Zukunftssicher – was bedeutet das heute? Vor wenigen Jahrzehnten hätte man diese Frage noch völlig anders beantwortet. Heute sind in Zentraleuropa existenzbedrohende Einflüsse stark reduziert: Für sehr viele Krankheiten gibt es Medikamente und erfolgversprechende Therapien, für viele mögliche Risiken umfangreiche Möglichkeiten, diese mit entsprechenden Versicherungen zu verringern.
Klassisch zukunftssicher
Wenn es um die finanzielle Vorsorge geht, verlassen wir uns auf – ja, worauf eigentlich genau? Die «klassische» Antwort darauf lautet meist: Eine breit abgefederte, globale Diversifikation, die möglichst verschiedene Anlageklassen (Aktien, Obligationen, Immobilien, Cash, alternative Anlagen) aufweist, welche unterschiedlich zueinander korrelieren. Anders formuliert: Mithilfe der Diversifikation soll eine risikoadjustierte und dennoch marktgerechte Rendite erzielt werden.
Wichtig ist dabei die Handelbarkeit der Anlagen – wie schnell kann ein Investment liquidiert werden und zu welchem Preis? – sowie die nötige Transparenz – wo genau fliesst das Geld hin, auch in Bezug auf das Gegenparteienrisiko?
Diversifikation, Handelbarkeit sowie nötige Transparenz sollen also die Sicherheit erhöhen, auch in Zukunft finanziell gut aufgestellt zu sein. Die Verteilung der Anlageklassen ergibt sich aus einem Abwägen von Risiko und Rendite. Gleiches gilt speziell im Bereich der Aktien grundsätzlich auch für die Auswahl eines passenden Aktien-Portfolios. Und dennoch bleibt die Frage: Wie zukunftssicher ist ein bestimmtes Portfolio, und worauf ist zu achten? Sind es immer dieselben Kriterien, welche in die Analyse einfliessen, oder ändern sich die Kriterien?
Nachhaltige «Hausaufgaben»
Die Frage, wie zukunftssicher eine Anlagestrategie ist, wird immer mehr durch sogenannte Nachhaltigkeitskriterien bestimmt. Den Zusammenhang von Risikoreduktion und Nachhaltigkeit verdeutlicht das folgende Beispiel aus dem Alltag: Zur schulischen Ausbildung gehört, dass Kinder Hausaufgaben machen müssen. Obschon das Leben oft einfacher und angenehmer erscheint, wenn es keine Hausaufgaben gäbe, motivieren Eltern ihre Kinder, die Hausaufgaben zu erledigen. Warum? Weil der unmittelbare Lernerfolg davon abhängt.
Aber: Es gibt auch einen mittelbaren Erfolg, denn neben der Bestätigung für das Lernen durch entsprechende Schulnoten gilt: Wir lernen in der Schule «für die Zukunft». Will heissen: Dem kurzfristigen Bedürfnis, das Leben (durch das Vernachlässigen der Hausaufgaben) ein wenig angenehmer zu machen, steht der mittel- und langfristige Erfolg gegenüber, sich durch eine solide schulische Ausbildung gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine gute Lebensqualität zu erschliessen.