Marketing & Vertrieb

Suchmaschinenoptimierung

Google verändert das Ranking von Websites

Seit dem 21. April macht Google ernst: Websites, welche nicht mobileoptimiert sind, werden im Ranking abgestraft. Es ist also ratsam, den eigenen Auftritt zu testen und zu ver­bessern, wenn das Unternehmen im Ranking nicht weiter nach hinten abfallen soll oder schlimmstenfalls via Smartphone gar nicht mehr angezeigt wird.
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Eine aktuelle Studie zeigt, dass rund 51 Prozent der Netzbesucher via einem Smartphone auf eine Webseite zugreifen, oder in anderen Worten, in rund vier Stunden des Tages via Mobilephone oder Tablet auf dem Netz umhersurfen. Bei den Jugendlichen ist diese Zahl noch grösser. Experten gehen von einer Rate über 90 Prozent aus. Oftmals sind die kaufkräftigen Zielpersonen auch solche, die einer entsprechend engagierten Arbeit nachgehen. Deshalb werden sie sich via Smartphone unterwegs informieren und recherchieren, teilweise sogar Artikel in den Warenkorb legen und dann zu Hause via Tablet oder Laptop final einkaufen.

Und dennoch unterschätzen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen die Bedeutung von mobilen Endgeräten und deren Nutzung. Nicht zuletzt weil mobile Websites- und Shopentwicklungen einen Kostenfaktor auslösen, vor dem sich viele Unternehmer scheuen. Was es kostet, werden an dieser Stelle viele fragen, und wie so oft ist es nicht eine Frage des Aufwandes, sondern der Opportunitätskosten. Denn was kostet es, wenn sie es nicht machen, sofern sie nicht zu den anderen 49 Prozent gehören? «This change will affect mobile searches in all languages worldwide and will have a significant impact in our search results», heisst es im Google Webmasters Central Blog.

Fakten schaffen

Wer nichts weiss, muss alles glauben: Es lohnt sich deshalb, Fakten zu schaffen. Ein Blick auf (Google) Analytics Software kann dabei helfen zu identifizieren, wie viel Verkehr oder in der Fachsprache Traffic (Besucher) auf die Seite via Mobile, Geräte (Telefon und / oder Tablet) kommen. Wichtig ist hier: Mobile ist nicht gleich mobile: so ist das Nutzerverhalten in Bezug auf Ort und Absicht bei Smartphones und Tablets grundsätzlich verschieden. Werden Smartphones eher unterwegs zur Informationsbeschaffung dienen, sind Tablets oft ein Desktopersatz am Abend und werden beim sogenannten Couchsurfing auch schon für den Einkauf oder die Reisebuchung genutzt, Termine werden ausgemacht und E-Mail-Bestellungen ausgelöst.

Wer unterwegs schnell auf eine Information zugreifen will oder gar auf der Suche nach dem nächsten Kauf, dem nächsten Restaurantbesuch ist, schätzt, wenn gewisse Grundvoraussetzungen gegeben sind: schnelle Ladezeiten, einfache Übersichten, Kontaktmöglichkeiten. Ein sauberer Code, klassische Suchmaschinen­optimierung und allenfalls ein Google-Maps-Eintrag können hier schon sehr helfen. Wer auf der Webseite über entsprechende Kontaktmöglichkeiten oder Buchungsmöglichkeiten verfügt sowie Öffnungszeiten, Servicenummern, Kontakt­möglichkeiten, (Social-)Bewertungen auf einen Blick und einen Klick ansehen und zugreifen kann, wird eine entsprechend hohe Conversion-Rate (Umwandlungsrate) erreichen und damit auch wieder im Ranking nach oben kommen.

Wenige Punkte zu verbessern

Was es braucht, ist gar nicht mal so viel: In der Schweiz spricht man dann auch von unterschiedlichen Einkaufssituationen, ein Tablet wird vorwiegend im relaxten Shopping-Modus genutzt, das Smartphone ist ein Effizienz-Instrument. Noch vor fünf Jahren brauchte es eine App, heute sind HTML5 im Einsatz und entsprechend schnellere Netzverbindungen mit Apps nur noch nötig, wenn sie einen effektiven Mehrwert generieren. Dabei wird in erster Linie die Anwendung von responsive Webdesign empfohlen: derselbe HTML-Code wird für alle Geräte verwendet und das Rendering auf dem jeweiligen Gerät wird ausschliesslich durch das Customized Style Sheet (kurz CSS) gesteuert.

Wer sich schnell einen Überblick verschaffen möchte, dem bietet Google auf einer eigenen Website einen kleinen Checkup an, inklusive möglichen So­fortmassnahmen (bit.ly/friendlymobile). Dabei sind es nicht viele Punkte, die es zu verbessern gilt:

  • Die Ladezeiten: Die Ladegeschwindigkeit muss für mobile Endgeräte optimiert sein.
  • Die Schriftgrössen und Call to Actions: auch wenn Smartphones und Phablets immer grösser werden, eine vernünftige Darstellung und für Daumen und Zeigfinger optimierte Call To Actions (Telefonnummern, Formulare, Mail-Adressen) gehören zum Mindeststandard.
  • Die Flashvideos: Ja, es gibt sie noch, die unverbesserlichen, welche dank Flash­animationen alle iOs-Nutzer und Android ab Version 4.1 vergraulen.

Auch über den 21. April hinaus bleibt noch etwas Zeit, jedoch sind Unternehmen gut beraten, sich schnellstmöglich über die nötigen Schritte zu informieren und Massnahmen einzuleiten – denn auf der zweiten Seite sucht und findet sich niemand bei Google.

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