ICT & Technik

Datenmanagement

Mit Big Data zu Unternehmenswachstum

Die zunehmende Beschleunigung von Veränderungen, die von neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz angetrieben werden, sowie eine dauernd wachsende Menge verwertbarer Daten führen mitunter zu Beunruhigung in den Führungsetagen. Dabei lässt sich mit professionellem Management von Big Data Umsatzwachstum generieren.
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Daten über Daten über Daten – und jede Sekunde werden es mehr. Deshalb ist eine solide Datenstrategie essenziell, um beim Thema Big Data den Überblick zu behalten. Für viele Unternehmen kein leichtes Unterfangen. Doch was sind die grössten Hindernisse? Eine repräsentative Studie von Oracle und der Enterprise Strategy Group über den Zusammenhang von Nutzung neuer Technologien und Unternehmenswachstum kommt zum folgenden Schluss: Es sind vor allem der mangelnde Durchblick bei der bestehenden Datenlandschaft sowie fehlendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die Unternehmen daran hindern, Big Data anzugehen und sich damit letztendlich Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Mit einer prominenten Ausnahme: Chief Financial Officers (CFOs). Sie sind oft Vorreiter in Sachen Datenstrategie und optimale Nutzung von Daten und nehmen damit eine wesentliche Rolle ein. Denn Unternehmen, die in der Lage sind, neue Technologien insbesondere im Bereich Finance und Operations anzu­wenden, steigern ihren Jahresgewinn um 80 Prozent schneller, so ein Resultat der neuen globalen Studie. 

Das Potenzial von Big Data 

Die Umfrage stellt zudem fest, dass der sogenannte Technostress, also der Stress im Zusammenhang mit der Herausforderung, ständig neue Technologien zu verstehen, einzuordnen und optimal einzusetzen, ein weiteres verbreitetes Hindernis ist. Die zunehmende Beschleunigung von Fortschritt und Veränderungen, die von neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz angetrieben werden, sowie eine dauernd wachsende Menge verwertbarer Daten führen mitunter zu Beun­ruhigung in den Führungsetagen von Unternehmen. 95 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, dass sie zumindest gelegentlich mit der zur Verfügung stehenden Datenmenge überfordert sind. 

Um mit Big Data fertigzuwerden, ist es entscheidend, dass alle Manager – und im weiteren Sinne auch alle Mitarbeiter – die Daten, auf die sie zugreifen, verstehen und ihnen vertrauen. Helfen können dabei klar strukturierte Prozesse und Dashboards, die Erkenntnisse relevant und verständlich darstellen. Eine umfassende Datenplattform für Berichterstattung, Analyse und Monitoring trägt dazu bei, den Techno- und Datenstress zu lindern. Auch künstliche Intelligenz spielt eine wichtige Rolle, da sie die Generierung von personalisierten Informationen ermöglicht und dazu beiträgt, eine zielführende Data Governance zu etablieren. Insgesamt sollte ausserdem der Zugang zu sämtlichen Daten und datengesteuerten Hilfestellungen wie Dashboards oder virtuellen Assistenten vereinfacht und Smartphone-freundlich gestaltet werden. 

CFOs mit grosser Verantwortung

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen – aber auch Chancen – im Umgang mit Daten sind es laut der Studie vor allem Chief Financial Officers, die einen kühlen Kopf bewahren und Schritt halten können mit den neuesten Entwicklungen – eine Rolle mit grosser Verantwortung. Denn im Durchschnitt vertrauen 53 Prozent der Finanzmanagement-Teams darauf, dass ihr Unternehmen die richtigen Entscheidungen trifft, um Big Data und verwandte Technologiethemen bedacht anzugehen. Hingegen teilen diese Einschätzung lediglich 40 Prozent der befragten Führungskräfte.

CFOs sind insgesamt zuversichtlicher, weil sie oft schon früh den strategischen Wert von optimiertem Datenmanagement erkannt haben. Finanzabteilungen sind mit Blick auf die sinnvolle Nutzung von Daten häufig sehr gut positioniert, um andere Geschäftsabteilungen bei deren Entscheidungsfindung zu unterstützen. Sie können beispielsweise der Personalab­teilung nicht nur mit einer Übersicht von Ausgaben und Einnahmen helfen, sondern auch Analysen liefern, die bei der operativen Planung der täglichen Arbeit bis hin zu grossen strategischen Entscheidungen unterstützen. 

