Marketing & Vertrieb

B2B-Suchmaschinenoptimierung

Wie Unternehmen ihre Website zur Leadgewinnung nutzen können

In der digitalen Welt ist die Präsenz im Internet für Industrieunternehmen ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg. Doch wie können sie im KI-Zeitalter ihre Website effektiv für die Leadgewinnung ausrichten? Der Beitrag zeigt, wie es gehen kann und welche Strategien sowie Massnahmen in der B2B-SEO entscheidend sind.
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Ob Industriehersteller, -händler oder B2B-Dienstleister, künstliche Intelligenz und die voranschreitende Prozessautomatisierung im Online-Marketing ermöglichen es heute jedem Unternehmen, digital mit geringem Ressourceneinsatz mitzuspielen. Besonders im B2B-Bereich, wo die Kaufentscheidungen oft komplex und langwierig sind, ist die ständige Sichtbarkeit entlang der gesamten Kundenreise essenziell. Die Auffindbarkeit in Suchmaschinen wie Google und bald in KI-Suchen wie beispielsweise «Perplexity» oder «ChatGPT Search» durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt dabei eine zentrale Rolle. 

Potenzielle Kunden suchen gezielt nach Lösungen für ihre Herausforderungen – häufig online. Eine gut optimierte Website kann nicht nur die Sichtbarkeit erhöhen, sondern auch relevante Besucher anziehen und qualifizierte Leads generieren.  

Warum SEO unverzichtbar ist

Industrieunternehmen bieten oft spezialisierte, erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen an. Der Kaufprozess ist komplex und kann sich über Wochen oder Monate erstrecken, da in der Regel mehrere Entscheidungsträger involviert sind. Potenzielle Kunden recherchieren intensiv online, bevor sie konkrete Anfragen stellen oder Kaufentscheidungen treffen. Durch den Generationswechsel sind heute sind vor allem jüngere, online-affine Menschen in Entscheiderpositionen.

Durch gezielte B2B-SEO erscheinen Unternehmen als relevante Suchergebnisse, wenn Interessenten nach Lösungen für ihre Herausforderungen suchen. Be­sonders hochwertige Inhalte, optimiert durch Keywords, eine starke technische Basis sowie Verlinkungen und Erwähnungen ausserhalb der eigenen Website sind die drei SEO-Faktoren, durch die sich die Website als vertrauenswürdige Informationsquelle etabliert. Auf Dauer können Hersteller, Händler und Dienstleister ihre Website so zur Neukunden- und Mitar­beitergewinnung nutzen.

Die Zielgruppe verstehen 

Bevor eine Website optimiert wird, ist es grundlegend, die Zielgruppe genau zu kennen. Im B2B-Bereich sind die Zielgruppen oft spezifisch: Einkäufer, Entscheidungsträger der Geschäftsführung oder technische Experten. Diese Personen suchen gezielt nach Lösungen für spezifische Probleme, Produktinforma­tionen oder technischen Details.

Buyer Personas erstellen

Um Inhalte gezielt auszurichten, hilft es, ideale Kunden klar zu definieren. Welche Positionen haben sie und in welchen Unternehmen arbeiten sie? Welche Herausforderungen haben sie? Welche Fragen stellen sie? Welche Begriffe nutzen sie bei der Suche? Eine detaillierte Buyer Persona erleichtert die Entwicklung passender Inhalte.

Suchintention analysieren

Nicht jede Suchanfrage hat die gleiche Absicht. Hier ist wichtig, zwischen informativen, navigationalen und transaktionalen Suchanfragen zu unterscheiden. Beispielsweise könnte ein Ingenieur nach «Technischen Spezifikationen für Industrieroboter» suchen (informativ), während ein Einkäufer nach «Industriero­boter Hersteller» sucht (transaktional/kommerziell). Navigationale Suchanfragen sollen Suchende direkt auf eine bestimmte Seite eines Unternehmens bringen. Zum Beispiel «Lieferbedingungen Metallwerk Müller».

Zum Verständnis der Suchintention zählt auch die Auswertung der Art der Suche. Hinter «Industrieroboter Hersteller» steht vermutlich die Absicht des Findens einer Hersteller-Startseite oder eines Verzeichnisses für Industrieroboter-Hersteller. Andererseits könnte hinter «Industrie­robo­ter Teile kaufen» eher eine Onlineshop-Kategorieseite stehen. Wer die Such­intention versteht, kann Inhalte gezielt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abstimmen und so die richtigen Nutzer ansprechen.

