Für viele Personen ist die Geldanlage ein kompliziertes und mit Risiken behaftetes Thema. Fonds, strukturierte Produkte, Derivate oder Ähnliches werden von Banken ausgegeben und an den Kunden verkauft. Der Nutzen liegt dabei oft nicht beim Kunden. Abhängig vom gewählten Modell, besteht das Interesse der Bank darin, die Kundengelder entweder in möglichst viele (eigene) Produkte zu investieren oder die Kunden zu häufigen Transaktionen zu animieren. Beide Aktivitäten wirken sich nachweislich negativ auf den Anlageerfolg aus.
Dank der tiefen Kosten erfreuen sich passiv verwaltete ETFs (Indexfonds) ständig wachsender Beliebtheit. Passiv bedeutet, dass der Gesamtmarkt oder Teilbereiche davon nachgebildet werden. Dies hat aber zur Folge, dass sowohl in die besten wie auch in die schlechtesten Unternehmen des Marktes investiert wird. Ein weiterer Nachteil von ETFs besteht darin, dass teuer bewertete Sektoren einen hohen Anteil am Gesamtmarkt ausmachen. Der Technologiesektor hatte das höchste Gewicht kurz vor dem Platzen der Blase im Jahr 2001 oder der Finanzsektor kurz vor der Finanzkrise 2008. Aktiv verwaltete Anlagefonds könnten solcherlei Probleme zwar vermeiden, hohe Verwaltungskosten sowie kurzfristiger Erfolgsdruck machen diesen Vorteil jedoch oftmals zunichte. Es geht jedoch auch anders und dies bei tiefen Kosten.
Direkte Beteiligung
Mittels Kauf von Aktien kann sich ein Anleger direkt an Unternehmen beteiligen und profitiert als Mitinhaber von deren Erfolg. Kombiniert man die weltweit besten Aktien verschiedener Sektoren in einem Portfolio, lässt sich ein individuelles und ein über sämtliche Wirtschaftszyklen robustes Konglomerat zusammenstellen.
Im Vergleich mit sämtlichen Anlageklassen bieten Aktien historisch die mit Abstand attraktivsten Renditen. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da Unternehmen das Geld produktiv zur Verbesserung oder Erweiterung der eigenen Tätigkeit einsetzen. Viele Menschen lassen sich von den täglichen Kursschwankungen abschrecken, dabei könnten diese problemlos ausser Acht gelassen werden. Denn die relevante Preisentwicklung geschieht über den gesamten Investitionszeitraum. Immobilienpreise oder auch die eigene, nicht an der Börse kotierte Firma sind nicht weniger risikobehaftet nur, weil deren Preisschwankungen nicht täglich ersichtlich sind.
Trotzdem verzichten aufgrund dieser Hindernisse immer noch viele Menschen auf das Privileg, sich mittels Aktien an Unternehmen zu beteiligen. Dies hat langfristig nachteilige Auswirkungen auf die Entwicklung des Vermögens und somit auf das im Alter zur Verfügung stehende Kapital.
Fokus auf den Geldfluss
Um langfristig sein Kapital bestmöglich einzusetzen, müssen einerseits die Bedenken am Investieren ausgeräumt werden und andererseits die attraktivsten Unternehmen identifiziert werden. Beides kann erreicht werden, indem bei
Investitionen eine unternehmerische Betrachtungsweise eingenommen wird. Dies steht im Kontrast zur gängigen Analyse, welche sich vorwiegend auf klassische Bewertungskennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis, Preis-Buchwert-Ver-
hältnis und Ähnlichem abstützt. Diese Kennzahlen haben über die letzten Jahre wegen weltweit unterschiedlicher Buchhaltungsmethoden und einer zunehmenden Bedeutung von immateriellen Vermögenswerten an Aussagekraft eingebüsst.
Einen Firmeninhaber interessiert vorwiegend, wie viel Geld am Ende des Jahres auf dem Konto bleibt und nicht, wie hoch der buchhalterische Gewinn ausgefallen ist. Werden von den Einnahmen aus verkauften Produkten und Dienstleistungen die Ausgaben für deren Herstellung abgezogen, so ergibt sich der operative Geldfluss. Nach Abzug von Investitionen, wie dem Bau einer neuen Fabrik, resultiert der freie Geldfluss. Dies entspricht dem, was der Unternehmer effektiv verdient hat und was für Ausschüttungen an den Aktionär übrig bleibt. Es ist nicht überraschend, dass historisch jene Firmen an der Börse am besten rentiert haben, welche den höchsten freien Geldfluss im Verhältnis zum Unternehmens-wert aufwiesen.
Neben der Bewertung ist die Qualität einer Firma entscheidend. Darunter fallen unter anderem Aspekte wie die Marktpositionierung, Konkurrenzsituation, Verschuldung sowie die Aussichten für die nächsten Jahre. Ist neben dem freien Geldfluss auch die Qualität gut, so erhöhen sich die Erfolgsaussichten zusätzlich.