Der Unternehmenserfolg der Zukunft steht unter dem Vorbehalt der Customer Experience: Es muss das strategische und operative Ziel aller Unternehmensabteilungen sein, positive Erfahrungen bei den Stakeholdern zu prägen. Im Vertrieb steht die positive Wahrnehmung der Kunden im Fokus – auf den Kundennutzen fokussierte Mitarbeiter überzeugen und begeistern Kunden entlang der gesamten Customer Journey. Sie entwickeln sie zu loyalen Unterstützern, indem sie emotionale Einkaufserlebnisse für sie kreieren.
Sieben Erfolgsfaktoren
Die Verfasser der «CSO Insights Sales Best Practice Studie 2016: Den Bogen spannen» haben festgestellt, dass es im B2B-Bereich Faktoren sowie Verhaltensweisen gibt, die den Vertrieb sogenannter «Weltklas-se-Unternehmen» von dem eher durchschnittlicher Unternehmen unterscheidet.
Faktor 1: Vertriebliche Kernaufgaben verzahnen
Den etablierten Topunternehmen gelingt es, sechs Kernaufgaben im Vertrieb miteinander zu verknüpfen:
- Verkaufschancen durch Opportunity Management generieren
- Verkaufschancen konsequent bis zum Abschluss managen
- Kundenbeziehungen pflegen, insbesondere die Beziehungen zu den Entscheidungsträgern bei Grossprojekten
- leistungsstarkes Verkaufsteam organisieren, entwickeln und managen
- Infrastruktur und Programme schaffen, um die Leistungsfähigkeit des Vertriebs voranzubringen
- Management- und Führungsstrukturen optimieren
Es ist der ganzheitliche Blick, der die Vertriebsaufgaben und -herausforderungen in einen Zusammenhang mit den Unternehmenszielen und der Unternehmensstrategie setzt, der jene «Weltklasse-Unternehmen» auszeichnet. Dabei ist der Fokus der Ziele und der Strategie klar definiert: Es ist der Kunde, der mit seinen Erwartungen, Wünschen und Bedürfnissen im Mittelpunkt aller unternehmerischen Aktivitäten steht.
Faktor 2: Vertrieb und Marketing koordinieren
Die Koordination von Vertrieb und Marketing ist gewiss kein neues Business-Thema. Im Lichte der Customer-Experience-Forschung jedoch gewinnt sie an Bedeutung. Positive Kundenerfahrungen entlang der gesamten Kundenwahrnehmungskette lassen sich nachhaltig prägen, wenn Vertrieb und Marketing an einem Strang ziehen, von einer gemeinsamen Vision und Mission geleitet werden und ihre Aktivitäten aufeinander abstimmen und an dem ausrichten, was die Kunden wollen und brauchen. Aufgabe des Managements ist es, das Denken in Abteilungs-Egoismen aufzulösen und für jede Phase der Customer Journey einen internen Prozess zu definieren, der auf die begeisternde Erfüllung der Kundenbedürfnisse erzielt. Ein Beispiel dazu: Die Phase, in der ein Kunde entscheidet, ob er mit dem Unternehmen zusammenarbeiten will oder nicht, wird der Nachfrage- und Lead-Generierungs-Phase des Verkäufers zugeordnet.
Das Unternehmen formuliert Verhaltensweisen und Vorgehensmethoden, die der Verkäufer beachten sollte. Ähnliche Zuordnungen gelten für die Abschluss- und Kaufphase oder auch das Cross- und Up-Selling und die Nachkaufphase, in der der Kunde das Produkt oder die Dienstleistung nutzt und mit Serviceleistungen begeistert werden sollte. Vom ersten Kontakt bis zur Kaufentscheidung und der Produkt-, Service- oder Lösungsanwendung muss der Kundennutzen im Fokus stehen – für Vertrieb und Marketing. Dabei gilt: Integrierte Prozesse erfordern integrierte Technologien – von der Website über die Marketing-Automation bis hin zu CRM-Systemen. Diese Integration ist eine Voraussetzung, um das Potenzial einer gelungenen Verzahnung zwischen den Abteilungen ausnutzen zu können.