Mitarbeiter in KMU geben ihr Bestes, um die ihnen anvertrauten Aufgaben optimal zu erledigen. Aber alle Arbeitnehmer sind auch «nur» Menschen – und Menschen machen nun mal Fehler. Wenn nun in Betrieben ungewollte Ereignisse passieren, kann dies den Verursacher des Fehlers und weitere Kreise sehr belasten. Daher kommt dem offenen Umgang mit Zwischenfällen und der zeitgerechten und angemessenen Kommunikation eine entscheidende Bedeutung zu. Damit Fehler sich nicht wiederholen, ist es notwendig, eine offene und transparente Fehler- und Sicherheitskultur zu leben. Eine Kultur, die hinschaut, statt nach einem Schuldigen zu suchen. Eine Kultur, die es ermöglicht, offen mit Fehlern umzugehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Umgang mit Zwischenfällen
Es kann immer wieder geschehen, dass Menschen, Produkte, Prozesse, Projekte etc. unbeabsichtigt zu Schaden kommen, teilweise mit gesundheitlichen und monetären Auswirkungen. Und immer noch – aus Tabugründen oder aus Angst vor Konsequenzen – werden Fehler in den Unternehmen oft verschwiegen, vertuscht und verheimlicht. Es ist irrelevant, wem ein Fehler unterlaufen ist, die entscheidende Frage lautet: Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass eine Störung im System oder ein negatives Ereignis auftreten konnte? Der Schritt von einer Schuld- zur Fehlerkultur soll dazu beitragen, aus negativen Ereignissen zu lernen. Die Auseinandersetzung mit Fehlern ist zweifellos eine grundlegende Voraussetzung für eine gesundes Betriebsklima.
Ist ein Fehler passiert, heisst das, raschestmöglich die zuständige Stelle zu informieren. Ist ein Mensch, beziehungsweise ein Mitarbeiter, zu Schaden gekommen, hat diese Person unmittelbar Anspruch auf eine Entschuldigung. Die Ehrlichkeit und Offenheit, einen Fehler verursacht zu haben und zu gestehen, ist das absolute Nonplusultra. Eine rasche und ernsthafte Entschuldigung, wenn zum Beispiel Menschen eine physische oder psychische Verletzung erlitten haben, ist der erste «Schadenersatz», den man anwenden muss. Die Folge davon ist, den weiteren Verlauf der Fehlerverarbeitung zu mildern oder gutzumachen.