Die Nacht vom 19. auf den 20. April 2017 wird Bruno Müller so schnell nicht mehr vergessen. Es war kurz nach Mitternacht, als ihn der Telefonanruf seines Betriebsleiters erreichte: Vollbrand bei der TBA Trimmiser Baustoffe AG (kurz: TBA). Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Produktion von Betonelementen und Müller ist Mitinhaber und Delegierter des Verwaltungsrates. Müller eilte noch in der gleichen Nacht zum Firmengelände in Trimmis. Was er dort zu sehen bekam, fuhr ihm in die Knochen.
Kurz vor Mitternacht fing die Produktionshalle Feuer. 100 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen an. Das Feuer wütete ausgesprochen stark, letzte Glutnester konnten erst am nächsten Morgen gelöscht werden. Durch den Brand wurden die gesamte Produktionshalle sowie Teile des Bürotraktes zerstört. «Es war schnell klar: Wir erlitten Totalschaden», sagt Müller. Ein Fiasko: In den Büchern standen zu diesem Zeitpunkt Aufträge in der Höhe von gut 3 Millionen Franken. Es ging um viel. Auch für die Gemeinde. KMU bilden das Rückgrat der örtlichen Wirtschaft. Das Unternehmen mit seinen 35 Mitarbeitenden entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem der führenden Anbieter von vorfabrizierten Betonelementen in der Ostschweiz. Die ersten Stunden und Tage waren geprägt von grosser Verunsicherung und der Frage, ob ein Weitermachen überhaupt noch Sinn macht.
Die Firmenleitung entschloss sich sehr schnell für Letzteres. Für Müller war schnelles Handeln in dieser Situation schon fast Pflicht: «Mit jedem Tag der Ungewissheit steigt die Gefahr, dass du nicht nur Kunden, sondern auch wertvolle Mitarbeitende verlierst». Der Gemeindepräsident sicherte Müller an Tag Eins nach dem Brand seine volle Unterstützung zu. Das machte Mut. Noch mehr Zuversicht schöpfte Müller, als wenig später Zurich, bei der die TBA seit Langem versichert war, die erste Akontozahlung von einer Million Schweizer Franken leistete.
Vieles war damals noch nicht klar und schon gar nicht die Brandursache. Dass trotzdem bereits Geld floss, überraschte Müller. «Ehrlich gesagt, hatte ich ein mulmiges Gefühl, was die Versicherung anbelangt. Man hört diesbezüglich ja die unterschiedlichsten Geschichten». Diese Verunsicherung nahm auch Stefan Wagenknecht wahr, der Schadenspezialist von Zurich: «Man konnte diese Anspannung richtiggehend spüren». Für ihn war aber klar, dass die TBA ganz schnell Hilfe benötigt. «Wichtig war, dass wir mal eine erste Zahlung leisten, damit die Firma nicht auch noch in finanzielle Schwierigkeiten gerät». Insgesamt betrugen die Leistungen von Zurich 4,5 Millionen Schweizer Franken: 2,5 Millionen machte der Betriebsausfall aus, auf 2 Millionen belief sich der Sachschaden.
Letzterer hätte noch grösser ausfallen können. Dass er dies nicht tat, ist auch auf den Entscheid von Zurich zurückzuführen, Spezialisten aus ihrem Netzwerk beizuziehen. Der Vertreter des Maschinenproduzenten legte der TBA nahe, die Produktionsanlage zu ersetzen. Der Spezialist von Zurich empfahl, die Maschine zu reinigen. Das zahlte sich gleich doppelt aus. «Damit liessen sich nicht nur Kosten senken, sondern wir gewannen auch noch Zeit», sagt Müller. «Wir wären nie so früh zum Tagesgeschäft zurückgekehrt, wenn wir eine neue Maschine hätten einbauen müssen.» Die Zusammenarbeit zwischen der TBA Trimmiser Baustoffe AG, von Zurich sowie den weiteren Partnern entwickelte sich zu einem Musterbeispiel für Krisenbewältigung. Bereits zehn Tage nach dem Brand starteten die Reinigungsarbeiten. Mitte September wurde mit dem Bau einer neuen, grösseren Halle begonnen und ab 4. Juli 2018 war die TBA wieder voll leistungsfähig.
Kunden hat die TBA keine verloren. «Wir verzeichneten im vergangenen Jahr zeitweise eine sehr grosse Nachfrage», sagt Müller. Auch die Mitarbeitenden hielten dem Unternehmen die Treue. Dies habe man auch mit der Versicherung zu tun: «Die Zusammenarbeit war bemerkenswert. Ohne die Unterstützung von Zurich wären wir verloren gewesen.» Und darum gehe es letzten Endes auch, meint Ralph Echensperger, Leiter Schaden: «Wir von Zurich wollen für unsere Kunden nicht einfach eine Versicherung sein, sondern ein Partner.»