Eine langfristige Investition

Industrieunternehmen können ihre Website mit gezieltem B2B-SEO in eine leistungsstarke Lead-Generierungsmaschine verwandeln. Durch technische Optimierung, hochwertigen Content, strategisches Linkbuilding und Conversion-Optimierung lassen sich qualifizierte Kundenkontakte gewinnen. Auch kontinuierliche Erfolgsmessung sowie Anpassung sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.

Keyword-Recherche als Basis

Effektive Suchmaschinenoptimierung beginnt mit einer fundierten Keyword-Recherche. Ob von Mensch oder KI durchgeführt, sie ist das Fundament jeder SEO-Strategie. Im B2B-Bereich ist es jedoch besonders wichtig, nicht nur auf hohe Suchvolumina zu achten, sondern auch auf die Relevanz der Keywords.

Long-Tail-Keywords 

B2B-Entscheidungen sind oft komplex, daher verwenden Suchende spezifische Suchbegriffe. Beispielsweise ist «Industrielle Schmierstoffe für Hochtemperaturanwendungen» ein Long-Tail-Keyword, das gezielte Leads anziehen kann.

Branchen- und Produktkeywords

Relevante Begriffe für Dienstleistungen, Produkte und Lösungen (beispielsweise «Kunststoff Wärmetauscher kaufen»). Solche Keywords sind oft spezifisch und zeigen, dass der Nutzende bereits eine klare Kaufabsicht hat. Diese Begriffe sind Gold wert, denn sie ziehen potenzielle Kunden an, die genau das suchen, was angeboten wird. 

Problemorientierte Keywords  

Hier dreht sich alles um Suchbegriffe, die typische Herausforderungen und Schmerzpunkte der Zielgruppe aufgreifen – wie zum Beispiel «Effiziente Kühlung in der Chemieindustrie». Diese Keywords spiegeln konkrete Probleme wider, nach denen Kunden Lösungen suchen. Sie sind besonders wertvoll, weil sie nicht nur Interesse zeigen, sondern auch die Chance bieten, mit passenden Inhalten als Problemlöser wahrgenommen zu werden. 

Konkurrenzanalyse

Es lohnt sich, die Wettbewerber genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei wird analysiert, welche Keywords sie verwenden, und es werden Lücken identifiziert, die noch nicht besetzt sind. So kann man sich gezielt von der Konkurrenz abheben.  

Hilfreiche Tools für die Recherche 

Tools wie der Google Keyword Planner oder auch professionelle SEO-Software wie «Ahrefs» oder «SEMrush» und «Ubersuggest» machen die Keyword-Recherche effizient. In naher Zukunft werden auch Keyword-Recherchen direkt in Google Sheets möglich sein, wenn künstliche Intelligenz eine direkte Anbindung zu SEO-Daten ermöglicht. Diese Tools helfen dabei, relevante Begriffe zu finden und deren Potenzial realistisch einzuschätzen.

Technische SEO

Eine gut optimierte Website beginnt mit einer soliden technischen Grundlage. Technische SEO-Probleme führen dazu, dass die Website von Suchmaschinen nicht richtig indexiert wird, was die Sichtbarkeit beeinträchtigt. Eine langsame oder feh­lerhafte Website schreckt ebenfalls Be­sucher ab. Industrieunternehmen sollten folgende technische Aspekte beachten:

Ladegeschwindigkeit optimieren

Eine langsame Website führt zu höheren Absprungraten. Tools wie «Google Page­Speed Insights» helfen, um Engpässe zu identifizieren und zu beheben. Schnelle Websites haben eine bessere Nutzerer­fahrung und höhere Rankings. Dennoch muss man es auch nicht übertreiben. Eine durchschnittlich schnelle Website ist für gute Ergebnisse völlig ausreichend.

Mobile Optimierung 

Es muss sichergestellt werden, dass die Website mobilfreundlich ist, da immer mehr Nutzer über mobile Geräte auf Inhalte zugreifen. Auch B2B-Entscheider nutzen Smartphones zur Recherche. 

Strukturierte Daten verwenden 

Durch die Implementierung von Schema-Markup können Suchmaschinen Inhalte besser verstehen. Dies ermöglicht die Anzeige von Rich Snippets, welche die Sichtbarkeit und Attraktivität der Suchergebnisse deutlich erhöhen. Auch um im neuen Google Feature AI Overviews mitzuspielen, sind strukturierte Daten vorteilhaft.

