Der Campus Sursee ist das grösste Bildungs- und Seminarzentrum der Schweiz, das für alle am Bauprozess beteiligten Fachleute ausgelegt ist. Unter der Marke sind alle Aktivitäten des Bildungszentrums Bau, des Seminarzentrums sowie der Stiftung gebündelt, welche faktisch als Immobilienholding Besitzerin der Aktiengesellschaften der zwei Bereiche ist. Im Bildungszentrum gehen alle Baufachleute nach ihrer Lehre in die Weiterbildung, vom Vorarbeiter über Poliere und Bauführer bis hin zu Baumeister und Unternehmer. Das Seminarzentrum stellt seinerseits die dafür nötigen Unterrichtsräume sowie Konferenzsäle zur Verfügung, betreibt verschiedene Restaurationsbetriebe und ist darüber hinaus mit 550 Zimmern ebenso das grösste Hotel in der Schweiz.
Ausgangslage
Der im Jahr 1972 gegründete Campus Sursee wird mittlerweile auch von anderen Branchen für ihre Veranstaltungen, die Durchführung von Kursen und die Unterbringung der Teilnehmer gebucht. Um den diversen, vielseitigen Bedürfnissen und Anforderungen der drei Geschäftseinheiten Rechnung zu tragen, entschied man sich 2013 für die Einführung eines integrierten Managementsystems. Basis dafür bildeten die anstehenden Zertifizierungen nach der ISO-Norm 9001 sowie der internationalen Norm ISO 29990. Sie sind die Grundlage für ein bildungsspezifisches Managementsystem und um den hohen Ansprüchen an Lerndienstleister im Aus- und Weiterbildungsbereich gerecht zu werden.
Dem Projekt vorangegangen war eine organisatorische Neustrukturierung. Waren früher der Bildungs- und Seminarbereich je einer eigenen Stiftung zugehörig, wurden diese im Jahr 2012 in eine einzige Stiftung überführt. Die beiden zuvor als unabhängige Profitzentren arbeitenden Bereiche sollten vermehrt auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: Die neue Strategie sah vor, schweizweit die Nummer eins für Ausbildungs- und Seminar- respektive Hoteldienstleistungen zu werden und sich (auch baulich) so zu organisieren, dass die Auslastung des umfangreichen Raumangebots gewährleistet ist. «Ziel war es, vermehrt miteinander zu arbeiten, anstatt sich gegenseitig zu konkurrenzieren, weil jeder für sich selbst profitorientiert war. Wir wollten die Bereiche näher zusammenführen, um gemeinsam als eine Organisation in eine gemeinsame Richtung vorwärtszugehen», sagt Karin Roos, Direktionsassistentin der Stiftungsleitung und Leiterin Qualitätsmanagement.
Anstehende Rezertifizierung
Den Ausschlag für das vorliegende Projekt gab indes die anstehende Rezertifizierung nach Eduqua, dem schweizerischen Zertifizierungsverfahren für Weiterbildungsinstitutionen. «Wir entschieden damals, für den Bildungsbereich auf die Eduqua-Zertifizierung zu verzichten und uns stattdessen nach der international anerkannten ISO-Norm 29990 zu orientieren und prüfen zu lassen», so Karin Roos. «Zusätzlich sollte durch die Erfüllung der ISO-Norm 9001 für den Gesamtbetrieb über alle drei Einheiten eine Zusammenführung der unterschiedlichen Kulturen unterstützt werden.»
Mit einem gemeinsamen Intranet-Portal, dem integrierten Managementsystem auf der Basis von Microsoft Sharepoint sowie der ISO-Zertifizierung sollte ein Instrument geschaffen werden, das dieses Ziel sowie die neu definierte Unternehmensstrategie unterstützt.