Die Wirtschaft befindet sich teils im grössten und dramatischsten Wandel der letzten 100 Jahre: Neue Geschäftsmodelle entstehen und verbreiten sich dank globaler Vernetzung rasant schnell, Routinearbeit wird radikal automatisiert oder Berufsbilder ändern sich fundamental. Jedoch ist nicht jede Branche und Unternehmung in gleichem Ausmass von diesen Entwicklungen betroffen (siehe die Studie von Deloitte, 2015). Nichtsdestotrotz: Die Arbeitswelt von morgen ist nicht die von heute – und dies hat Konsequenzen für jedes KMU und dessen Organisation.
Herausforderungen
Globalisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel sind relevante Einflussfaktoren in der künftigen Gestaltung und Entwicklung der Arbeitswelt. Doch welche Konsequenzen kann dies für die heutigen Organisationen haben? Folgende generischen Überlegungen und logischen Ableitungen lassen dies exemplarisch erkennen:
Von der Top-down-Vorgabe zur organischen Entwicklung
Die heutigen Märkte sind derart volatil, dass aus ihnen heute keine eindeutige Innovation kommt. Diese muss aus den Unternehmen selbst kommen. Nicht nur der generelle Bedarf ist mehr ausschlaggebend, sondern die unerkannten Bedürfnisse. Diesen nachzugehen und diese mit innovativen Ideen zu wecken, ist das neue Credo der Unternehmen. Nicht mehr das Verständnis des alleinigen CEO ist matchentscheidend, sondern die Vorstellungen sämtlicher Mitarbeitenden. Dies führt zu einer Abkehr von der Top-down-Vorgabe hin zur organischen Entwicklung von Organisationen.
Von der hierarchischen Pyramide zum agilem Netzwerk
Die Aufteilung der Arbeit in definierte Organisationseinheiten führt zu starren Gebilden, die mit der heutigen Markt- und Entwicklungsdynamik nicht mehr Schritt halten können. Um mit diesen agilen Rahmenbedingungen mitzuhalten, bedarf es flexiblerer Organisationen, die sich rasch und unkompliziert anpassen und verändern können. Hierbei ist hierarchische Kontrolle hinderlich. An deren Stelle tritt die gegenseitige Ad-hoc-Abstimmung.
Von standardisierten Vorgaben zu individuellen Vereinbarungen
Obige Abkehr von bekannten, klassischen ausrichtungs- und strukturbezogenen Gestaltungsformen führt auch zu einer Veränderung der Zusammenarbeit. Während diese bislang auf Setzungen wie zum Beispiel Reglementen beruhte, die bedarfsorientiert und fremdbestimmt die Form der Zusammenarbeit determinierten, dürften künftig gegenseitige Vereinbarungen in Form von handlungsbestimmenden Grundsätzen treten.