Noch nie war es für Unternehmen so einfach wie heute, mit ihrem Geschäft ins Ausland zu expandieren. Internet- und leistungsstarke IT-Lösungen, internationale Handelsabkommen sowie globalisierte Strukturen bieten beste Voraussetzungen, das eigene Business international auszurichten. Kein Wunder also, dass auch immer mehr B2B-Unternehmen den Punkt «Internationalisierung» auf ihre strategische Agenda setzen.
Die Herausforderungen
Um dieses Ziel jedoch erfolgreich umzusetzen, müssen Unternehmen sich einer ganzen Reihe von Stolpersteinen bewusst sein: Rechtliche Rahmenbedingungen, bürokratische Hürden, Finanzierung, technologische Gegebenheiten, sprachliche Barrieren sowie kulturelle Unterschiede, Zahlungsabwicklung, Logistik und mangelnde interne Kapazitäten hinsichtlich Personal und benötigter Kompetenzen – diese Punkte stellen in der Regel die grössten Herausforderungen dar. Unternehmen sind daher gut beraten, die folgenden Aspekte ausführlich zu beleuchten, bevor sie erste konkrete Schritte in Auslandsmärkte machen.
Strategie und Zieldefinition
Wie bei jedem Geschäftsvorhaben ist die strategische Planung im Vorfeld erfolgsentscheidend. Hierfür ist es unerlässlich, genau zu definieren, welche Ziele erreicht werden sollen, welche Handlungsalternativen existieren und wie operative Umsetzungsoptionen aussehen können. Die Erfahrung zeigt, dass ein grundlegender Schritt im Vorfeld eines Internationalisierungsprojekts oft nicht gemacht wird: die Festlegung konkreter Ziele.
Doch wie sollen die richtigen Entscheidungen getroffen, Massnahmen ausgewählt und priorisiert werden, wenn niemand im Unternehmen wirklich weiss, wohin genau die Reise geht? Und selbst wenn ein Projekt unter diesen Umständen vorangetrieben wird – woher soll man wissen, ob ein Meilenstein erreicht, eine Aktion erfolgreich ist?
Daher gilt es als Erstes zu definieren, welche Ziele das Unternehmen überhaupt mit der Internationalisierung verfolgt. Sollen grössere Marktanteile oder neue Zielgruppen gewonnen werden? Oder geht es in erster Linie um Umsatzsteigerung? Bei der Festlegung der Ziele ist es hilfreich, nach dem bekannten «Smart»-Prinzip zu verfahren – ein Ziel sollte demzufolge spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Auch der Einsatz einer Balanced Scorecard kann hilfreich sein.
Im nächsten Schritt müssen die Kennzahlen für den Erfolg (KPI) festgelegt werden, etwa Höhe des Umsatzes, Anzahl der Neukunden, Anteil des Marktgeschäfts in Prozent oder Ähnliches. Sind Ziele und Kennzahlen klar definiert, werden Unternehmen feststellen, dass sie die passenden Massnahmen für die Zielerreichung einfacher bestimmen und diese angemessen priorisieren können.
Ebenso ist es unumgänglich, im Vorfeld umfassende Länder-, Wettbewerbs- und Konkurrenzanalysen durchzuführen. Die hierbei gewonnenen Informationen müssen dann in die Markteintritts- und Vertriebsstrategie eingebunden werden.