Strategie & Management

Automobile Trends und Flottenmanagement III

Automobilität als Rundum-Service beziehen

Für Unternehmen ist es zentral, ihre Prozesse und Geschäftsmodelle aktuellen Herausforderungen anpassen zu können. Der Anspruch an Flexibilität, geringen Administrationsaufwand und möglichst kurze Kapitalbindung gilt auch für das Fuhrparkmanagement. Der Beitrag skizziert das Leistungsspektrum des Auto-Abos als Alternative zum Kauf oder Leasing.
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Kaum etwas ist in Zeiten der Digitali­sierung unverändert geblieben. Die ökonomischen, gesellschaftlichen und tech­nologischen Veränderungen fordern von Unternehmen Anpassung, Flexibilität und Innovation. Deshalb ist es für sie essenziell, adaptiv, fokussiert und handlungsfähig zu bleiben. Das hat Konsequenzen für die (Auto-)Mobilität aller Unter­nehmen. So hat sich neben Leasing, Finanzierung, Carsharing und Barkauf mit dem Auto-­Abo eine weitere Möglichkeit entwickelt. 

Der Wandel der Mobilität

Die letzten Jahre haben eine klare Entwicklung gezeigt. Während Firmenfahrzeuge zu Beginn gekauft wurden, im sogenannten Barkauf, werden sie nun mehrheitlich geleast, nicht zuletzt in einem Full-Service-Leasing. Im Jahr 2020 wird der Trend weiter in Richtung der Auto-Abos gehen, mit denen Unternehmen ihre Flotte endlich flexibler an die eigenen Bedürfnisse anpassen können.

Vom Fahrzeugkauf zum Leasing

Das Leasing ist insbesondere bei Firmen eine beliebte Option für die Beschaffung von Fahrzeugen in der Schweiz. Diese Entwicklung hin zum Leasing lässt sich durch den enorm hohen Kapitalbedarf beim Fahrzeugkauf begründen.

Der Kauf einer Fahrzeugflotte bedeutet hohe Anfangsinvestitionen und lang­fristig gebundenes Kapital. Die Liqui­dität und Flexibilität eines Unternehmens sollten allerdings nicht durch die eigenen Fahrzeuge be­einträchtigt oder übermässig belastet werden. Erfordert die eigene Geschäftslage die Erhöhung der Liquidität, kann Geld nur gegen eine meist signifikante Abschreibung zurückerlangt werden. Wer Fahrzeuge unter Zeitdruck veräussern möchte, muss im Verkaufspreis zudem zusätz­liche Ein­bussen in Kauf nehmen. Aus diesem Grund erlangte das Fahrzeugleasing in den  vergangenen Jahren gerade bei KMU eine immer höhere Beliebtheit. 

Vom Leasing hin zum Full-Leasing

Firmen, welche ihre Fahrzeuge tradit­ionell leasen, kämpfen mit der Abwicklung und komplexen Prozessen wie Versicherung, Unterhalt und Bereifung. Während Unternehmen sich eigentlich auf ihr Kerngeschäft fokussieren möchten, muss der Fuhrpark dennoch betreut werden. Oft geht dadurch wichtige Zeit verloren, denn in den meisten KMU gibt es keinen Flottenverantwortlichen, welcher das entsprechende Know-how mitbringt. Fahrzeuge sind Mittel zum Zweck und sollten daher nicht in Ineffizienz und Zeitverlust resultieren. Aus diesem Grund haben KMU in den letzten Jahren vermehrt Full-Leasing-Angebote in Anspruch genommen. Dabei muss sich der Leasingnehmer nicht länger um die Versicherung, den Unterhalt oder den Reifenwechsel kümmern. 

