Vorkämpfer für das Grundeinkommen sind in der Schweiz Daniel Häni und Enno Schmidt. Sie begründeten eine gesellschaftspolitische Bewegung in der Schweiz, die sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen einsetzt. Sie betrachten das Grundeinkommen als «freistellende Sicherung der Lebensbasis für mehr Beweglichkeit, für mehr Entscheidungsfreiheit und Initiative. Mehr Lösungspotenzial für die Menschen. Arbeit in wechselnden Projekten und Zusammenhängen, Vielfalt und der Bedarf an persönlichem Sinngehalt in der Arbeit nehmen zu.»
Am 11. April 2012 wurde die Eidgenössische Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» im Bundesblatt publiziert. Die Initiative kommt zustande, wenn es gelingen sollte, innerhalb von 18 Monaten 100 000 gültige (beglaubigte) Unterschriften zu sammeln.
Der Initiativtext lautet folgendermas-sen:
Art. 110a (neu) Bedingungsloses Grundeinkommen
1 Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
2 Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.
3 Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.
Laut Tages-Anzeiger stellt man sich die Umsetzung folgendermassen vor.
› Das Grundeinkommen beträgt 2500 Franken monatlich pro Erwachsene, für Kinder ein Viertel davon.
› Das Grundeinkommen wird vom Arbeitseinkommen abgezogen. Damit würden die Lohnkosten sinken. Die Preise allerdings müssten stabil gehalten werden. Die Differenz würde in Form einer Konsumsteuer für das Grundeinkommen abgeschöpft.
› Die Kosten würden sich auf 200 Milliarden Franken belaufen. 110 Milliarden Franken könnten durch die Konsumsteuer aufgebracht werden und weitere 70 bis 80 Milliarden Franken würden bei den Sozialwerken gespart.
Allerdings wäre dieser Vorschlag kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern nur eine Existenzsicherung für Leute, die zeitweise kein Einkommen haben. Das liesse sich einfacher realisieren. Es ist wenig sinnvoll, Grundeinkommen von einem Arbeitserwerb wieder abzuziehen. Die Idee des Grundeinkommens ist, dass alle eine Existenzsicherung bekommen, aber die Leute, die arbeiten, mehr erhalten als diejenigen, die nicht arbeiten. Arbeit soll sich lohnen.