ICT & Technik

Cloud Services

Im Virtual Datacenter Infrastrukturen individuell anpassen

Die Angebote an Cloud Services sind umfangreich. Der Beitrag beschreibt, wie der Aufbau eines eigenen Datacenters funktionieren kann, welche Leistungen abrufbar sein müssen und welche Vorteile es bringen soll, einen heimischen oder lokalen Anbieter zu wählen.
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Wer eine eigene virtuelle Infrastruktur aufbauen möchte, findet auf dem Markt ein breites Angebot. Von lokalen Anbietern bis zu Hyperscalern ist alles dabei. Doch was bietet der heimische Markt im Bereich Cloud Services? Wieso sollte man auf lokale Alternativen setzen und welche Vorteile bietet ein Virtual Datacenter gegenüber einer herkömmlichen Cloud-Lösung? Der individuelle Ver­wendungszweck entscheidet über den Anwendungsfall. 

Wer von Cloud spricht, kann alles Mög­liche meinen: von der einfachen Datenablage, die von mehreren Geräten und verschiedenen Standorten aus erreich-bar ist, bis hin zum virtualisierten Da­tencenter, das umfangreiche Hard- und Softwaredienstleistungen aus einer Hand anbietet. Entsprechend gross ist die Palette der Angebote, die man unter diesem Stichwort findet.

In diesem Business mischen die ganz Grossen – Google, Microsoft und Amazon – an vorderster Front mit. Aber auch in der Schweiz gibt es viele Dienstleister, die sich auf Cloud-Services spezialisiert haben. Und es gibt für Schweizer Unternehmen viele gute Gründe, die heimischen Anbieter in Betracht zu ziehen. 

Der Standortvorteil

Als Erstes muss festgehalten werden, dass nicht jede Schweizer Firma, die Cloud-Dienstleistungen anbietet, diese auch tatsächlich selbst bereitstellt. Im Gegenteil: Viele Unternehmen sind reine Vermittler (Reseller), die ihrerseits auf die Cloud-Services der internationalen Konzerne und damit auch auf deren Infrastruktur im Ausland zugreifen. 

Umgekehrt bieten internationale Konzerne auch immer öfter ihre Cloud-Dienst­leistungen in der Schweiz an, da sie den Wettbewerbsvorteil dieser Variante erkannt haben – auch ausländische Firmen speichern ihre Daten lieber in der Schweiz, wo sie vor willkürlichem Zugriff im Vergleich zu anderen Staaten sehr gut geschützt sind. Nebst dem Server­standort ist aber auch der Firmensitz ein wichtiger Faktor.

Es gibt einen entscheidenden Vorteil, wenn die Daten in einem Schweizer Datacenter liegen, welches auch einer Schweizer Firma gehört. Denn dann gelten nicht nur die Schweizer Datenschutzrichtlinien, sondern auch die Schweizer Gesetz­gebung, die vor willkürlichem Zugriff auf ­Daten und Server durch die Behörden schützt. Der aber wohl wichtigste Faktor für eine gut funktionierende Zusammenarbeit: Die Betreiber von Schweizer Cloud-Diensten kennen den Markt, die Men­talität und die Bedürfnisse ihrer Schweizer Kundschaft. Ihre Mitarbeitenden kennen die von ihnen betriebenen Systeme von Grund auf und können auf ­jedem Level Support leisten. Auch für kleinere Unternehmen können sie massgeschneiderte Lösungen anbieten und im Bedarfsfall sogar ent­wickeln – alles aus einer Hand. Bei den Cloudlösungen der grossen internationalen Player hingegen ist man bei komplexen Aufgaben auf Drittfirmen angewiesen, was die Entwicklung und Umsetzung von Projekten unnötig verteuert. 

