Als Holger R. morgens sein Büro betritt, findet er einen Zettel auf dem Tisch: «Herr M. benötigt Arbeitsbescheinigung. Bitte zuschicken. Dringend!» Auch seine E-Mails, die Holger R. bereits auf dem Arbeitsweg abgerufen hat, enthalten einige dringende Anfragen – er muss Feedbackbögen verschicken, Krankmeldungen bearbeiten und Mitarbeiterdaten aktualisieren. Ausserdem blinkt sein Telefon. Die hinterlassene Voicemail verrät ihm, dass zeitnah ein neuer Mitarbeiter beginnt und er die nötigen Unterlagen fertigstellen soll. Eigentlich wollte Holger heute die wichtigen Mitarbeitergespräche für das nächste Halbjahr planen. Doch das wird er nicht schaffen, da ihn das Suchen und Erstellen von Dokumenten nun den ganzen Tag beschäftigt.
Mit Digitalisierung optimieren
So oder so ähnlich sieht es in vielen Personalabteilungen aus. HR-Mitarbeiter verbringen einen grossen Teil ihres Tages damit, Akten und Dokumente zu verwalten. Oft genug gehen ihre eigentlichen Aufgaben dabei unter; Themen wie Mitarbeiterentwicklung, Unternehmenskultur und Personalkommunikation rücken in den Hintergrund. Digitalisierung, Automatisierung, Prozessoptimierung: Was in anderen Unternehmensabteilungen bereits Alltag ist, in HR fehlt es oft noch. Dabei kann es für Unternehmen schwerwiegende Folgen haben, diese Optimierungs- und Entlastungspotenziale zu ignorieren. Wenn Personalverantwortliche ihre eigentlichen Aufgaben kaum noch erfüllen können, führt dies schnell unternehmensweit zu Mitarbeiterunzufriedenheit, und die Fluktuation steigt.
Es gilt, HR-Manager bei Routineprozessen nachhaltig zu entlasten. Die Lösung lautet auch hier Digitalisierung. Digitale Personalakten, automatisierte Dokumenterstellung und Self-Service-Zugriffe für Mitarbeiter und Führungskräfte ersparen HR-Mitarbeitern bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit. Zeit, die sie stattdessen für strategische und beratende Aufgaben einsetzen können.
Personalakte als Grundlage
Die Basis fast aller Vorgänge in der HR-Abteilung ist die Personalakte. Ein herkömmliches, papierbasiertes System aus Ordnern und Zetteln kann für den Mitarbeiter aber schnell mühsam werden. Es ist viel einfacher und zeitsparender, stattdessen eine digitale Personalakte zu führen. Denn durch eine standortübergreifende zentrale Ablage in der digitalen Personalakte hat jeder Personalverantwortliche – und jeder Mitarbeiter – mit nur wenigen Klicks Zugriff auf alle relevanten und freigegebenen Dokumente. Änderungen sind sofort für jeden sichtbar und müssen nicht erst umständlich mit Kollegen geteilt werden. Die Recherche ist dank der OCR-Texterkennung auch innerhalb von Dokumenten denkbar einfach. Dadurch reduzieren sich Suchzeiten auf ein Minimum.
Und eine HR-Lösung mit individuell anpassbaren Zugriffsrechten sorgt dafür, dass die Compliance stets gewahrt bleibt. Viele HR-Abteilungen führen zudem regelmässige Reportings durch, etwa zum Krankenstand oder der Fluktuation. Auf Basis von Excellisten ist dies eine aufwendige und zeitfressende Aufgabe. Eine HR-Software kann solche Reportings dagegen einfach und unkompliziert erstellen.
Die Dokumenterstellung
Doch nicht nur bestehende Unterlagen zu verwalten – auch neue Dokumente zu erstellen, ist auf manuellem Weg äusserst zeitraubend. Benötigt ein Mitarbeiter eine Arbeitsbescheinigung, zum Beispiel für den Abschluss eines Mietvertrags, muss der HR-Mitarbeiter sie erst in einem Textverarbeitungsprogramm erstellen, händisch die relevanten Daten eintragen, sie ausdrucken, unterschreiben, eine Kopie ablegen und das Dokument anschliessend vielleicht sogar per Post zustellen, wenn der Mitarbeiter an einem anderen Standort tätig ist – eine sehr langwierige Prozedur für eine blosse Routineanfrage. Die digitale Dokumenterstellung kann hier sehr viel Zeit sparen. Mittels individualisierter Textvorlagen kann der Mitarbeiter das Dokument direkt im System erstellen, anpassen, mit einer digitalen Unterschrift versehen und per E-Mail versenden. Der gesamte Vorgang dauert nur wenige Minuten. Auch Anpassungen an den Vorlagen, zum Beispiel bedingt durch Gesetzesänderungen, sind schnell für alle Dokumente umgesetzt, und die Compliance bleibt gewahrt. So lassen sich Arbeitsverträge mit nur wenigen Klicks für sämtliche Mitarbeiter beziehungsweise Bewerber anpassen – insbesondere in Branchen mit hoher Fluktuation, wie etwa in der Landwirtschaft mit Saisonkräften, bietet dies ein enormes Potenzial zur Zeitersparnis.
Employee Self Service
Die digitalisierte, mobile Arbeitswelt ist auf dem Vormarsch. Mitarbeiter wollen heute selbstverständlich von zu Hause oder unterwegs aus arbeiten können, ob via Laptop, Smartphone oder Tablet. Zudem sind es Mitarbeiter aus ihrem privaten Umfeld gewohnt, sich selbstständig und schnell Informationen zu beschaffen und Prozesse anzustossen. Moderne Software-Lösungen können dazu beitragen, beides zu tun: die Mitarbeitererwartungen zu erfüllen und die HR-Abteilung deutlich zu entlasten. Das Stichwort ist Self Service. Ein Employee Self Service (ESS) gewährt Mitarbeitern einen genau geregelten Zugang zu ihrer Akte und zu relevanten Vorgängen, einfach per Browser. Per ESS kann er beispielsweise selbstständig die Erstellung einer Arbeitsbescheinigung anstossen oder Anfragen der HR-Abteilung beantworten.