Eine Restaurantbewertung, der Friseur um die Ecke, die nächste geöffnete Autowerkstatt: Die Suche über das Internet, speziell über Google, ist heute nicht mehr wegzudenken. Neueste Ergebnisse der Digital Marketing Insights 2024 von Evergreen Media zeigen: Etwa 65 Prozent der Befragten nutzen Google, um sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. In einer Welt, in der Milliarden von Suchanfragen täglich in den Weiten des Internets versendet werden, gibt es mindestens genauso viele Chancen, sich digital vor potenzieller Kundschaft erfolgversprechend zu präsentieren.
Präsent sein
Das gilt auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die für die Schweizer Wirtschaft eine entscheidende Rolle spielen, schliesslich bilden sie die überwältigende Mehrheit der Unternehmen im Land. Umso wichtiger, dass auch der Online-Auftritt stimmt, ist er doch das digitale Abbild eines Unternehmens, weshalb er auch laufend an Veränderungen am Markt und in der Nachfrage angepasst werden muss.
Zwar zweifeln Mittelständler heute nicht mehr daran, dass ein Internetauftritt zum Marketingmix gehört, viele sind mit veralteten Webdesigns und geringer Benutzerfreundlichkeit ihrer Websites jedoch genau an diesem Punkt stehen geblieben. Keine Frage, auch das beste Produkt oder die beste Leistung bringen nichts, wenn niemand deine Website bei der Online-Suche findet. Hier kommt Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ins Spiel.
Die Herausforderungen
Im Wettbewerb um Sichtbarkeit und Online-Relevanz sehen sich mittelständische Unternehmen nicht selten mit der starken Konkurrenz grosser Konzerne konfrontiert. Daher ist es für KMU umso wichtiger, eine durchdachte SEO-Strategie basierend auf ihrem Geschäftsmodell, ihrer Konkurrenz und ihrer Marktstellung aufzustellen. Folgende Herausforderungen gilt es dabei zu beachten:
Begrenzte Ressourcen
KMU verfügen oft nicht über die finanziellen oder personellen Ressourcen beziehungsweise das notwendige Know-how zur Umsetzung einer erfolgreichen SEO-Strategie. Eine effiziente Planung und kluge Ressourcenkalkulation sind daher unabdingbar. Zudem empfiehlt sich die Fokussierung auf Nischen und regionale Zielgruppen, um in der breiten Masse nicht übersehen zu werden. Gerade Unternehmen, die ohnehin einzigartige Produkte oder Dienstleistungen anbieten, sind hier im Vorteil. So heben sich KMU gezielt von grossen Mitbewerbern ab und erreichen eine eindeutige Positionierung in ihrem Marktsegment. Des Weiteren sind kleine und mittlere Unternehmen, wenn sie nicht über eigene Experten verfügen, gut beraten, sich einen zuverlässigen Partner in Form einer SEO-Agentur an die Seite zu holen.
Begrenzte Sichtbarkeit
Gerade im Vergleich mit grossen Konzernen schaffen es KMU selten in die Top-Ergebnisse der Google-Suche. Der Grund dafür: Suchmaschinenalgorithmen bevorzugen Inhalte von bereits etablierten und autoritären Websites und sortieren diese höher in die Liste der Ergebnisse ein. Hier sind grosse Unternehmen im Vorteil, da sie zumeist über viele Inhalte und eine hohe digitale Autorität verfügen.
Einen Lösungsansatz hierfür bietet der Fokus auf lokale SEO, Nischenexpertise und wertebasiertes Marketing. Dabei stehen ein optimiertes Google-Unternehmensprofil, das Management von Kundenbewertungen und die Erstellung einzigartig hilfreicher Inhalte im Fokus der Massnahmen. Das Ziel dahinter: Nicht mit den grossen Playern in der Online-Welt in direkte Konkurrenz treten, sondern, wie zuvor bereits erwähnt, eine Nische finden, in der das Unternehmen durch regionale Präsenz, spezialisierte Angebote und Unternehmenswerte brilliert. Dieser Ansatz hebt KMU als sympathische, bodenständige Alternative zu den grossen, oft als distanziert wahrgenommenen Konzernen wie Amazon & Co. hervor.
Begrenzter Zugang zu Fachwissen
Die Welt des Online-Marketings entwickelt sich ständig weiter: Neue Trends, Technologien und Plattformen entstehen in rascher Folge. Hier mitzuhalten und stets am Puls der Zeit zu bleiben, kann sich für KMU als schwierig gestalten. Es empfiehlt sich daher, in Weiterbildungen und Schulungen für die Mitarbeitenden zu investieren. Diese müssen nicht zwingend das Ziel haben, Angestellte zu Fachexperten auszubilden, denn bereits Grundwissen hilft weiter, Themen und Trends im Blick zu behalten, Dienstleister besser zu durchleuchten und mit einfachen SEO-Tools umzugehen. Denn diese bieten Einblicke in die Leistung der Unternehmenswebsite und können bei der Identifizierung von Optimierungsmöglichkeiten helfen, um so mehr aus den begrenzten Ressourcen herauszuholen.
Kernelemente einer Strategie
Fest steht: Es gibt keine Standardlösung für eine erfolgreiche SEO-Strategie. Ansätze und Massnahme unterscheiden sich individuell von Unternehmen zu Unternehmen und von Markt zu Markt. Dennoch gibt es gewisse Punkte, die Teil einer jeden SEO-Strategie sind. Über die folgenden Elemente sollten sich KMU daher Gedanken machen, wenn sie ihre vermeintlichen Schwächen in Stärken umwandeln wollen:
Keyword-Recherche
Keywords sind zum einen Begriffe, die Internetnutzer in das Suchfeld einer Suchmaschine eintippen, und zum anderen Schlüsselwörter, unter denen in der Suchmaschinenwerbung Anzeigen ausgespielt werden. Die Durchführung einer gründlichen Recherche von zielgruppengerechten Keywords ist für die Suchmaschinenoptimierung unerlässlich, um diejenigen Begriffe zu identifizieren, die das höchste Potenzial für Traffic und Konversionen bieten. Gerade kleine Unternehmen neigen oft dazu, ihre Inhalte nach möglichst vielen, breit gestreuten Keywords auszurichten, und laufen so Gefahr, im Wettbewerb unterzugehen.
KMU können ausserdem ihren Spezialistenbonus nutzen, indem sie sich auf ein kleines, kommerzielles und relevantes Keyword-Set fokussieren, das oft weniger Wettbewerb hat.
On-Page-Optimierung
Im nächsten Schritt muss die Website an das Keyword-Set angepasst werden. Dies umfasst die Anpassung von Meta-Tags, Überschriften, Inhalten und Bildern. Zudem sollten sich das Branding, die Corporate Identity (CI) sowie der erstellte Content an den zielgruppengerichteten Nischen-Keywords orientieren, um somit maximale Relevanz und Spezialisierung zu erzielen.