Im Juli 2016 hat Vontobel ein Tracker-Zertifikat auf Bitcoin-Basis zur Zeichnung aufgelegt. Investoren können so mit Bitcoins einfach und transparent an der Schweizer Börse handeln und auf die Wertentwicklung spekulieren. Bei dem Vontobel-Zertifikat auf Bitcoin in US-Dollar handelt es sich um ein klassisches Tracker-Zertifikat (SVSP: 1300), das Anlegern einen einfachen Investmentzugang zu Bitcoin ermöglicht.
Für das Zertifikat mit zweijähriger Laufzeit wurde eine Zulassung an der Schweizer Börse beantragt. Der erste Handelstag war der 15. Juli 2016, und die Schlussfixierung erfolgt am 16. Juli 2018. Während dieser Zeit können die Investoren das Vontobel-Zertifikat im Sekundärmarkt zum jeweils herrschenden Geld- /Briefkurs kaufen oder verkaufen.
Pionierarbeit bei EY
Das Beratungsunternehmen EY Schweiz (Mitgliedsunternehmen von Ernst und Young Global Limited EYG) ist Gründungsmitglied von Digitalswitzerland, der von vielen Branchen unterstützten Schweizer Standortinitiative für Digitalisierung und Innovation. Die Rechnungen für Prüfungs- und Beratungsleistungen von EY Schweiz kann man seit Januar 2017 mit Bitcoins bezahlen. Das Beratungsunternehmen verfügt in seinem öffentlich zugänglichen Bürogebäude neben dem Bahnhof Hardbrücke in Zürich über einen Bitcoin ATM (Bankomat).
Dieser kann sowohl von EY-Mitarbeitenden als auch Passanten zum Wechseln von Schweizer Franken in Bitcoin und umgekehrt genutzt werden. Die Mitarbeitenden erhalten ein sicheres digitales Portemonnaie (EY-Wallet-App), um damit Dienstleistungen und Produkte mit Bitcoins zu bezahlen. Laut Pressetext ist das «digital wallet» vor Zugriffen sehr gut geschützt und kann von den Mitarbeitenden ganz einfach auf ihr Firmen-Smartphone geladen werden.
Der neue Bitcoin ATM ist Teil eines internen Digitalisierungsprogramms von EY Schweiz und soll Mitarbeitenden die Themen Blockchain und Kryptowährungen näherbringen. Man will nicht nur über Digitalisierung reden, sondern diese auch aktiv zusammen mit Mitarbeitenden und Kunden vorantreiben. Man erwartet eine Revolution der Geschäftswelt. «Blockchain ist eine sich sehr schnell entwickelnde Technologie, die viele Branchen permanent verändern kann. Für die Schweiz als bedeutendem Finanz- und Industrieplatz und für ihre Entwicklung als digitaler Hub ist es notwendig, Pionierarbeit zu leisten», sagt Marcel Stalder, CEO von EY Schweiz.
Seit dem 11. November 2016 bietet sogar die SBB die Möglichkeit an, mit Bitcoins an über 10 000 Akzeptanzstellen weltweit ohne Kreditkarte oder Bankverbindung schnell und bequem zu bezahlen. Die Aufladung des Wallets per QR-Code kann man am Billettautomaten erledigen. Die SBB wirbt mit sehr niedrigen Transaktionsgebühren auch bei ausländischen Überweisungen. Auf der Webseite führt ein Link zu einer Auswahl an Programmen, mit denen man Wallets einrichten kann.
Datenschutz nicht garantiert
Oft hat man Bitcoins mit dem Argument verkauft, die Übertragungen seien anonymer und sicherer als normale finanzielle Transaktionen. Das ist keineswegs so. Übertragungen mit der Blockchaintechnik sind alles andere als anonym. Arthur Gervais, der sich im Rahmen einer Dissertation an der ETH Zürich mit Blockchain-Technologien befasst, warnte im Oktober 2016 bei SRF: «Schon mit wenig Aufwand können Spezialisten oft herausfinden, wer hinter einem Konto steckt. Die Blockchain ist wie eine offene Buchhaltung; sie ist für alle zugänglich und einsehbar. Jeder kann alle Überweisungen nachverfolgen.» Als Alternative dazu können Banken oder Unternehmen Versionen der Blockchain in einem geschlossenen Netzwerk installieren, zu dem nur ausgewähl-te Leute Zutritt haben.