Die Entscheidung der SNB zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses des Frankens hat Schweizer Exportprodukte um gut ein Fünftel teurer gemacht. Die Wettbewerbssituation der Exportindustrie hat sich drastisch verschärft. Bereits der feste Wechselkurs von 1.20 CHF stellte für die Exporteure eine grosse Herausforderung dar. Auf tiefem Niveau genossen die Unternehmen während der etwas über dreijährigen Wechselkursfixierung doch eine gewisse Planungssicherheit. Darum ging es: Geschlossene Werkstattbedingungen schaffen, damit die Firmen sich auf die verschärften Bedingungen einrichten können. Die meisten haben die Zeit genutzt, um sich ihre Produktivität zu steigern, ihre Innovationszyklen zu kürzen und nicht zuletzt auch mit unserer Hilfe neue Märkte anzugehen. Doch die Margen haben gelitten.
Massnahmen weitertreiben
Und nun müssen die Geschäftsleitungen schon wieder über die Bücher und die Massnahmen der vergangenen Jahre noch weitertreiben. Aus unserer Erfahrung helfen – zusätzlich zu den oben erwähnten – vor allem die folgenden Rezepte.
- Erstens sind die technischen Hausaufgaben zu erledigen: spezifische Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungsrisiken sind zu prüfen, ebenso die Möglichkeit von Vereinbarungen mit bestehenden Lieferanten oder alternative Abrechnungsmodi in Euro oder US-Dollar.
- Zum Frankens gilt es, wo immer möglich, die hochstehende qualitative Reputation von Schweizer Produkten in Wert zu setzen. So zeigt eine vor zwei Jahren erschienene Studie der HSG, dass sich damit in vielen Fällen höhere Preise rechtfertigen lassen.
- Ein dritter Faktor ist eine gesunde Diversifikation der Exportmärkte, zu der wir unseren Kunden seit Jahren raten. Sie halten ja auch nicht Ihr gesamtes Vermögen in ein und demselben Anlageinstrument. Auch wenn sich ein Markteintritt für Schweizer Firmen in aufstrebenden Schwellenländern oftmals als komplex erweist: in Ländern wie Indonesien, Mexiko oder der Türkei können KMU von beeindruckenden Wachstumsraten profitieren, die eine stetig wachsende Mittelschicht auslöst.