Dieser Beitrag geht auf die letzten beiden Dimensionen des Compliance-Würfelmodells ein: die Ressourcen und das Fundament. Danach ziehen wir das Fazit aus allen drei Teilen dieser Reihe.
Dimension 5: Ressourcen
Damit ein robustes Compliance-Management-System (Compliance-MS) entwickelt, implementiert und laufend verbessert werden kann, müssen durch die Geschäftsleitung gewisse personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Gemäss einer von Bratschi AG im Jahr 2015 bei schweizerischen KMU durchgeführten, nicht repräsentativen Umfrage wurde bei neun Prozent der KMU ein spezifisches Compliance-Budget zur Verfügung gestellt. Dazu gehört auch eine interne oder externe Compliance-Funktion, die sich um alle Compliance-relevanten Aspekte kümmern kann, Trends und Entwicklungen verfolgt, Verbesserungsvorschläge unterbreitet, bei internen Untersuchungen mithilft und die Geschäftsleitung und die Linienvorgesetzten unterstützt. Die Aufgaben können von einer oder von mehreren Personen auch im Nebenamt wahrgenommen werden. Gemäss einer von Bratschi AG im Jahr 2015 bei schweizerischen KMU durchgeführten, nicht repräsentativen Umfrage verfügten zwölf Prozent der KMU über eine solche Compliance-Funktion.
Bei einem KMU empfiehlt es sich, eine allfällige Compliance-Funktion gleichzeitig als Compliance-Beratungsstelle amten zu lassen, an die sich die Belegschaft bei Fragen respektive Unklarheiten betreffend Compliance oder für Meldungen von möglichen Compliance-Verstössen wenden kann. Erste Anlaufstelle sollte jedoch immer der unmittelbare Linienvorgesetzte sein.