In Unternehmen werden heute heterogenere Generationen unter einem Dach vereint als je zuvor: die Baby Boomer, die Generation X, die Millennials oder Generation Y sowie die Generation Z. Die unterscheiden sich signifikant in ihren Qualifikationen, ihren Arbeitsweisen, ihren Ansprüchen an den Arbeitgeber und nicht zuletzt in ihren Wünschen hinsichtlich einer Work-Life-Balance. In Kombination mit den Veränderungen, welche die traditionellen Arbeitsformen in den letzten Jahren erlebt haben, beispielsweise durch flexible Arbeitsmodelle und Remote Working, führen die unterschiedlichen Bedürfnisse der jeweiligen Generationen zu zusätzlichen Herausforderungen.
So geben heute beispielsweise rund 80 Prozent der Vertreter der Generation Z an, dass ein hoher Standard der IT-Infrastruktur bei der Wahl ihres Arbeitgebers für sie von grosser Priorität ist. Sie sind hoch performante Tools und Applikationen auf ihren privaten Geräten gewohnt und erwarten von Unternehmen, dass diese eine mindestens ebenso leistungsfähige, wenn nicht gar bessere IT-Infrastruktur bereitstellen. Auf der anderen Seite sind nicht wenige ältere Mitarbeitenden durch den digitalen Wandel nach wie vor gefordert, da sie sich laufend in neue Tools und Anwendungen einarbeiten und komplett neue Arbeitsweisen erlernen müssen.
KPIs neu definieren
Im zunehmenden Kampf um Fachkräfte können Unternehmen weder auf die Digital Natives noch auf die Silver Surfer verzichten. Beide bringen Qualifikationen mit, die für die Wettbewerbsfähigkeit unverzichtbar sind. Wollen Unternehmen sämtliche Generationen auf dem Weg in die neue Arbeitswelt begleiten, müssen sie die unterschiedlichen Bedürfnisse im Change-Prozess berücksichtigen und Massnahmen ergreifen, um Akzeptanz für den Wandel zu schaffen.
In einem ersten Schritt ist es unabdingbar, das Management für die Veränderungen zu begeistern. Es muss durch die Ausrichtung der strategischen Eckpfeiler die Bedingungen schaffen, um Veränderungen anstossen zu können. Dies zeigt sich mitunter in den KPIs (Key Performance Indicator), die sie ihren IT-Abteilungen vorgeben. Früher waren diese darauf ausgelegt, die Arbeitsplätze möglichst kostenoptimiert einzurichten und für deren einfaches Management zu sorgen. Heute stehen in modernen Unternehmungen die interne «Kundenzufriedenheit» und der Effizienzgedanke im Fokus. Darum empfiehlt sich beim Beschaffungsprozess der IT-Infrastruktur der Mitarbeitenden, sprich der Anschaffung neuer PCs, Notebooks, Tastaturen und Mäusen ein personenzentrierter Ansatz. Dieser stellt den Menschen und seine Bedürfnisse in den Vordergrund.
Bedürfnisse analysieren
Die Einrichtung des Arbeitsplatzes soll so erfolgen, dass die Mitarbeitenden über genau die Geräte verfügen, die sie für eine effiziente Aufgabenerledigung benötigen. Durch eine gut durchdachte IT-Infrastruktur werden das Frustpotenzial verringert und dadurch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden gesteigert. Dafür muss im Unternehmen aber erst das entsprechende Wissen über die Anforderungen an die verschiedenen Arbeitsplätze vorhanden sein. Auch wenn sich dies selbstverständlich anhört, scheitert die effizienzorientierte Einrichtung der Arbeitsplätze oft an einer durchdachten Spezifizierung. Damit diese durch die Ausrichtung auf jeden einzelnen Mitarbeitenden nicht komplex wird, hilft die Definition von sogenannten Personas.
Zwei einfache Fragestellungen
Bei den Personas handelt es sich um die Einteilung der Mitarbeitenden in unterschiedliche Anspruchsgruppen. Um diese zu definieren, müssen sich Unternehmen einige wesentliche Fragen stellen. Erstens: Wofür brauchen die Nutzer ihren PC oder ihr Notebook, sprich welche Anwendungen sind für sie entscheidend, welche Leistung muss das Gerät an den Tag legen? Zweitens: Wo nutzen die User ihren PC oder ihr Notebook? Arbeiten sie nur stationär im Büro, sind sie oft in Meetings oder unterwegs? Nutzen sie die Möglichkeit zum Home-Office oder sind sie gar in einem Umfeld tätig, in dem sie extreme Umweltbedingungen antreffen? Aus den Antworten auf diese Fragen lassen sich verschiedene Use Cases ableiten, die bei der Bereitstellung der IT-Infrastruktur der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung sind. Dell Technologies beispielsweise definiert auf diesem Weg fünf verschiedene Personas: den Office User, den Remote Worker, den Traveler, den Corridor Warrior und den Speciality User. Die Ausprägung sowie die Zahl dieser Personas variieren je nach Branche und Ausrichtung eines Unternehmens. So wird in KMU die Zahl der verschiedenen Personas aufgrund der Grösse, aber auch aufgrund weniger vielfältiger Berufsbilder in der Regel eher kleiner ausfallen.