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Warum Reflexion und Austausch entscheidend sind

Die Welt dreht sich immer schneller: Wir leben in einer Epoche der kontinuierlichen Beschleunigung, in der Zeit für eine bewusste Reflexion schon längst zur Mangelware geworden ist. Von den Mitarbeitenden wird verlangt, dass sie immerzu produktiv sind. Für Führungskräfte fehlt schlicht die Zeit für den Austausch mit Peers, um andere Perspektiven einzuholen.

Wir verfügen über zwei verschiedene Denksysteme: Das schnelle, instinktive und emotionale System 1 und das langsamere, Dinge durchdenkende und logischere System 2. Wir halten uns für vernünftig und analytisch, das menschliche Gehirn fällt aber auf einfachste Tricks herein. Denn Zufälle und die Intuition haben mehr Einfluss als der Verstand.

Das Beispiel mit dem Baseballschläger

Die folgende Denksportaufgabe von Nobelpreisträger Daniel Kahneman verdeutlicht, wie schnell Fehler passieren, wenn man sich beispielsweise aus Zeitmangel ausschliesslich auf  intuitives «Wissen» – das System 1 – verlässt:

Ein Baseballschläger und ein Ball kosten 1,10 Dollar.
Der Schläger kostet einen Dollar mehr als der Ball.
Wieviel kostet der Ball?

Das schnelle Denken schlägt bei mehr als 80% der Befragten als Antwort auf die Aufgabe 10 Cent vor. Nur knapp 20% aktivieren das langsame Denken, das den spontanen und plausiblen Vorschlag von 10 Cent überprüft. Richtig ist die Antwort 5 Cent.

Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich für weitreichendere Themen Zeit zu nehmen und naheliegende Lösungen in Ruhe zu überdenken.

Zeit und Raum für Weiterentwicklung

Inhaltliche und persönliche Weiterentwicklung brauchen Zeit: Zeit für den Austausch untereinander, Zeit Bestehendes zu hinterfragen und Zeit, um aus Fehlern zu lernen. Neben dem operativen Arbeiten sind daher Zeit und Raum, um mit anderen zu reden und das eigene Handeln zu reflektieren, von zentraler Bedeutung.

Meist betrachten wir nur die alltägliche Arbeit als «echte» Arbeit. Jedoch sind Aktivitäten wie das aktive Bearbeiten von Konflikten, das Aushandeln und Vereinbaren der Teamzusammenarbeit oder das Beseitigen von Arbeitsbehinderungen mindestens genauso wichtig. Tatsächlich halten genau diese Aufgaben die «Maschine» arbeitsfähig. Ein Bewusstsein für die folgenden vier Räume, die es für effektive Teamarbeit braucht, ist dabei hilfreich (nach languageofspaces):

  • operativer Raum (arbeiten – individuell und mit anderen - an den täglichen Aufgaben in meiner Rolle)
  • individueller Raum (arbeiten an einem selbst, Selbstreflexion)
  • Beziehungsraum (gemeinsames Arbeiten an Konflikten, Spannungen und Kollaborationsgestaltung)
  • Steuerungsraum (Arbeiten an der Ablauforganisation und an Prozessen)

Operativer Tunnelblick

Es ist keine Seltenheit, dass Unternehmen – und damit ihre Führungskräfte - die Aufmerksamkeit fast ausschliesslich auf den operativen Bereich lenken, während die anderen drei Räume vernachlässigt werden. Eine Verbesserung der qualitativen Zusammenarbeit  kann dann erzielt werden, wenn die Arbeit am System als ebenso wichtig erachtet wird wie die operative Tätigkeit im System. Die Arbeit am System erfordert, dass wir uns aktiv mit wiederholt auftretenden Störungen auseinandersetzen und hartnäckige Probleme gezielt angehen. Auf der Beziehungsebene bedingt  dies ein bewusstes Hinschauen auf die Teamdynamik und das Bearbeiten von Spannungen. Durch eine gemeinsame Herangehensweise können Konflikte ausgeräumt, die Organisation effizienter gemacht und die Zusammenarbeit in Teams fliessender gestaltet werden.

Der Preis fehlender Arbeit am System

Durch eine einseitige Fokussierung auf operative Arbeit und die Vernachlässigung der Zusammenarbeit können erhebliche Kosten entstehen. Missverständnisse, Konflikte und ineffektive Kommunikation führen zu schleichendem Produktivitätsverlust. Folge davon sind Fehler, Verzögerungen und Qualitätsprobleme, welche sich negativ auf die Kundenzufriedenheit, den Ruf des Unternehmens und letztendlich auf die Umsätze auswirken.

Fachkräftemangel, Gesundheitskosten, Mangel an Innovation

Unzufriedene Mitarbeitende, die sich nicht gut in das Team integriert fühlen, streben möglicherweise einen Jobwechsel an. Die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeitender ist teuer und kann die Produktivität eines Teams weiter beeinträchtigen. Unbearbeitete Konflikte und Spannungen am Arbeitsplatz können zudem zu Stress, Angstzuständen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Folge davon sind Arbeitsausfälle und medizinische Kosten. Und last but not least: Eine Organisation, die wenig Achtsamkeit und Zeit in die Gestaltung der Zusammenarbeit investiert, wird zwangsläufig negative Auswirkungen auf die Kreativität und Innovationsfähigkeit erfahren. Wenn Mitarbeitende sich nicht austauschen und aufeinander hören können, kommen neue Ideen möglicherweise nicht auf den Tisch und werden nicht entwickelt.

Erfahrungen teilen, Erfolge multiplizieren

Bei meiner Arbeit mit den verschiedensten Organisationen stelle ich immer wieder fest – es geht allen gleich. Alle müssen immer schneller rennen, um mindestens mit der aktuellen To- Do-Liste fertig zu werden. Wenn sich Teams aber gemeinsam etwas Zeit nehmen und aktiv an ihrer Kollaboration arbeiten, sich austauschen und voneinander lernen, dann haben sie nicht nur mehr Freude, sondern arbeiten auch viel produktiver zusammen. So kann eine Organisation bestmöglich gedeihen.

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