Nur wenigen Unternehmen gelingt es bisher, Geschäftsentscheidungen auf Datenbasis zu treffen und ihre Prozesse zu optimieren. Häufig liegt das daran, dass sie nicht so recht wissen, was sie mit den verfügbaren Daten eigentlich anstellen sollen. Es reicht nicht aus, sie einfach nur zu sammeln. Erst indem man Quellen konsolidiert, Informationen anreichert und aus Datenanalysen Erkenntnisse ableitet, entsteht ein echter Mehrwert.
Klare Kennzahlen als Basis
Damit dies gelingt, sollten Unternehmen strategisch vorgehen. Denn in den meisten Fällen bringt es nichts, einfach wild in den Datenbanken zu wühlen – auf diese Weise offenbaren sich nur selten verwertbare Zusammenhänge. Vielmehr sollten sich Unternehmen genau überlegen, was sie eigentlich untersuchen möchten und welche Use Cases das Business nachhaltig unterstützen.
Der erste Schritt, um Entscheidungen auf Basis von Zahlen treffen zu können, lautet: Business-KPIs (Key Performance Indicator) ableiten. Denn das ist keine Rocket Science, bringt aber grossen Mehrwert mit sich. Nicht nur Unternehmen benötigen ein klares Ziel, sondern auch ihre Daten. Kennzahlen helfen dabei, Orientierung zu geben, um bestmöglich datengestützte Entscheidungen zu treffen. KPIs leiten sich dabei immer von den Zielen des Unternehmens ab. Klassische Ziele sind etwa, die Positionierung zu stärken, Leads zu generieren oder die Kundenzufriedenheit zu steigern. Aus dem Ziel ergeben sich Erfolgsfaktoren, denen man Aktivitäten zuordnen kann.
Anschliessend werden die konkreten Erfolgsaktivitäten in Zahlen übersetzt. Welche Daten braucht man, um die Wirksamkeit der Aktivitäten zu messen? Sind diese Daten in ausreichender Menge und Qualität verfügbar? Es gilt, die KPIs so eng wie möglich an die jeweiligen Ziele zu binden: Bei einer Sales-Kampagne sollte man ausschliesslich Daten betrachten, die das Ziel Sales unterstützen. Nur so entstehen aussagekräftige Messgrössen, die sich zur Optimierung von Kampagnen eignen.
Validieren und aktualisieren
Auf Basis der KPIs lässt sich das Business zielgerichtet lenken. In der Praxis hat es sich bewährt, die KPIs auf 10 bis 15 zu begrenzen. Dadurch sind alle Beteiligten gezwungen, klar zu fokussieren und intensiv mit den anderen Stakeholdern zu diskutieren, welche Zahlen wirklich wichtig sind. Hier kann es hilfreich sein, einen externen Berater mit objektivem Blick mit an Bord zu holen, der den Prozess moderiert. Sind die KPIs einmal definiert, sollte man sie validieren und testen, ob sie tatsächlich die gewünschten Aussagen im Zusammenhang mit dem Ziel ermöglichen.
Wie häufig KPIs aktualisiert werden sollten, hängt davon ab, wie kritisch sie sind. Sales-Zahlen möchten Unternehmen in der Regel täglich im Blick haben, um im Ernstfall schnell gegensteuern zu können. KPIs zum Markenwert muss man dagegen vielleicht nur alle paar Monate betrachten. Für wichtige, dynamische Zahlen ist ein Dashboard ideal, in das die Daten automatisiert einfliessen. Bei KPIs, die nur in längeren Intervallen aktualisiert werden müssen, reicht auch ein klassischer Report.
Mit einem Dashboard lassen sich in der Regel 70 bis 80 Prozent der relevanten Informationen darstellen und ein Grossteil der offenen Fragen beantworten. Zusätzlich lohnt es sich, alle paar Monate eine tiefere Analyse der Daten vorzunehmen, um mögliche Zusammenhänge zwischen KPIs herzustellen, Hypothesen zu überprüfen und gegebenenfalls das Dashboard anzupassen.