Die Weichen für eine qualitativ gute Weiterbildung werden im Vorfeld gelegt. Schliesslich kann eine Weiterbildung immer nur in dem Mass erfolgreich sein, wie sie auch auf die Arbeitsanforderungen und Interessen der Zielgruppe zugeschnitten ist. Grundlage bildet daher eine sorgfältige Bedarfsanalyse: Was sind die kurz- und langfristigen strategischen Ziele des Unternehmens und welche Kompetenzen auf Seiten der Mitarbeitenden müssen erweitert werden, um diese zu erreichen? Oder sind die Inhalte einer bestimmten Weiterbildung auf aktuelle Arbeitsanforderungen zugeschnitten und kompatibel mit den persönlichen Karrierezielen der Mitarbeitenden?
Sind diese Fragen einmal beantwortet, kann sichergestellt werden, dass die definierten Lerninhalte einer Weiterbildung den Interessen des Unternehmens und der Mitarbeitenden gerecht und nicht nur auf abstrakter Ebene festgelegt werden.
Individualisierte Praxisbeispiele
Ebenso wichtig ist auch die Lernumgebung. Diese sollte konsequent auf die Zielgruppe fokussiert sein. Darüber hinaus erfordert Lernen mit Erwachsenen, dass man sich mit Aufgaben auseinandersetzt, die den realen Arbeitssituationen der Teilnehmenden möglichst ähnlich sind.
Es genügt nicht, einfach nur Beispiele aus der Praxis einzuflechten – die Lerninhalte müssen, wann immer möglich, bewusst mit konkreten Berufs- und Lebenserfahrungen der Teilnehmenden verknüpft werden können.
In dieser Hinsicht erweist es sich als gewinnbringend, wenn die Teilnehmenden selbstständig reale Projekte aus dem eigenen Arbeitsumfeld bearbeiten, die durch Lernimpulse und Erfahrungsberichte von Experten aus ihrem Fachgebiet unterstützt werden. Diese Projekterfahrung sollte im Rahmen der Weiterbildung bewusst reflektiert und mit abstrakten Konzepten und Modellen aus dem Unterricht kombiniert werden.
Ebenso sollten die Teilnehmenden Freiräume für eigene Fragestellungen und die Möglichkeit zu einem selbstständigen, aktiven Erarbeiten der Inhalte haben. Das heisst, die Teilnehmenden steuern ihren Lernprozess selbst und bestimmen, was und wie sie lernen wollen. Dies erfordert eine gewisse Eigenverantwortung. Gleichzeitig wird dadurch aber auch das ganzheitliche Lernen gefördert und sichergestellt, dass alle Kompetenzbereiche – von der Fach- und Methodenkompetenz bis hin zur Sozial- und Selbstkompetenz – angesprochen werden.