. Es dauert 90 Minuten. Die Tagesordnung sieht dann wie nachfolgend beschrieben aus:
- Transition (5 Minuten)
Eine Runde mit jeweils einer guten Nachricht, persönlich und im Unternehmen. - Daten und Fakten (15 Minuten)
Die entscheidenden KPI des Unternehmens werden abgefragt, die Quartalsziele und ob es Erwähnenswertes in Hinblick auf Personen im Unternehmen gibt. Das sind die Punkte, wo die meisten Meetings aus dem Ruder laufen. Damit dem nicht so ist, werden die Zahlen und Daten lediglich durchgegangen, aber keine möglichen Schwierigkeiten diskutiert. Tritt die Notwendigkeit einer Diskussion auf, wird das Thema der allgemeinen Themen- oder Issueliste hinzugefügt. - Themen- oder Issueliste (60 Minuten)
Jetzt ist der Moment, sich 60 Minuten den wichtigsten taktischen oder operativen Themen zuzuwenden. Wichtig ist hier, dass keine Agenda feststeht, sondern die Themen spontan priorisiert werden. Das erscheint zunächst unproduktiv, nur so ist aber gewährleistet, dass stets die wichtigsten taktischen Probleme angegangen werden und nicht eine mittlerweile obsolete Liste. - Schluss (5 Minuten)
Es werden noch einmal die erarbeiteten To-dos abgefragt und jeder bewertet das Meeting von eins bis zehn, um wöchentliches Feedback über die Effektivität zu erhalten.
Tägliche Feinabstimmung
Dieses Meeting ist optional und wird vor allem von schnell wachsenden Unternehmen genutzt. Dazu trifft sich das Team für 10 bis maximal 15 Minuten jeden Morgen. Das Meeting wird im Stehen abgehalten, um optimale Effizienz und Schnelligkeit zu garantieren.
Bei diesem Meeting sollten drei Themen auf dem Programm stehen:
Wie geht es mir: ein Wort
Es wird der Kontext geklärt, eventuelle Stressprobleme aufgedeckt und am Teamgefühl gearbeitet.
Was mache ich heute
Wichtig hierbei ist, Allgemeinheiten zu vermeiden, wie zum Beispiel «E-Mails beantworten, zwei Meetings, Projektbetreuung». Es werden also die drei oder vier Themen spezifisch vorgebracht, an denen jeder arbeitet. Zum Beispiel: Interview mit ABC, Angebot für die Firma XYZ erstellen etc. Das schafft die Möglichkeit, Synergien oder Friktionen zu entdecken.
Mit welchen Hindernissen kämpfe ich
Was hindert die Person, schnell und effektiv zu sein. Zum Beispiel: fehlende Antwort eines Mitarbeiters, schlechte Koordination zwischen zwei Personen, ein technisch ungelöstes Thema usw. Auch hier können Synergien entdeckt werden.
Wichtig ist, dass die Zeit rigoros eingehalten wird und das Meeting nicht länger als 15 Minuten dauert.
Grundregeln für die Meetings
Jede Methode und jeder Prozess sind nur so gut wie die Personen, die sie nutzen. Deshalb folgend noch einige Grundregeln, deren Befolgung die Erfolgschancen steigern sollte:
- Präsent sein – keine Handys, keine Laptops.
- Neugierde zeigen – Tatsachen infrage stellen
- Transparenz – offen und ehrlich sein
- Alle zusammen – Pausen gemeinsam machen
- Ein Thema – immer nur eine Unterhaltung
Meetings sind die Wirbelsäule jedes Unternehmens, wo Entscheidungen getroffen werden, Wissen weitergegeben wird, geplant und kontrolliert wird. Doch nur wenige Unternehmer nehmen sich die Zeit, dieses wichtige Management-Tool für ihr Unternehmen zu optimieren.
Angefangen mit dem Führungsteam, und anschliessend in allen Fachbereichen und Abteilungen werden Meetings so durchgeführt, wie es eben kommt. Und manchmal kommt es sogar gar nicht.
Die richtige Meeting-Struktur im Unternehmen auf allen Ebenen einzuführen, kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein und hat eine grosse Wirkung auf die Entscheidungsfähigkeit und -geschwindigkeit, die Kommunikation, aber auch die Motivation der Mitarbeiter im Unternehmen.