ICT & Technik

Cloud-Computing und Sicherheit II

Eine Hybrid Cloud implementieren und effizient verwalten

Hybride IT-Modelle, die Public-Cloud- mit Private-Cloud-Architekturen kombinieren, setzen sich in den Unternehmen durch. Für eine solche Umgebung ist eine ganzheitliche Managementlösung erforderlich, die die Einhaltung von Governance-, Compliance- und Security-Vorschriften sicherstellt.
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Cloud-Computing stellt die entscheidenden Bausteine für die digitale Transformation und eine höhere operative Effizienz bereit. Dabei haben die Unternehmen erkannt, dass es nicht die eine, homogene Cloud gibt. Um vielschichtige Vorgaben wie Agilität, Flexibilität, Datenschutz und Datensicherheit sowie Kosteneffizienz abdecken zu können, setzen viele auf neue Entwicklungs- und Betriebsmodelle wie «Dev Ops» und einen Mix verschiedener Cloud-Modelle.

Einstieg in die Public Cloud

Entwicklungs- sowie Applikationsteams nutzen oft die Public Cloud, um in kurzer Zeit neue Projekte aufzusetzen und Tests agil sowie kosteneffizient durchzuführen – solange ausschliesslich anonymisierte Dummy-Daten zum Einsatz kommen. Wenn es aber um Produktionsumgebungen für geschäftskritische Applikationen mit vertraulichen Unternehmens- und Kundendaten geht, präferieren Unternehmen eine Private Cloud oder eine virtuelle Multi-Tenant-Private-Cloud; diese sind meist kosteneffizienter als dedizierte Clouds.

Öffentlich zugängliche Websites stellen Unternehmen oft im Public-Bereich einer Hybrid-Cloud bereit; sie bilden dann häufig den Startpunkt für den Einstieg und weitere Aktivitäten in der Public Cloud. Auch in der wissenschaftlichen Forschung gibt es eine Reihe von rechen- und datenintensiven Applikationen, die, ohne grössere Sicherheitsrisiken einzugehen, kosteneffizient mit Kapazitäten in einer Public Cloud bewältigt werden können.

Darüber hinaus werden sehr umfangreiche Big-Data- oder Internet-of-Things-Applikationen, auf die Anwender aus vielen Ländern zugreifen, in einer Hybrid Cloud implementiert. Bei kundennahen und sich schnell ändernden Applikationen bringt der Paradigmenwechsel zu «Dev Ops» grosse Vorteile. In manchen Anwendungsszenarien werden bisherige On-Premise-Applikationen auch vollständig mit SaaS-Angeboten wie Office 365, Salesforce oder SAP ersetzt, und diese eröffnen den Unternehmen beachtliche Potenziale zur digitalen Transformation.

Die Hybrid Cloud

Mit einer Hybrid Cloud lassen sich heterogene Anforderungen optimal abdecken. Steht der Kostendruck im Vordergrund, und wenn es sachlich gerechtfertigt ist, setzen Unternehmen auf eine Public Cloud. Spielen Sicherheit und Datenschutz eine zentrale Rolle, ist eine Private Cloud die passende Lösung. Im Zusammenspiel von Public und Private Cloud können Unternehmen konkurrierende Vorgaben umsetzen.

Wenn nicht ausschliesslich der Kostenaspekt dominiert, erzielen Unternehmen mit einer Hybrid Cloud eine höhere Agilität und einen Zugewinn an Schnelligkeit, Leistung und Sicherheit. Das Hybrid-Cloud-Modell ist für Unternehmen aus allen Branchen geeignet. International tätige Firmen wie Transport- und Logistikunternehmen, Maschinenbauer oder Automobilhersteller nutzen vielfach bereits eine Hybrid Cloud.

Mit der Einführung einer Hybrid Cloud steigt allerdings auch die Komplexität der IT. Zwar wird die im eigenen Rechenzentrum vorhandene Applikationslandschaft reduziert, sie verschwindet aber nicht gänzlich. Es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, hybride Landschaften zu integrieren, sie abzusichern, sie zu steuern und zu überwachen und gleichzeitig den Anwendern Self-Service-Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, wie sie zum Beispiel die Amazon Web Services oder Microsoft Azure offerieren.

Auch die Beschaffung bei verschiedenen Cloud-Providern ist keine triviale Aufgabe. Es entsteht ein Mehraufwand bei der Service-Integration sowie dem Management (SIAM), der bei der Optimierung von Kosten, Leistung, Agilität, Schnelligkeit und Sicherheit zu berücksichtigen ist. Darüber hinaus muss die IT-Abteilung Expertise bei verschiedenen Public-Cloud-Angeboten erwerben.