Das eigene Virtual Datacenter

Betreibt eine Firma mehrere Server, vervielfacht sich der Betreuungsaufwand. Hier bietet sich eine hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) an, bei der nicht nur der Server, sondern auch die Speicherressourcen und die Rechenleistung virtualisiert werden. Ein Virtual Datacenter bietet also nicht nur das Betriebssystem und die Software, sondern auch die ganze Hardware vir­tualisiert: «Infrastructure as a Service» (IaaS). Die Konfiguration und Steuerung findet ausschliesslich in der Cloud statt, für den Betrieb ist der Cloud-Anbieter zuständig. Ein solches System lässt sich jederzeit flexibel und im laufenden ­Betrieb skalieren. Zusätzliche Rechen­leistung kann ebenso kurzfristig gebucht werden wie ganze Server-Systeme. Werden diese Ressourcen nicht mehr benötigt, können sie mit ein paar Mausklicks wieder abgeschaltet werden. Die Abrechnung erfolgt in der Regel nach Ressourcennutzung und wird minutengenau erfasst, sodass volle Transparenz gewährleistet wird.

Der Aufbau 

Heutzutage muss die Infrastruktur also jederzeit dem aktuellen Bedarf angepasst werden können, ohne dass viel Arbeitszeit oder Geld investiert werden muss. Bei der Auswahl eines Virtual Datacenters ist ­darauf zu achten, dass es sich ­jederzeit den Bedürfnissen der Kunden anpasst – und nicht umgekehrt. Wie ein Virtual ­Datacenter aussehen kann, zeigt Abbildung 1. Um ein eigenes Virtual Datacenter aufzubauen, stellt sich zuerst die Frage des Serverstandorts. Wichtig bei dieser Auswahl ist jeweils die Frage nach den eigenen Bedürfnissen. Bei Hosttech kann beispielsweise zwischen zwei Standorten in der Schweiz, zwei in Deutschland und einem in Österreich ausgewählt werden, wobei auch Multilocation möglich ist. Mithilfe des «Easy Panels» kann ein ­ei­genes Virtual Datacenter nach eigenen Wünschen aufgebaut werden. Begonnen wird mit der Erstellung eines neuen Servers. Die Konfiguration des Servers sollte hierbei möglichst flexibel sein und die Auswahl des Netzwerks sollte offenstehen. Denn je nach Projekt ist ein privates oder ein öffentliches Netzwerk zweck­mässiger. Je nach Bedürfnis und An­wendungsbereich kann ein anderes Betriebssystem sinnvoll sein. Deshalb ist die Auswahl der zur Verfügung stehenden ­Betriebssysteme (wie Debian, Fedora, Ubuntu und Windows Server) elementar. 

Die Sicherheit

Unabhängig von der Konfiguration der einzelnen Server steht die Sicherheit immer an oberster Stelle. Denn ein ei­genes Virtual Datacenter muss auf jeden Fall ­sicher sein. Bei Hosttech sorgen Firewalls mit individueller Zugriffskontrolle und kostenlose SSL-Zertifikate wie «Let’s ­Encrypt» für Sicherheit. Auch ein eigenes Backup-Center bietet zusätzlichen Schutz. Der Backup-Plan kann bedürfnisgerecht nach den eigenen Wünschen für alle Storages einzeln konfiguriert werden. Im integrierten Marketplace können verschiedene Applikationen und Tools ausgewählt und eingerichtet werden. Um eine sofortige Nutzung zu gewährleisten, werden keine weiterführenden Konfigurationen wie Netzwerk oder IP-Adressen benötigt. Applikationen wie Nextcloud, Jitsi Meet, Plesk oder Wordpress stehen im Virtual Datacenter zur Verfügung.

Der passende Anbieter

Es lohnt sich, bei einem passenden An­bieter eines Virtual Datacenters auch den Rest des Produktportfolios unter die Lupe zu nehmen. Denn wer grosse Teile seiner IT-Infrastruktur in der Cloud betreibt, ist froh über einen Dienstleister, der einen grossen Teil der Cloud-Projekte betreuen kann. So verteilt sich der Kommunikationsaufwand nicht über mehrere Firmen. Zudem erhöht es die Chancen, bei Fragestellungen Spezialistinnen und Spezia­listen aus verschiedenen Fachbereichen zuziehen zu können.

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