Crawling und Indexierung ­sicherstellen

Es ist wichtig, regelmässig zu überprüfen, ob die Website von Suchmaschinen problemlos gecrawlt werden kann. Dabei sollten Fehler wie tote Links oder Duplicate Content identifiziert und behoben sowie klare URL-Struktur, XML-Sitemap und robots.txt für Suchmaschinen lesbar gestaltet werden.

SSL-Verschlüsselung 

Eine HTTPS-Verschlüsselung sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern steigert auch die Vertrauenswürdigkeit der Website. 

Content-Strategie und -Formate

Content ist essenziell – besonders im B2B-Bereich, wo Entscheidungen häufig auf fundierten Informationen basieren. Hochwertige Inhalte sind die Grund­voraussetzung, um potenzielle Kunden zu informieren und Leads zu generieren. Effektive Content-Formate für Industrieunternehmen sind:

Blogartikel

Mit praxisnahen Lösungen und Tipps ­lassen sich Kundenprobleme direkt ansprechen (beispielsweise «So reduzieren Sie den Energieverbrauch in Ihrer Produktion»). Solche Inhalte bieten echten Mehrwert und positionieren die Website als kompetente Anlaufstelle. Dank ge­nerativer künstlicher Intelligenz kann dieses Format heute noch zeiteffizienter umgesetzt werden.

Whitepaper und E-Books 

Tiefgehende Fachinformationen sind gefragt, wenn sie im Austausch gegen Kontaktdaten angeboten werden. Das schafft Vertrauen und generiert gleichzeitig wertvolle Leads.

Video-Content und Webinare

Komplexe Themen verständlich erklären und Expertenwissen demonstrieren – Videos, die Produktdemonstrationen oder Anwendungsfälle zeigen, sind besonders effektiv, um komplexe Informationen einfacher darzustellen.

Produktseiten optimieren

Es muss sichergestellt werden, dass die Produktseiten detaillierte Informationen, technische Spezifikationen und Anwendungsbeispiele enthalten.

E-E-A-T-Prinzip beachten

Google bewertet Inhalte nach Expertise, Erfahrung, Autorität und Vertrauen (E-­E-A-T). Es ist wichtig, dass diese Experten verfassen und auf vertrauenswürdigen Quellen basieren, gerade in Zeiten von inflationärer Content-Produktion durch KI.

Case Studies

Erfolgsgeschichten von Kunden zeigen, wie Produkte oder Dienstleistungen in der Praxis wirken. Solche Beispiele machen Leistungen greifbar und bauen Vertrauen bei potenziellen Kunden auf. 

On-Page-Optimierung

On-Page-Optimierung geht weit über das reine Schreiben guter Texte hinaus. Es geht darum, die Website so zu strukturieren und zu gestalten, dass sie sowohl für Suchmaschinen als auch für Nutzer op­timal funktioniert. Dazu gehören tech­nische Feinheiten, die das Ranking ver­bessern, sowie Elemente, die das Nutzer­erlebnis steigern. Jede Massnahme zielt darauf ab, die Sichtbarkeit zu erhöhen und Besucher länger auf der Seite zu halten:

Überschriften optimieren

Eine klare Struktur mit gut formatierten Überschriften verbessert nicht nur die ­Lesbarkeit, sondern stärkt auch das Ranking. Als Faustregel gilt: Webinhalte sollten auf HTML-Ebene immer so strukturiert werden wie eine gute Abschluss­arbeit. 

Meta-Tags optimieren

Prägnante Title-Tags und ansprechende Meta-Beschreibungen sorgen für eine ­höhere Klickrate in den Suchergebnissen und informieren Crawler darüber, worum es auf der Seite geht.

Interne Verlinkung

Wichtige Seiten gezielt miteinander verknüpfen – das verbessert die Nutzer­führung und hilft Suchmaschinen, die Website besser zu verstehen. Ziel ist es, ein Netzwerk an interner Linkstruktur für die wichtigsten Unterseiten aufzubauen.

Bilder-SEO

Bilder mit aussagekräftigen Dateinamen und passenden Alt-Tags versehen, um auch in der Bildersuche sichtbar zu werden und die Barrierefreiheit zu erhöhen.

