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In einfachen Schritten zur gelungenen Veloförderung

Wie können Unternehmen am besten vorgehen, um innerhalb von ein paar Monaten das Thema Veloförderung zu etablieren? Pro Velo Schweiz sammelt seit 15 Jahren gute Beispiele und verrät, wie die Entwicklung zum velofreundlichen Betrieb funktionieren kann.
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Um den aktuellen Stand im Unternehmen bezüglich seiner Velofreundlichkeit einschätzen zu können, ist es hilfreich, sich eine fiktive Velo­brille aufzusetzen und die unmittelbare Umgebung der Arbeitsplätze aus der Sicht einer Velofahrerin oder eines Velofahrers zu begutachten: Können Velos auch bei Regenwetter geschützt abgestellt und diebstahl­sicher angeschlossen werden? Können allenfalls auch E-Bikes aufgeladen werden?

Falls der Betrieb über eine Dusche verfügt, ist das Gegenargument vom Nachschwitzen am Arbeitsplatz schon einmal ausgeräumt. Die Angst vor Pannen zwischen Wohn- und Arbeitsort ist nachvollziehbar. Mit einer robusten Pumpe, eventuell am Veloständer angekettet, einem Koffer mit Flickzeug sowie den wichtigsten Werkzeugen können kleinere Defekte behoben werden.

Arbeitswege bis zehn Kilometer eignen sich bestens dafür, mit dem Velo zurückgelegt zu werden. Per E-Bike verlängert sich diese Strecke um mehrere Kilometer. Für geübte Velofahrende ist der direkte Weg über eine Hauptstrasse zumutbar. Oft ist es aber sicherer – und auch lustvoller – einen kleinen Umweg zu fahren und dafür die grossen Strassen zu meiden. Vorausschauend können die Wohnorte der teilnehmenden Mitarbeitenden gesammelt und in einer Karte eingetragen werden. Die besten Velorouten werden dann bezeichnet. Eine hilfreiche Vorinvestition ist es, die Strecken abzufahren und schwierige Kreuzungen, unübersichtliche Stellen oder unbequeme Umwege festzuhalten. Diese Punkte können im besten Fall in einer Diskussion mit der Standortgemeinde geklärt oder der Handlungsbedarf für Verbesserungen aufgezeigt werden.

Schnuppern macht Lust auf mehr. Kurze Ausfahrten nach Feierabend können zum Mitmachen motivieren. Im Vordergrund steht nicht das Zurücklegen von grossen Strecken, sondern die Freude an der Bewegung. Belohnungen funktionieren immer. So helfen Anreize, um die Mitarbeitenden nicht nur vom Schnuppern zu überzeugen, sondern sie auch anschliessend bei Stange zu halten.

Dazu gehört auch die Organisation eines Velo-Checks mit anschliessender Gratisreparatur beim lokalen Velohändler. Vielleicht lässt sich bei dieser Gelegenheit noch einen Mitarbeiterrabatt für den Kauf einer Veloausrüstung aushandeln. Die Abgabe von Gratis-Velohelmen und eine Instruktion für das richtige Tragen erhöhen die Sicherheit. Oder wie wäre es mit einem stimmungsvollen Fondue, das einem Licht-Check folgt? Freude machen auch bebilderte Velotourenführer oder Gutscheine für ein Biker-Nachtessen. Mit dem Firmensignet bedruckte Velotrikots für velofahrende Mitarbeitende und deren Kinder sind eine zusätzliche Motivation. Die Ausgaben dafür können über kostenpflichtige Autoabstellplätze finanziert werden.

Die Veloförderung greift am besten, wenn der Chef eine Pionierrolle einnimmt. Er soll der Erste sein, bei dem das Auto oder das Tram überflüssig wird. Damit ist ein Grundstein gelegt für künftige Betriebsausflüge per Velo, ein Spesenreglement, das auch die gefahrenen Kilometer auf dem Fahrrad entschädigt, eine selbstverständlichen Teilnahme bei «bike to work» und schliesslich ein Imagegewinn für Ihren Betrieb.

Toolbox

Die Toolbox «Veloförderung im Betrieb» dient als wertvolle Orientierungshilfe für Unternehmen, die dem Velo im Betriebsalltag einen grösseren Platz einräumen wollen. Pro Velo Schweiz unterstützt schon seit vielen Jahren Betriebe bei der Veloförderung und schöpft für die Toolbox aus diesem reichen Erfahrungsschatz. Die Toolbox ist ein Ordner voller Massnahmen, Tipps und Informationen für velofreundliche Unternehmen und solche, die es noch werden wollen. Die Toolbox kann bestellt werden bei info@pro-velo.ch zum Preis von 400 CHF (für «bike to work»-Betriebe zum Spezialpreis von 199 CHF).

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