Vom Full-Leasing hin zur indi­viduellen Flexibilität

In der Regel läuft ein Leasingvertrag über drei bis fünf Jahre. Hingegen ver­ändert sich die wirtschaftliche Lage, die Anzahl der Mitarbeitenden und der Bedarf an Fahrzeugen in einem eigenen Rhythmus, der um einiges kürzer ausfällt und vor allem schwierig zu planen ist. Verändert sich kurzfristig der Fahrzeugbedarf eines KMU, nützen auch der geschonte Cashflow oder das Sorglos-­Paket durch das Full-Leasing nur bis zu einem gewissen Grad. Seit 2018 hat Auto-­Abo-Anbieter Carvolution das eigene Geschäftsmodell in Zusammen­arbeit mit KMU weiterentwickelt, um die gewünschte Flexibilität zu leisten. Die Vorteile auf einen Blick:

  • Während beim Leasing meist eine Vertragsbindung von zwei bis vier Jahren vorgesehen ist, ist ein Ausstieg aus einem Abovertrag bei Carvolution nach Ablauf der Mindesthaltedauer von 6 Monaten innert 30 Tagen möglich.
  • Geschäftsbeziehungen direkt mit den Herstellern oder Autoimporteuren sind für grosse Unternehmen gang und gäbe. Doch für KMU, welche meist 2 bis 25 Fahrzeuge benötigen, gelten die attraktiven Konditionen, welche bei einer Flotte von mehreren hundert Fahrzeugen angeboten werden, nicht. Carvolution verfügt mittlerweile über eine Flotte von mehr als tausend Fahrzeugen und kann somit KMU attraktive Konditionen und in­dividuelle Angebote bieten.
  • Kein Unternehmen kann es sich länger leisten, die eigene Verantwortung gegenüber der Umwelt zu ignorieren. Mit der falschen Flotte kommen Un­ternehmen bei Kunden, aber auch vor der Öffentlichkeit in Bedrängnis. Der Einstieg in alternative Antriebe, weg von Verbrennungsmotoren, ist für Unternehmen jedoch kein einfacher Schritt. Die Technologie verändert sich schnell und Elektrofahrzeuge verlieren ihren Wert, sobald eine neue Technologie die Batterie-Reichweite um ein Viel­faches erhöht. Möchte ein Unternehmen den Einstieg ohne finanzielles Risiko wagen, kann ein Auto-Abo dies ermöglichen.

Die Kostenfrage

Auto-Abos sind im vergangenen Jahr vermehrt hinterfragt worden. Nicht nur betreffend Nachhaltigkeit, sondern auch in Bezug auf die Kosten. «Ein Auto-Abo lohnt sich für viele Schweizer», so Comparis im November 2019 (Der grosse Comparis-Autoabo-Vergleich, 12. November 2019). Zudem ermöglicht der flexible Fahrzeugwechsel, auf neue Technologien umzusteigen oder diese für sechs Monate zu testen. 

Doch wie verhält es sich mit den Ge­samtkosten des Auto-Abos im Vergleich zum Autokauf? Laut TCS betragen die Kosten pro Kilometer bei einem Klein­wagen, abzüglich Benzin und Garagierung, 0.30 Franken pro Kilometer. Bei einer für die Schweiz typischen Lauf­leistung von 21 000 Kilometer im Jahr oder 1750 Ki­lometer im Monat fallen somit für den Autokäufer monatliche Kosten von 526.26 Franken an. 

Im Auto-Abo ist ein vergleichbares Fahrzeug für unter 400 Franken zu haben (die Berechnung beruht auf einen Fahrzeugwert von 15 500 Franken, etwa dem Citroën C1 Feel, bei geleisteten 21 000 Kilometern pro Jahr). Die Er­sparnisse über das Jahr gerechnet betragen schnell mehrere hundert Franken. Bei teureren Fahrzeugen öffnet sich die Schere dabei tendenziell noch weiter.

Auf die Dauer kommt es an

Gemäss einer Comparis-Analyse ist der Autokauf bei einer Nutzungsdauer von 8,4 Jahren preislich attraktiver als das Auto-Abo. «Ein Abo ist zwar teurer als ein Kauf. Doch der Flexibilitäts- und Zeit­gewinn machen die Flatrate für viele Autofahrer trotz Aufpreis attraktiv», analysiert Comparis- Mobilitätsexpertin Andrea Auer. Wird in Betracht gezogen, dass die Fahrzeuge insbesondere von Firmen bedeutend weniger lang als 8,4 Jahren eingesetzt werden, gewinnt ein Abo zusätzlich an Attraktivität. Auch die Zusatzleistungen wie der Reifenwechsel oder die Wartung, die beim Auto-Abo in­klu­diert sind, steigern die preisliche Attraktivität der innovativen Beschaffungs­methode für Firmenfahrzeuge.

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