Wie in unserer letzten Ausgabe beschrieben, will der Aktienmarkt nach oben. Das ist kein Wunder, denn die Preise steigen ja weltweit für alles. Auf Dauer gibt es da auch bei den Aktienkursen keine Ausnahme. Aber eben gegen die Preissteigerungen setzen sich die Zentralbanken weiterhin zur Wehr. Sie erhöhen die Zinsen, um Schulden, Geldmengen und auch Lohn- und Preiserhöhungen zu bekämpfen. Die US-Zentralbank, auf die es ja hauptsächlich ankommt, kann sich diese straffe Geldpolitik angesichts der niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit 1969 von nur 3,4 % auch leisten. Und sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Notenbank der Schweiz haben bereits angekündigt, dass auch sie ihre Leitzinsen weiter erhöhen wollen. Und weil eine wichtige Börsenregel lautet, dass man sich nicht gegen die Zentralbank stellen dürfe, bedeutet das, in den kommenden Monaten sehr vorsichtig zu bleiben. In den Sommermonaten könnten die Aktienkurse noch einmal deutlich fallen. Erst wenn die Zentralbanken signalisieren, dass das Ende ihrer Zinserhöhungen allmählich erreicht ist, haben die Kurse wieder grösseren Spielraum nach oben. Aber schauen wir uns zunächst einmal an, was unsere bewährten Indikatoren meinen:
1. Zinssignale: Negativ
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Und der Trend bei den Renditen der zehnjährigen schweizerischen Bundesobligationen zeigt eindeutig nach oben, wie Sie in der Grafik sehen. Vorläufig müssen wir daher immer noch von einem weiteren Zinsanstieg ausgehen.