Mit Bestandskunden digital
Wie sich die Corona-Krise und Homeoffice auf den Bereich B2B-Sales auswirken, kann Daniela Dorner, Absolventin des Professional MBA Marketing & Sales, aus erster Hand berichten. Bis April war sie als Head of Strategic Channel Partners im Bereich Uncoated Fine Paper beim Konzern Mondi für die Distributionsstrategie und Distributionspartnerschaften der Premium-Marken zuständig. «Natürlich hat sich durch Corona auch die Interaktion mit dem Kunden verändert, das bedurfte einer Neuausrichtung. Ich habe den Eindruck, man kann sich auch virtuell sehr gut kennenlernen und austauschen», sagt sie. Bei Bestandskunden gab es eigentlich keine grossen Probleme: «Man hatte bereits Vertrauen zueinander, da ging es eher um einen Change of Habits, eben die Meetings virtuell abzuhalten. Natürlich geht das Informelle leider verloren, aber die Geschäftsbeziehung am Laufen zu halten, ist dennoch möglich», sagt sie. Tendenziell würde man rascher in medias res gehen und eher faktenbasiert die Agenda durchbesprechen.
Mit Neukunden analog-digital
Kollegen in Dorners Team seien in der virtuellen Neukundenakquise gefordert gewesen, die schon vor der Pandemie mit Kreativität gelöst wurde: «Wir bieten unter anderem für potenzielle Neukunden ein Webinar mit Vorregistrierung an. Vorab wird den Teilnehmern ein Paket mit Anwendungsbeispielen und Mustern geschickt. Jeder hält somit während des Webinars die Produkte in der Hand und hat so ein haptisches Erlebnis – so können wir die Brücke zwischen digitaler und analoger Welt schlagen», sagt Dorner.
Auch bestehenden Kunden wurde während des vergangenen Jahres eine Vielzahl an Webinaren sowie Trainings- und Q&A-Sessions zur Wissensvermittlung angeboten – ohne Pandemie wäre man persönlich hingereist und hätte Trainings vor Ort angeboten. Der Vorteil an den virtuellen Trainings: Man erreicht viele Menschen auf einen Schlag, beispielsweise Vertreter aus verschiedenen Ländern eines Konzerns, die sonst nicht teilnehmen könnten. Die direkte Kommunikation sei somit auch nicht nur mit dem Endkunden, sondern auch im B2B-Umfeld sehr sinnvoll. Auch immer mehr B2B-Kunden möchten die Vorteile des B2C-Bereichs geniessen. «Ich bin überzeugt davon, dass in Zukunft eine Mischung aus virtuell und analog stattfinden wird, weil es grossartige Kombinationsmöglichkeiten aus beiden Welten gibt. Wir wären töricht, diese nicht auch nach der Krise weiterhin zu nutzen», resümiert Dorner.