ICT & Technik

Client-Virtualisierung

Digitalisierung – die Schlüsselrolle der Desktop-Virtualisierung

Desktop-Virtualisierung hilft Unternehmen dabei, zentrale Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern und zukunfts- sowie wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit virtuellen Desktop-Infrastrukturen (VDI) werden unter anderem Digitalisierungsinitiativen gefördert, Cyber-­Attacken abgewehrt und die Mitarbeitermobilität unterstützt.
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Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen permanent innovative digitale Produkte, Services und Kundenerlebnisse entwickeln. Ihre Mitarbeitenden möchten zunehmend mobil und flexibel arbeiten. Gleichzeitig sind die Unternehmen immer öfter immer raffinierteren Cyber-Attacken ausgesetzt. Das sind die drei zentralen Herausforderungen der digitalen Transformation – und die Desktop-Virtualisierung kann Unternehmen dabei helfen, sie zu meistern.

Die Desktop-Virtualisierung ist eine inzwischen fest etablierte, voll ausgereifte Technologie, die bereits rund um die Welt zum Einsatz kommt; in Kleinbetrieben ebenso wie in multinationalen Grosskonzernen. Diejenigen, die noch nicht auf virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) setzen, haben die Basistechnologie bereits meist schon im Haus und nutzen sie für die Virtualisierung ihrer Server. Der Weg zur Einführung der Desktop-Virtualisierung ist damit nicht mehr sehr weit.

Dem Wandel standhalten

Mit virtuellen Desktop-Infrastrukturen können Unternehmen IT-Ressourcen freisetzen, welche sie für die Entwicklung neuer digitaler Produkte sowie Services dringend benötigen. Die Digitalisierungsinitiativen dürfen den alltäglichen IT-Betrieb nicht beeinträchtigen, denn die normalen Geschäftsprozesse müssen natürlich ohne Unterbrechung weiterlaufen. Einfach zusätzliche Ressourcen dafür aufzubauen, kommt für die meisten Unternehmen aber wegen schmaler IT-Budgets nicht infrage. Eine gangbare Alternative ist dagegen, die IT-Infrastruk­turen sowie -Prozesse im Unternehmen effizienter zu gestalten.

Ein grosses Potenzial dafür schlummert im Desktop Computing. Die herkömmliche Vorgehensweise bei der Versorgung von PC und Notebooks mit der nötigen Software bindet viele IT-Ressourcen durch ständig wiederkehrende Routineaufgaben, die sich durch Desktop-Virtualisierung vermeiden lassen. Neue Versionen müssen so von Anwendungen nicht länger auf jedem einzelnen PC und Notebook im Unternehmen installiert werden. Die Aktualisierung erfolgt stattdessen einmalig an zentraler Stelle. Die neue Version steht dann sämtlichen Usern zur Verfügung, sobald sie sich das nächste Mal an ihrem System anmelden.

Gleiches gilt in besonderem Mass für die Migration zu Windows 10, die für viele Unternehmen und Organisationen eine wichtige Herausforderung und zugleich Kernaufgabe ist, denn bereits ab Januar 2020 wird es keinen Support und somit keine Sicherheits-Updates für Windows 7 mehr geben. Auch hier bringt die Zentralisierung elementare Vorteile in puncto Zeit, Kosten und Sicherheit. Auch deshalb, weil Probleme von Usern mit Anwendungen effizienter zentral untersucht und gelöst werden können. Werden als Endgeräte Thin Clients oder Zero Clients eingesetzt, erhöht das zusätzlich noch die Verlässlichkeit. Diese Geräte enthalten deutlich weniger Bauteile als PCs oder Notebooks, die von Ausfällen betroffen sein können, und müssen deshalb von der IT nur äusserst selten ausgetauscht werden. Sollte dennoch einmal ein Defekt auftreten, genügt es, das betroffene Gerät einfach zu ersetzen. Da es keine Installation von Anwendungen benötigt, ist der Mitarbeiter sofort wieder produktiv.

Cyber-Attacken

Eine der grossen Schattenseiten der Digitalisierung ist die steigende Gefahr immer raffinierterer Cyber-Attacken. Davon sind zwar grundsätzlich alle Schichten der IT-Architektur eines Unternehmens bedroht; die Erfahrung und Studien zeigen aber immer wieder, dass in den allermeisten Fällen die Endgeräte der Mitarbeiter das Einfallstor für erfolgreiche Hacker-Angriffe sind.

Die Desktop-Virtualisierung kann deshalb eine entscheidende Sicherheitsschicht in der Verteidigungsstrategie von Unternehmen bilden. Die zentrale Verwaltung ermöglicht es, alle Endgeräte über eine Konsole zu überwachen, wodurch eine 360-Grad-Sicht auf sämtliche Daten entsteht. Damit lassen sich Cyber-Attacken bereits in einer frühen Phase erkennen und analysieren, sodass Unternehmen rechtzeitig darauf reagieren können. Da sich auf den Endgeräten keinerlei Daten befinden, gibt es zudem für Angreifer kaum Anreize, sie gezielt zu attackieren. So versuchen Hacker etwa häufig mit Phishing-Mails die Empfänger zu animieren, einen eingebetteten Link anzuklicken, woraufhin dann eine Schadsoftware auf das Endgerät geladen wird, um von dort Daten auszulesen. Derartige Angriffe laufen in virtuellen Desktop-Strukturen ebenso ins Leere wie Ransomware-Attacken, bei denen Kriminelle die Daten auf Endgeräten verschlüsseln, um anschliessend ein Lösegeld für die Entschlüsselung der Daten zu erpressen. Wo nichts ist, kann auch nichts gestohlen oder verschlüsselt werden.