Dabei sind CFOs oftmals Schnittstelle zwischen Technologie und Mensch: Sie sorgen dafür, dass Datenmanagement-Lösungen (erfolgreich) eingeführt und genutzt werden, um im besten Fall auch eine datengetriebene 360-Grad-Sicht auf das Unternehmen zu bieten. 

Vorteile neuer Technologien

Die Studie kommt auch zum Schluss, dass der effiziente Einsatz innovativer Technologien zahlreiche weitere Vorteile hat – so zum Beispiel, dass

  • … die Produktivität steigt und Fehler abnehmen. Anwender von KI im Finanzwesen berichten ausserdem von einer durchschnittlichen Produktivitätsverbesserung um 33 Prozent und einer Fehlerreduzierung um 37 Prozent. Das ist vor allem auf die Auto­matisierung manueller Prozesse zurückzuführen. Der monatliche Finanzabschluss dauert in Unternehmen, die neue Technologien einsetzen, rund vier Tage weniger als in Unternehmen, die diese nicht nutzen. 
  • … die Lieferkette unterstützt wird. Die Ergänzung des Supply Chain Managements (SCM) um eine Blockchain half 87 Prozent der befragten Firmen, ihre ROI-Erwartungen zu erfüllen oder sogar zu übertreffen. Mehr als drei von vier Befragten (76 Prozent) gaben aus­serdem an, dass KI-gestütztes SCM die Mitarbeiterproduktivität erhöht habe. 

Vorteile von Cloud-Lösungen

Einer der Gründe, wie es zum zunehmenden Einsatz von Innovationen in Unternehmen und zur Nutzung ihrer Vorteile kommt, ist die wachsende Bedeutung des Software-as-a-Service-Modells (SaaS). SaaS ermöglicht es Firmen, neue Technologien nahtlos und effektiv in das eigene Geschäftsmodell zu integrieren. 

Es gibt viele gute Gründe, die für einen Wechsel in die Cloud sprechen, darunter: 

  • Kosteneinsparungen: Die Einführung eines Cloud-basierten SaaS-Ansatzes für neue Technologien reduziert oder eliminiert viele kostenbedingte Hindernisse wie Hardware-Käufe und Upgrades. Neben der Senkung der Gesamtbetriebskosten helfen Cloud-Lösungen auch, die Planung, finanzielle Konsolidierung sowie das Managementreporting erheblich zu verbessern.
  • Agilität: Benutzer können Geschäftsprozesse mit einer konsistenten, problemlos anwendbaren Oberfläche entwerfen. Wer über einen auf seine Rolle zugeschnittenen Datenzugriff verfügt, kann Entscheidungen auf Basis einheitlicher und aktueller Informationen treffen. 
  • Zugang zu Innovationen: Anstatt auf Upgrades zu warten, um auf neue Funktionen zugreifen zu können, werden diese bei Cloud-Lösungen in einem regelmässigen Rhythmus herausge­geben, wodurch Unternehmen viel schneller innovative Ansätze nutzen können.

KI als wichtige Hilfe

Viele Finanzabteilungen werden förmlich zu «digitalen Fabriken». Sie verwalten riesige Datenmengen. Der Einsatz von Machine Learning und Blockchain-Technologien wird diesen Trend voraussichtlich weiter verstärken. Eine vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte durchgeführte Studie sagt voraus, dass sich 30 bis 80 Prozent der Finanzunternehmen in den nächsten zehn Jahren dahingehend verändern werden, dass digitale Komponenten eine noch grössere strategische Rolle bei Geschäftsmodellen und -abläufen haben werden. 

Künftig werden sich Finanzteams auf KI-basierte Analysen verlassen können und in der Lage sein, Szenarien zu erstellen, um Geschäftsmodelle und kommerzielle Angebote zu antizipieren und zu optimieren. In Summe wird somit eine deutlich genauere Prognose von finanziellen Ergebnissen ermöglicht.