Ein Unternehmen befindet sich im Dreieck zwischen den eigenen Stärken, den Mitbewerbern im Arbeitsmarkt und den unterschiedlichen Wünschen der Zielgruppen. Ein direkter Vergleich mit Mitbewerbern sollte vermieden werden, da jedes Unternehmen einzigartig ist. Zwar ist es sinnvoll, die Konkurrenz zu beobachten, jedoch führt Nachahmung selten zum Erfolg. Die Kommunikation der Konkurrenz passt zu deren Identität, nicht zur eigenen.
Stattdessen sollte man sich von Marktbeobachtungen inspirieren lassen und daraus ein individuelles Employer Branding entwickeln. Der Fachkräftemangel lässt sich zwar nicht beseitigen, aber durch eine gezielte Positionierung des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt kann der Recruitingerfolg trotz der bekannten Engpässe auf eine solide Basis gestellt werden.
Stärken und Bedürfnisse
Eine optimale Positionierung wird erreicht, wenn die Stärken des Unternehmens mit den Wünschen der unterschiedlichen Zielgruppen verbunden werden. Deshalb ist es wichtig, die Zielgruppen genau zu kennen. Verschiedene Zielgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die angesprochen und abgedeckt werden wollen. Das grundlegende Fundament des Employer Brandings sollte für alle Mitarbeiter gleichermassen gelten. Dennoch ist es wichtig, die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen gezielt anzusprechen. Durch eine differenzierte Kommunikation können Unternehmen sicherstellen, dass sie die individuellen Erwartungen und Wünsche ihrer vielfältigen Belegschaft erfüllen.
Im Fachbuch «Praxisleitfaden erfolgreiche Personalgewinnung für KMU» definiert Stefan Scheller die Erfolgsformel für die Personalgewinnung: Erfolg = Attraktivität × Sichtbarkeit. Die Employer Value Proposition (EVP) des Unternehmens bestimmt die Attraktivität, während die Sichtbarkeit durch alle Employer-Branding-Massnahmen erzielt wird.