Off-page SEO

Backlinks von vertrauenswürdigen Quellen sind ein entscheidender Faktor, um die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit ­einer Website zu stärken. Hinzu kommen übrigens auch simple Erwähnungen des Firmennamens, der Geschäftsführung oder von Produktnamen. Je präsenter die Marke online ist, desto eher wird man in Google und KI-Suchmaschinen ge­funden. Für Industrieunternehmen bieten sich dabei folgende Strategien an:  

Fachartikel veröffentlichen  

Hochwertige Beiträge in relevanten Fachmedien wie Branchenzeitschriften oder Magazinen ermöglichen es Industrieherstellern, ihre Kompetenzen darzustellen und ihre Markensichtbarkeit zu stärken. Fachartikel sind das beste Mittel für Off-page SEO und Vertrauensaufbau.

Pressemitteilungen mit Keywords versehen 

Pressemitteilungen, die gezielt mit SEO-relevanten Keywords und Markenerwähnungen angereichert sind, erhöhen die Reichweite und unterstützen gleichzeitig die Suchmaschinenoptimierung.  

Partnerschaften und ­Kooperationen nutzen  

Zusammenarbeit mit Partnern oder Branchenexperten bietet die Möglichkeit, Gastbeiträge zu platzieren und so Backlinks aufzubauen.  

Teilnahme an Events digital aufbereiten 

Events und Fachmessen sind nicht nur offline ein Gewinn – durch begleitende Berichterstattungen wie Blogbeiträge, Social-Media-Posts oder Artikel lässt sich die Online-Präsenz und Markenbekanntheit zusätzlich stärken.  

Conversion-Optimierung

SEO bringt Besucher auf die Website – die Umwandlung in Leads erfolgt jedoch durch gezielte Conversion-Optimierung. Klare Calls-to-Action, ansprechende Landingpages und nutzerfreundliche For­mulare sind der Schlüssel, um Interessenten zu überzeugen und in Kontakte zu verwandeln:

Klare Calls-to-Action (CTA) 

Auffällige und aussagekräftige CTA wie «Jetzt Angebot anfordern» oder «Whitepaper herunterladen» führen Nutzer gezielt zur Kontaktaufnahme oder zum Download von Inhalten. Strategisch platziert auf relevanten Seiten, erhöhen sie die Conversion-Rate deutlich.  

Kontaktformulare optimieren 

Grundsätzlich: Weniger ist mehr – möglichst wenige Pflichtfelder reduzieren Hürden und steigern die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme. Lange Formulare können abschrecken, daher sollten nur die notwendigsten Informationen abgefragt werden.  

Persönliche Ansprechpartner

Fragt man Ingenieure und technische Einkäufer, was sie am meisten bei Industriewebsites stört, ist die Antwort oft: kein direkter, persönlicher Ansprechpartner. Interessenten sollten also nicht über das Sekretariat des Unternehmens weitergeleitet werden, sondern direkt einen Produkt- oder Vertriebsmanager anrufen oder anschreiben können. Ein sympa­thisches Bild ist ein weiterer Bonus – gerade in KI-Zeiten.

Erneute Kontaktaufnahme durch Newsletter

Eine weitere Möglichkeit, um SEO-Traffic noch besser zu verwerten, ist das Senden eines monatlichen Newsletters. Dazu werden über SEO-Artikel Kontaktadressen gesammelt. An diese wird dann monatlich eine Mail mit hochwertigem Inhalt geschickt, die wiederum das Angebot der Firma hervorhebt.

Lokale SEO

Viele B2B-Industrieunternehmen bedienen spezifische Regionen oder lokale Märkte. Mit gezielten lokalen SEO-Massnahmen lässt sich die Sichtbarkeit in ­diesen Gebieten deutlich steigern. Diese Massnahmen sorgen dafür, dass das Unternehmen in den relevanten Märkten gefunden wird – sowohl online als auch offline:

Google-Unternehmensprofil ­optimieren  

Das Google-Unternehmensprofil sorgt ­dafür, dass das Unternehmen in lokalen ­Suchergebnissen und auf Google Maps gut sichtbar ist. Für Industrieunternehmen gilt dabei, dass das Profil stets vollständig und aktuell gehalten werden sollte. Für den Google Bot und Crawler von KI-Suchmaschinen beinhaltet das Unternehmensprofil strukturierte Daten, die ideal ausgewertet werden können.

Lokale Keywords nutzen  

Suchbegriffe wie «Maschinenbau München» oder «Industrieanlagen Berlin» helfen dabei, gezielt Nutzer aus der Region anzusprechen.  

Brancheneinträge in ­Verzeichnissen aktualisieren  

Konsistente und aktuelle Einträge in lokalen Branchenverzeichnissen stärken nicht nur die Online-Präsenz, sondern auch die Glaubwürdigkeit.

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