Bevor man Umbauten und neue Heizsysteme plant, ist es sinnvoll, im Unternehmen oder im Privathaus den Energieverbrauch zu analysieren. Energie Schweiz meldet, dass rund 50 Prozent des schweizerischen Energieverbrauchs für Gebäude aufgewendet werden. Der grösste Teil davon für Heizung und Warmwasser. Den individuellen Energieverbrauch kann man bei Energie Schweiz mit dem individuellen Energiecheck berechnen.
Energieanalyse durchführen
«Energo» ist das Kompetenzzentrum für die Gesamtenergieeffizienz in bestehenden öffentlichen und privaten Gebäuden innerhalb des Programms «Energieschweiz» . Indem die vorhandene Gebäudetechnik ideal aufeinander abgestimmt wird, kann der Energieverbrauch um 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. Mit zusätzlichen gezielten Erneuerungen können weitere 25 Prozent eingespart werden. Es bestehen über 70 energo-zertifizierte Ingenieurbüros, die vor Ort die Einsparpotenziale untersuchen und auswerten. Zusätzlich kann man den Gebäudeenergieausweis der Kantone, kurz GEAK, erstellen lassen. Dieser zeigt anhand einer Klassierung, welche energetische Qualität ein Gebäude aufweist und ist vergleichbar mit der Energieetikette für Haushaltsgeräte. Beurteilt werden die Gebäudehülle, die Gebäudetechnik und die elektrischen Einrichtungen. Zudem enthält der GEAK Empfehlungen zu konkreten Massnahmen. Der GEAK wird von zertifizierten GEAK-Experten ausgestellt. Die Kosten können variieren, deswegen lässt man sich am besten vorher eine Offerte erstellen. Der GEAK soll für Transparenz im Immobilienmarkt sorgen, also ist es beim Verkauf oder Kauf einer Immobilie sinnvoll, einen GEAK erstellen zu lassen beziehungsweise danach zu fragen.
Alternative Heizsysteme
Ölheizungen sind immer noch ziemlich verbreitet. Nicht nur wegen der hohen CO2-Abgabe kann es sinnvoll sein, diese durch umweltfreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen, Solarheizungen oder Blockheizkraftwerke zu ersetzen. Für neue Häuser sind solche Systeme auf jeden Fall zu empfehlen und häufig sogar Standard. Zu beachten ist dabei die SIA-Norm 384 / 3, die im April 2013 in Kraft getreten ist. In vielen Häusern kann zusätzlich eine fachgerechte Wärmedämmung sinnvoll sein. Besonders vorteilhaft und preisgünstig ist für grössere und kleinere Häuser die Heizung mit einer Wärmepumpe. Die Wärmeübertragung erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf und wird mit Wasser sowie einem spezifischen Kältemittel betrieben, das nicht direkt mit der Umgebung in Kontakt kommt. Das Wärmepumpen-Testzentrum Buchs (WPZ) ist ein akkreditiertes Prüfzentrum nach EN 17025 und bietet umfassende Prüfleistungen auf dem Gebiet der Wärmepumpentechnik für Produktions- und Handelsunternehmen dieser Branche an.
Zur Auswahl stehen folgende Systeme:
- Luft / Wasser-Wärmepumpen haben eine untere Einsatzgrenze von zirka – 20 °C. Nach SIA-Norm ist eine Wärmeleistung bis – 8 °C und bis zu einer Höhe von 1000 Metern zu garantieren.
- Sole / Wasser-Wärmepumpen und Wasser / Wasser-Wärmepumpen: Wenn für die Wärmequelle Grundwasser zur Verfügung steht, sind der Wasserdurchfluss und die -qualität zu beachten.
- Erdwärme: Rohrsysteme, die 1,5 bis 3 Meter tief im Boden verlegt werden, beziehen im Winter die Bodenwärme und im Sommer die Kälte aus dem Erdreich. Andere vertikale Erdwärmesonden liegen zwischen 100 bis 150 Meter tief im Erdboden. Das Erdreich ist konstant zwischen 10 °C und 12 °C warm.