Auch bei der Cyber-Sicherheit lassen sich die positiven Effekte von VDI weiter steigern, wenn Thin Clients oder Zero Clients als Endgeräte zum Einsatz kommen. Sie sind generell äusserst resistent gegen Schadsoftware. Ihre sichersten Modelle enthalten nicht einmal ein eingebettetes Betriebssystem und haben zudem auch keine veröffentlichten APIs. Damit sind sie nicht nur besser vor Viren oder Trojanern geschützt, sondern mangels Angriffsfläche erst gar nicht attackierbar.

Mobile Mitarbeiter stützen

Die dritte zentrale Herausforderung der Digitalisierung ist die Unterstützung zunehmend flexibler und mobiler Mitarbeiter. Egal, ob im Büro, im Homeoffice oder unterwegs: Mitarbeiter benötigen heute – unabhängig davon, wo sie gerade sind, in welchem Kontext sie sich befinden und welches Endgerät sie dabei verwenden – Zugang zu Unternehmensanwendungen und -daten. Mithilfe der Desktop-Virtualisierung sind sie in der Lage, mit jedem beliebigen Endgerät auf ihre persönliche Arbeitsumgebung inklusive sämtlicher individueller Einstellungen zuzugreifen – sei es mit dem PC, Notebook, Tablet, Thin Client oder Smartphone.

Dadurch steht den Mitarbeitern übergreifend eine konsistente Benutzererfahrung zur Verfügung. Sie können sich auf jedem Endgerät in ihrer vertrauten Umgebung bewegen. Gleichzeitig hat die IT-Abteilung die Sicherheit und Kontrolle, die sie benötigt. Für Branchen mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen wie das Finanzwesen, die öffentliche Verwaltung oder die Forschung, stehen spezielle Endgeräte wie mobile Thin Clients zur Verfügung. Sie ermöglichen es Mitarbeitern, die Funktionalitäten eines Laptops zu nutzen, während sämtliche Daten im Rechenzentrum verbleiben.

Einmal eingeführt, verfügen Unternehmen mit virtuellen Desktop-Infrastrukturen über eine zukunftsfähige Plattform. Auch künftige Generationen von Mobilgeräten lassen sich unkompliziert integrieren.

Grösstmögliche Transparenz

Trotz der offensichtlichen Vorteile sind virtuelle Desktop-Infrastrukturen jedoch kein Allheilmittel. Da laut IDC 70 Prozent erfolgreicher Angriffe auf die Unternehmens-IT vom Endgerät ausgehen, werden sich Schlupf­löcher und Lücken bezüglich der Sicherheit durch keine Infrastruktur gänzlich ausschliessen lassen. Nicht zuletzt deshalb, weil selbst dem gewissenhaftesten Mitarbeiter mit den allerbesten Vorsätzen Fehler  passieren können, die sich auch mit den umfassendsten Sicherheitsmassnahmen nicht verhindern lassen. Und natürlich gibt es auch Arbeitssituationen, für die VDI nicht die optimale Unterstützung bietet, zum Beispiel für Nutzer, die fortlaufend unterwegs sind und deshalb eine ausgesprochen hohe Flexibilität der IT-Infrastruktur benötigen. Solche Anwender arbeiten oft im Offlinebetrieb und nutzen möglicherweise zusätzlich anspruchsvolle Anwendungen oder unterschiedliche Peripherie. In solchen Fällen kommt deshalb noch immer ein vollwertiger Laptop zum Einsatz.

Trotzdem ist der Zugang zum Unternehmensnetzwerk mit virtualisierten Applikationen oder Desktops mittels einer «Remote Access»-Lösung möglich. Je nach Anspruch und Verwendung der Geräte können so verschiedene, bestmögliche Implementierungen durchgeführt werden. Solche hybriden Installationen können Unternehmen optimal unterstützen. Nichtsdestotrotz bietet eine virtuelle Desktop-Infrastruktur die grösstmögliche Transparenz bezüglich des Verbleibs und der Verwendung der Daten und spielt daher eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Digitalisierung von Unternehmen.

Fazit

Die digitale Transformation eröffnet den kleinen und mittelgrossen Unternehmen die Chance, ihre Geschäftsabläufe zu optimieren und das Arbeitsleben ihrer Belegschaften zu flexibilisieren. Dazu müssen die Unternehmen jedoch drei Dinge gewährleisten: IT-Prozesse, die sicher stellen, dass technolo­gische Innovation nicht von schmalen Budgets erstickt wird; eine optimale Benutzererfahrung der zunehmend mobilen Mitarbeiter; und die Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten. Viele Unternehmen setzen dabei bereits auf eine virtuelle Desktop-Infrastruktur, deren Einführung den Weg zur digitalen Zukunft ebnen kann.