«Schliess die Augen und denke an irgendetwas, nur denke keinesfalls an einen rosaroten Elefanten». Dieses kindliche Spiel demonstriert eindrücklich die Macht der Bilder. Denn kaum jemand kann sich dem Drang widersetzen, sich erst recht einen rosaroten Elefanten vorzustellen. Visuelle Reize wie Bilder, Farben und Formen prägen die menschliche Sinneswahrnehmung. Wenn man bedenkt, dass rund 80 Prozent aller Informationen im menschlichen Gehirn vom Sehnerv geliefert werden, ist es absolut zentral, welche Bilder man in der Kommunikation einsetzt. Clevere Markenstrategen machen sich diese Macht der Bilder zunutze, indem sie mit richtig ausgewählten und passend eingesetzten Bildern die Reaktionen und Verhaltensweisen der Kommunikationszielgruppen positiv beeinflussen.
Gegen die Beliebigkeit
Viele Unternehmen verwenden in ihrer Kommunikation sogenannte Bildwelten. Diese werden oft von kreativen Leuten bzw. Agenturen entworfen. Der Auftrag lautet meist in etwa so: «Bringen Sie uns mindestens drei verschiedene Vorschläge für mögliche Bildwelten zu unserer Firma. Wir wollen diese dann in der neuen Broschüre umsetzen. Unser Corporate Design Manual liegt bei.» Hand aufs Herz: Welche Vorschläge werden die Kreativen liefern? Sicher schlagen sie tolle Bildwelten vor und wählen aus Bilddatenbanken schöne, kräftige, eindrückliche Fotos aus. So strahlen etwa bei Banken gut aussehende Models um die Wette oder in der IT-Branche symbolisieren Eisenbahnschienen vernetzte Welten. Und bei der nächsten Broschüre oder spätestens dann, wenn die Neu- oder Umgestaltung der Website auf dem Programm steht, werden wiederum – vielleicht gar von einer anderen Agentur – neue Bildwelten entwickelt, die zum aktuellen Trend passen. Kann das eine nachhaltige Lösung sein? Nie und nimmer! Bilder dürfen keinem beliebigen Trend folgen und schon gar nicht der Konkurrenz. Zu häufig treten Unternehmen der gleichen Branche mit identischen Bildwelten auf. Das macht sie austauschbar.