Nach den kräftigen Kursverlusten seit Ende Februar hat es endlich wieder Kurserholungen im Juli gegeben. Aber die Anleger sollten sich nicht täuschen lassen. Auffällig ist, dass enttäuschende Unternehmensergebnisse an der Börse gleich mit harten Kursverlusten bestraft werden, während überraschend gute Daten kaum Kursgewinne zur Folge haben. Das heisst, dass die Grossanleger im Moment immer noch misstrauisch sind und weitere Kursrückgänge an den Börsen erwarten. Vor allem die amerikanischen Aktien, aber auch viele SMI-Titel sind offenbar noch stark überbewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (Börsenwert zum Jahresumsatz) des SMI liegt im Durchschnitt bei 3,6. Das ist wesentlich höher als der historische Vergleich seit 2004 mit nur 2,5 Durchschnitt aufweist. Dass also die Kurse jetzt bereits zu niedrig wären, davon kann man nicht ausgehen.
Aber schauen wir nun, was unsere bewährten Indikatoren melden.
1. Zinssignale: Negativ
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Dass die Renditen der zehnjährigen Obligationen in der Schweiz zuletzt wieder gesunken sind, mag von daher zwar hoffnungsvoll erscheinen. Aber dies ist wohl auf die weltweite Konjunkturschwäche zurückzuführen. Die Zentralbanken haben ihre Zinserhöhungspolitik ja noch nicht aufgegeben.