Die Kündigung des Iran-Abkommens durch Donald Trump und die Folgen für Europa bestimmten zuletzt die Diskussion an den Börsen. Wichtiger aber ist es, auf die konjunkturellen Daten zu achten. Und die sehen weder diesseits noch jenseits des Atlantiks gut aus. Der US-Einkaufsmanagerindex fiel zuletzt deutlich zurück, und in Deutschland gab es ein überraschendes Minus bei den Auftragseingängen um vier Prozent. In der letzten Ausgabe hat unser System ja ein Verkaufssignal gegeben. Auch wenn es keine scharfen Kursstürze gegeben hat, so haben Sie nichts versäumt, wenn Sie in der Sommerpause bisher nicht am Aktienmarkt aktiv waren. Auch für den kommenden Monat September ist besondere Vorsicht geboten, da er zu den schwächsten Börsenmonaten der letzten 50 Jahre gehört. Zwar erreichten in den USA einige Technologiewerte neue Höchstkurse. Aber wie anfällig diese hochbewerteten Aktien sind, wurde an den plötzlichen Kursstürzen von Facebook, Twitter und Netflix deutlich.
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen hat sich wieder unter der Null-Linie festgesetzt. Auch die kurzfristigen Zinsen werden von der Zentralbank weiterhin tief gehalten. Unter Banken gibt es beim CHF für einjährige Liborzinsen einen Minuswert von 0,51 Prozent. Auf diese Weise wird vermieden, dass sich Spekulanten erneut mit Franken eindecken und ihn wieder aufwerten. Gleichzeitig werden die kurzfristigen Zinsen gegenüber den lang laufenden Obligationen deutlich stärker im Minus gehalten, da höhere kurzfristige Zinsen eine Gefahr für die Konjunktur darstellen würden.