Bezahllösungen für den Bereich Travel & Entertainment (T & E) können für viele unterschiedliche Stakeholder innerhalb eines Unternehmens wesentliche Vorteile bringen, beispielsweise für:
- die Reisenden
- den Einkauf
- die Personalabteilung
- die Finanzabteilung, insbesondere Treasury
Jeder dieser Stakeholder stellt eigene Anforderungen an Bezahllösungen. Air Plus International hat festgestellt, dass sowohl Travel Managern als auch Treasury-Mitarbeitenden nicht immer klar ist, welche strategischen Ziele der jeweils andere verfolgt. Somit ist oft auch wenig Verständnis für die Denkweise des Kollegen vorhanden. Dabei ist das umso wichtiger, denn sie hat massgeblichen Einfluss darauf, welcher T & E-Zahlungsdienstleister ausgewählt wird. Der T & E-Zahlungsverkehr spielt für Travel Manager eine viel wichtigere Rolle als für die Finanzabteilungen. Das bedeutet aber nicht, dass sie auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen verzichten sollten. Zwei Tendenzen zeichnen sich ab:
- Der Auswahlprozess für T & E-Bezahllösungen gestaltet sich zunehmend multidisziplinär.
- Dabei gewinnen besonders die Treasury-Abteilungen an Einfluss.
Zu den Aufgaben der Treasury-Mitarbeitenden gehören die Optimierung der Liquidität, das Management der Bankbeziehungen, die Risikominimierung und die Erhöhung der Ausgabentransparenz. All diese Punkte sind vielen Unternehmen immer wichtiger und haben auch Einfluss auf die Auswahl von T & E-Dienstleistern.
Verschiedene Bedürfnisse
Die Finanzabteilungen verfügen über eine sehr spezielle Liste von Themen, die Travel Managern vermutlich weniger vertraut sind: bespielsweise Betriebskapital oder Währungs- und Zinsrisiken. Travel Manager müssen also die Treasury-Sprache erlernen, um zu verhindern, dass Treasury Entscheidungen zu Zahlungsverkehrslösungen blockiert, die diese Themen nicht berücksichtigen. Gleichzeitig sollten Travel Manager den Treasury-Kollegen vermitteln, warum der T & E-Zahlungsverkehr für das Reisemanagement und andere Stakeholder im Unternehmen von so grosser Bedeutung ist. Den Treasury-Mitarbeitenden ist vielleicht nicht klar, dass
- es sich bei T & E-Bezahllösungen um stark spezialisierte Lösungen handelt (zum Beispiel in Bezug auf die Berichterstellung)
- es Lösungen von äusserst unterschiedlicher Qualität gibt.
Travel Managern ist bewusst, dass ihr Unternehmen nicht einfach einen Vertrag für den T & E-Zahlungsverkehr mit einer der regulären Hausbanken abschliessen kann, die möglicherweise eine völlig unpassende Dienstleistung in diesem Bereich anbietet. Oft ist das für die Kollegen in den Finanzabteilungen nicht so offensichtlich.
Gemeinsame Ziele
Die Kollegen im Treasury wissen es oft nicht, aber die Ziele des Reisemanagements überschneiden sich stark mit ihren eigenen. Etwa wenn es um Betrugsbekämpfung, Risikominderung, Compliance und Prozessoptimierung geht. Wenn es Ihnen also gelingt, den Kollegen klarzumachen, wie eng Ihre Ziele miteinander verknüpft sind, wird sich die Zusammenarbeit verbessern. Es ist die richtige Kommunikation, die die Lücke zwischen Reisemanagement und Treasury schliessen kann.
Treasury-Aufgaben
Ihre Aufgabe besteht darin, die Liquidität eines Unternehmens zu steuern. Liquidität bezeichnet einerseits das Barvermögen, das einer Organisation zur Verfügung steht, um die sofort fälligen und kurzfristigen Verpflichtungen zu erfüllen. Andererseits sind damit alle Vermögenswerte gemeint, die schnell in liquide Mittel umgewandelt werden können, um solchen Verpflichtungen nachzukommen. Noch einfacher ausgedrückt: Die Treasury-Abteilung trägt dafür Sorge, dass das Unternehmen so viel Bargeld wie möglich hält. Um dies zu erreichen, versucht Treasury, den eingehenden Geldstrom zu beschleunigen und den ausgehenden zu verlangsamen. Treasury hat sechs Kernaufgaben:
- Cash Management.
