Finanzen & Vorsorge

Börsenradar

Die Börse will nach oben!

Kaufen, Halten oder Verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes Analysesystem prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ausschlägt.
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Nach der überraschenden Aufwärtsbewegung an der Börse im November 2023 zeigen sich die Anleger nunmehr etwas verunsichert, wie es wohl weitergehen wird. Die Konjunkturzahlen in Europa und in den USA hatten jedenfalls eine solche Aktienhausse nicht erwarten lassen. Die aktuellen Auftragseingänge und Einkaufsmanagerindizes geben immer noch keinen Grund, nun auf weiter steigende Kurse zu setzen. Dazu kommen die Sorgen, wie es im Ukrainekrieg und in Israel weitergeht und ob in diesem Jahr nun Donald Trump neuer US-Präsident wird.

Die Kurse sind gestiegen, weil man sich in diesem Jahr weltweit sinkende Zinsen und damit einen neuen Wirtschaftsaufschwung erhofft. Werden diese Hoffnungen erfüllt werden oder halten sich die Zentralbanken mit Zinssenkungen länger zurück als erwartet?

Nun, wir haben ja fünf bewährte Indikatoren für den Schweizer Aktienmarkt. Sie waren zuletzt mehrheitlich positiv. Wie sieht es den nun aktuell damit aus?

1. Zinssignale: Positiv

Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es in den Lehrbüchern. Zwar hat es zuletzt wieder einen leichten Anstieg der Obligationen gegeben. Aber die Renditen vom Jahresanfang 2023 werden wohl nicht mehr erreicht werden. Damit fallen die Bundesobligationen als Konkurrenz für den Aktienmarkt aus. Denn bereits die Dividendenrenditen der wichtigsten 64 Aktien in der Schweiz liegen mit durchschnittlich 2,6 Prozent eindeutig höher.

2. Der Saisoneffekt: Positiv

Zahlreiche Statistiken haben bewiesen, dass die Monate November bis April im Durchschnitt eine wesentlich bessere Performance am Aktienmarkt aufweisen als die Monate Mai bis Oktober.

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv

Unsere Liste der 64 meistgehandelten schweizerischen Aktien zeigte zum letzten Stichtag am
30. Januar ein klar positives Bild. Mehrere Aktien meldeten ein 9-Monats-Hoch: Doc Morris, Inficon,
Temenos, Swiss Life, Givaudan, Holcim, Schindler. Lindt & Sprüngli. Keine Aktie meldete ein neues 9-Monats-Tief.

4. Der SMI-Index: Neutral

Der SMI-Index für die 20 wichtigsten schweizerischen Aktien befindet sich nunmehr seit Mitte 2022 in einer Seitwärtsbewegung, bei der noch unklar ist, ob es erneut abwärts geht oder ob das die Einleitung zu einer neuen Aktienhausse ist. Die Marke 11 000 Punkte sollte zumindest überschritten werden, um von einer möglichen Wende auszugehen, wurde zuletzt an dieser Stelle gefordert. Das ist nun tatsächlich passiert. Der SMI liegt zum Stichtag 30. Januar bei 11 443 Punkten.

5. Der Banken-Index: Positiv

Den Banken-Index beobachten wir deshalb so genau, weil er mögliche Finanz-Gefahren für die Weltwirtschaft durch drohende Insolvenzen in der Regel eher anzeigt als übliche Aktienindizes wie der SMI. Er setzt sich aus zehn wichtigen Grossbanken aus aller Welt zusammen; auch die UBS ist im Banken-Index enthalten.

Der Trend beim Banken-Index ist wie schon im Jahr 2023 immer noch klar aufwärts gerichtet. Er zeigt damit an, dass eine weltweite Finanzkrise in absehbarer Zeit nicht zu befürchten ist.

6. Summe der fünf Signale: 4:0 positiv

Wenn von unseren fünf wichtigen Indikatoren vier eindeutig positiv sind und einer neutral, dürfen wir davon ausgehen, dass die jetzige Aufwärtsbewegung noch eine Weile anhalten wird. Die meist börsenfreundliche Wintersaison geht ja bis Ende April, und gerade der Monat April ist traditionell der beste Börsenmonat des Jahres.

Die Aktien, die derzeit neue 9-Monats-Hochs ausgebildet haben, bieten sich dabei zum Kauf an. 

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