Vor der Entscheidung für eine Hybrid-Cloud-Management-Lösung steht erstens die Bestandsaufnahme des Applikations- und Datenportfolios im Unternehmen an, das in eine Hybrid Cloud migriert werden soll. Eng damit verbunden ist zweitens eine Analyse, Bewertung und Dokumentation der Anforderungen in den Bereichen Leistung, Agilität, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Datenschutz, Cyber-Security und Architektur. Auf dieser Basis entsteht eine Gesamtstrategie mit den geeigneten hybriden Einzelkomponenten und einer Roadmap – inklusive eines oder mehrerer Proofs of Concept. Erst dann sollte sich ein Unternehmen nach passenden Komponenten und Dienstleistern umschauen.

Dazu gehören Cloud-Anbieter mit Public-, virtuellen Private- und dedizierten Private-Cloud-Lösungen sowie Integrations- und Managementservice-Dienstleister, die über ein Toolset verfügen, das ergänzend und integrierend zu den intern bereits vorhandenen Verwaltungswerkzeugen eingesetzt werden kann und ein nahtloses Management des hybriden Ökosystems erlaubt. Wichtig ist auch, einen strategischen Partner zu finden, der dem Unternehmen bei der digitalen Transformation mit Analyse, Planung, Prozessabwicklung, personellen Skills und der richtigen Technik zur Seite stehen kann.

Keine Insellösungen

Cloud- und insbesondere Hybrid-Cloud-Anwendungsszenarien sind keine Insellösungen, sondern sie sollten integraler Bestandteil der vorhandenen und sich ständig ändernden, flexiblen IT-Infrastruktur eines Unternehmens sein. Die Implementierung einer Hybrid-Cloud-Management-Lösung ist daher immer mit einer detaillierten Analyse der Bestandssysteme verbunden, die beispielsweise auch die vorhandenen Schatten-IT-Kapazitäten aufspürt, den Ist-Zustand aufzeichnet, die Cloud-Readiness der Applikationen ermittelt und die Ergebnisse in die neuen Hybrid-IT-Governance-Prozesse überführt.

Eine Hybrid-Cloud-Management-Lösung sollte daher über sogenannte APIs (Application Programming Interface, wörtlich: «Anwendungsprogrammierschnittstelle») verfügen, damit sie reibungslos mit vorhandenen Management-Tools zusammenarbeiten, aber auch mit den Public-Cloud-Plattformen interagieren kann. Als willkommener Nebeneffekt kann sich dabei auch zeigen, welche Applikationen einer IT-Modernisierung bedürfen.

Eine Hybrid-Cloud-Management-Lösung wie Unify 360 von CGI unterstützt die Unternehmen bei einer sukzessiven Mi­gration von Workloads aus einer kapitalintensiven On-Premise-Umgebung in die «Pay-As-You-Go»-Cloud. In den Public Clouds werden Kapazitäten nur hochgefahren, wenn sie auch tatsächlich benötigt werden. Das führt wiederum zu Kosteneinsparungen und zu einer Änderung der Kostenstrukturen von kapitalintensiven Fixkosten zu mehr variablen Betriebskosten. Letztlich wird damit auch Kapital freigesetzt, das in den digitalen Geschäftsumbau investiert werden kann.

Datenschutz und -sicherheit

Gesteuert über die rigide Einhaltung von Sicherheits- und Compliance-Vorgaben, die Schutz vor Cyber-Attacken und Hacker-Angriffen bieten, gewährt die Hybrid-Cloud-Management-Lösung nur jenen Anwendern den Zugriff auf die Applikationen, Cloud-Lösungen und -kapazitäten, die für sie akkreditiert sind. Ferner gewinnt ein Unternehmen einen vollständigen Überblick und die Kontrolle über die Auslastung, Abrechnungen, Datenschutz und Datensicherheit, Trends und Leistungen der eingesetzten Komponenten aus der Cloud und den vorhandenen Systemen. Zudem können Applikationsumgebungen – egal ob in einem Test, in der Entwicklung – schnell und unkompliziert im Self-Service-Modus binnen Stunden oder in wenigen Tagen eingerichtet werden; zuvor dauerte dies Wochen oder gar Monate.

Im Hintergrund setzt die Plattform auch modernste Automatisierung, Robotik sowie künstliche Intelligenz ein. So können durch eine Kombination des Event-Management- und Korrelation-Moduls mit dem Orchestrierungs- und Automatisierungsmodul zwischen 25 und 50 Prozent des ansonsten anfallenden manuellen Aufwands bei der Eventanalyse, -korrelation, Fehlerdiagnostik und der Fehlerbehebung eingespart werden.

Neben dedizierten und Multi-Tenant-Virtual-Private-Clouds sollte eine Hybrid-Cloud-Management-Lösung auch bedeutende Public Clouds wie beispielsweise Amazon Web Services und Microsoft Azure unterstützen. Die Implementierung von Hybrid-Cloud-Services ist für Unternehmen darüber hinaus eine gute Möglichkeit, in der Entwicklung und im Betrieb auf agile Dev-Ops-Modelle und -Prozesse umzustellen.