- Sonstige Liquiditätsplanung und -überwachung:
- Wie viel Bargeld ist im Unternehmen vorhanden, wie viel wird es in Zukunft sein?
- Management von Zins-, Währungs- und Rohstoffpreisrisiken.
- Kapitalbeschaffung und Kapitalanlage.
- Beziehungen zu Banken und Ratingagenturen.
- Unternehmensfinanzierung.
Es wird deutlich, dass die Interessen der Treasury- Abteilung über Fragen des Cashflows hinausgehen und sich auf strategische Prioritäten erstrecken, darunter das Risikomanagement, die Compliance und Prozesseffizienz. All diese Ziele können durch die Auswahl des richtigen T & E-Zahlungsdienstleisters erreicht werden.
Typen von Treasury-Mitarbeitern
Auch wenn sich die Treasury-Mitarbeiter vermutlich mit allen oben aufgeführten Themen beschäftigen, beeinflussen ihre Ausbildung und Berufserfahrung doch oft die Prioritären, die sie in ihrem Arbeitsalltag setzen. Treasury-Mitarbeiter gehören meist einer der drei Berufsgruppen an. Der fachliche Hintergrund des jeweiligen Mitarbeiters entscheidet darüber, welche Aspekte des T & E-Zahlungsverkehrs Sie im Gespräch betonen sollten.
Rechnungswesen
Jene Treasury-Mitarbeitenden mit buchhalterischem Hintergrund interessieren sich hauptsächlich für Prozesse – etwa für wirksame Systemintegration und Datenqualität. Um in ihrer Sprache zu sprechen, thematisieren Sie am besten, wie die Bezahllösung mit dem ERP-System des Unternehmens verbunden werden kann.
Controlling
Controller sind an Compliance, der Umsetzung von Best-Practice-Lösungen und Benchmarks interessiert. Mit ihnen können Sie darüber sprechen, wie mit einer Bezahllösung die Ausgaben der Mitarbeiter überwacht und die Durchschnittskosten der unterschiedlichen Abteilungen miteinander verglichen werden können.
Bankwesen
Treasury-Mitarbeitende aus diesem Bereich sind mitunter am schwersten einzuschätzen. Ihre Hauptinteressen liegen darin, mit dem Barvermögen des Unternehmens eine Rendite zu erwirtschaften, etwa durch kurzfristige Investitionen. Aufgrund des Niedrigzinsumfelds haben diese Investitionen in den vergangenen Jahren jedoch stark an Bedeutung verloren. Während das Management der Cashflows mittlerweile als weniger wichtig eingestuft wird, haben andere strategische Ziele, wie etwa die Prozessoptimierung und die Vereinbarung von Kosteneinsparungen mit den Lieferanten, eine höhere Priorität erhalten. Sie sorgen dafür, dass Geld im Unternehmen gehalten wird; die durch sie erzielten Einsparungen sind zumeist stabil und konstant. Darum nochmals: Der T & E-Zahlungsverkehr spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung dieser Ziele.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich Treasury-Mitarbeitende mit Bankenhintergrund bereits mit T & E-Fragen befasst haben. Deshalb interessieren sie sich möglicherweise einerseits nicht so sehr für die Auswahl eines geeigneten Anbieters für Bezahllösungen. Andererseits fühlen sie sich eventuell dem aktiven Management der Banken, mit denen das Unternehmen in der Regel zusammenarbeitet, stark verbunden. Das könnte dazu führen, dass sie dazu neigen, eine der Hausbanken als Dienstleister für den T & E-Zahlungsverkehr zu wählen, ohne die Vorteile anderer Lösungen zu betrachten.