Finanzen & Vorsorge

Vorsorge

Steuern und Altersguthaben optimieren

Für die Altersvorsorge entrichten KMU und Arbeitnehmende jedes Jahr viel Geld an die Pensionskasse. Es ist wichtig, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit das Geld richtig eingesetzt wird. Denn mit wenig Aufwand lassen sich die Steuern und das Altersguthaben optimieren. Dabei spielen die Risikoprämien der einzelnen Versicherten eine wesentliche Rolle.
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Die Abstimmung vom 24. September 2017 über die Altersvorsorge 2020 hat gezeigt, dass das Thema Altersvorsorge aktueller ist denn je. Fakt ist, dass in den Pensionskassen weiterhin Milliarden von Franken von Jung zu Alt umverteilt werden. Die AHV droht tief in die roten Zahlen zu geraten. Viele entscheidende Fragen sind weiterhin offen, etwa die Frage nach dem richtigen Rentenalter ist nach wie vor unbeantwortet, die politischen Parteien sind sich darin weiterhin uneinig. Nur in einem Punkt besteht in der Politik Übereinstimmung: Eine Reform ist unumgänglich und muss jetzt zeitnah realisiert werden.

Auseinandersetzung wichtig

In der heutigen Zeit ist es daher unerlässlich, dass die Entscheidungsträger der KMU der Planung der optimalen Vorsorge ihrer Mitarbeitenden höchste Priorität einräumen und sich vermehrt mit der Pensionskasse auseinandersetzen. Dabei kann es sich lohnen, die Leistungen verschiedener Pensionskassen zu vergleichen und sich zu fragen, ob die Leistungen der aktuellen Kasse noch mit den Unternehmenszielen übereinstimmen. Jeder Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlt obligatorische Beiträge in die Pensionskasse ein, die sich nach dem Gehalt und dem Alter des Versicherten richten.

In der Regel betragen die Sparprämien je nach Altersstufe 7, 10, 15 oder 18 Prozent des versicherbaren Lohns. Diese Abgaben sind gesetzlich festgelegt, wobei die Versicherten bisher wenig Spielraum bezüglich Risikoschutz oder Anlagestrategie haben.

Viele Versicherte weisen eine umhüllende Pensionskassenlösung auf. Hier findet keine Aufteilung auf zwei Rechtsträger, wie zum Beispiel BVG-Kasse und überobligatorische Kasse, statt. Im Überobligatorium kann eine individuelle und flexible Anlagestrategie gewählt respektive ausgearbeitet werden. Dies veranlasst gerade Entscheidungsträger mit Lohnanteilen höher als 126 900 CHF, ihre Gestaltungsmöglichkeiten zu kennen und für ihre Bedürfnisse zu nutzen.

Zweigeteilte Vorsorgelösung

Unternehmen tun gut daran, ihren Kadermitarbeitenden eine zweigeteilte Lösung anzubieten. Das heisst, dass es für das Kapital im Überobligatorium Wahlmöglichkeiten gibt, während die Gelder im Obligatorium kollektiv, also ohne Mitspracherecht, angelegt werden. Individuelle Lösungen sind steuerlich attraktiv, denn freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse sind vollumfänglich abzugsberechtigt vom steuerbaren Einkommen. Dabei bewährt es sich jedoch, die Beiträge gestaffelt über verschiedene Steuerperioden einzuzahlen, um zusätzlich Steuern einzusparen.

Optimierung

Um das Altersguthaben und die Steuern zu optimieren, kann es sich auszahlen, das Obligatorium vom Überobligatorium zu trennen. Der aktuelle Mindestzins von 1,25 Prozent findet nur beim obligatorischen Guthaben Anwendung und ist gesetzlich garantiert.

Bei den überobligatorischen Beiträgen haben die Krankenkassen freie Hand, einen Zinssatz festzulegen. Da es sich bei Pensionskassenkapital in der Regel um langfristiges Kapital handelt, kann es entsprechende Vorteile mit sich bringen, dieses Kapital vom obligatorischen Guthaben loszulösen und entsprechend einer eigens gewählten Anlagestrategie anzulegen.

Chancen und Risiken

Welche Vorteile bietet eine gesplittete Vorsorgelösung? Berufliche Entscheidungsträger können ihre überobligatorischen Vorsorgeguthaben entsprechend einer Anlagestrategie im Rahmen der Anlagerichtlinien der beruflichen Vorsorge anlegen respektive bei grösseren Vermögen eigens ausgestalten. Die Versicherten profitieren längerfristig von erhöhten Anlagechancen, tragen gleichzeitig aber auch die Verlustrisiken.

Dennoch ist ein flexibles Überobligatorium im Sinne von unternehmerisch denkenden Angestellten, die ihre Anlagestrategie selbst bestimmen möchten. Ausserdem können die Anlagen bei Austritt aus der beruflichen Vorsorge unverändert weitergeführt und die Wertschriften auf ein Freizügigkeitsdepot transferiert werden.

Für das Unternehmen bietet eine gesplittete Vorsorgelösung ebenfalls Vorteile. Da die Kapital- und Zinsgarantien fehlen und die Umwandlungssätze im Überobligatorium nicht gesetzlich geregelt sind, besteht die Gefahr von Unterdeckungen oder Sanierungen kaum.

Zudem weisen einzelne Personengruppen innerhalb eines Unternehmens unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche an die Vorsorge auf. Bei individuell festgelegten Risikoleistungen und bei Sparbeiträgen innerhalb dieser Personengruppen kommen branchenabhängige Tarifansätze zur Anwendung, die sich in der Regel in deutlich tieferen Risikoprämien widerspiegeln. Eine Prüfung zur Optimierung ebendieser ist deshalb lohnenswert.

Vertiefte Analyse

Für eine saubere sowie persönliche Ausgestaltung der Basis-Pensionskasse und der Kaderversicherung braucht es eine vertiefte Analyse des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden und deren Bedürfnisse. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Mitarbeitenden eine ansprechende Deckung erhalten und das Unternehmen die Prämien im Griff hat. Die Pensionskassenprämien sind im Normalfall ein erheblicher Budgetposten für den Arbeitgeber wie auch für den Arbeitnehmer.

Tipps zur Optimierung des Altersguthabens:

Bei der Optimierung des eigenen Pensionskassenguthabens spielen viele Faktoren eine Rolle. Wichtige Hinweise, auf die Versicherte achten sollten, kurz zusammengefasst:

  • Zahlen Sie freiwillige Beiträge gestaffelt ein, um Steuern zu sparen.
  • Überprüfen Sie Ihre Kasse in regelmässigen Abständen und vergleichen Sie die Leistungen mit jenen von anderen Anbietern. Ist die Höhe der Risikoprämie angemessen?
  • Gerade bei Kassen mit hohen Risikoleistungen empfiehlt es sich, eine Bedarfsanalyse vorzunehmen. Sind diese hohen Leistungen für mich wirklich notwendig und sind sie passend?
  • Bietet die Pensionskasse mehrere Anlagestrategien zur Auswahl? Und ist die Kasse ausreichend kapitalisiert beziehungsweise stimmt der Deckungsgrad?
  • Schenken Sie dem Vorsorgekapital die entsprechende Beachtung unter Beizug von Fachspezialisten.
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