Nachdem sich die Stimmung an den internationalen Aktienbörsen im August weiter eingetrübt hatte, durfte man gespannt sein, wie sich nun der Monat September entwickelt. Dieser Monat ist ja statistisch gesehen der schwächste Börsenmonat. Doch bis zum Redaktionsschluss haben sich die Kurse besser gehalten als gedacht; die Aktienindizes vollzogen eine sogenannte «Seitwärtsbewegung». Offenbar setzen viele Anleger darauf, dass die Abwärtsbewegung bei minus 10 % Halt macht und es dann ab Oktober schon wieder aufwärts geht mit den Kursen. Deshalb lässt man sich jetzt auch nicht sehr von den schlechten Meldungen aus der Wirtschaft irritieren und setzt darauf, dass das nur eine vorübergehende Schwäche ist. Freilich sollte man bedenken, dass es ohne die Hilfe der Zentralbanken an den Börsen bis jetzt noch nie nach oben gehen konnte. Und ob die Zentralbanken der Börse wirklich schon jetzt zu Hilfe kommen, das ist fraglich. Im Oktober werden wieder neue Quartalszahlen bekannt gegeben, und je nachdem, wie schlecht sie ausfallen, könnte das schon noch einige negative Überraschungen an den Börsen auslösen. Was sagen nun im Moment unsere Indikatoren?
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es in den Lehrbüchern. Seit Dezember 2022 gehen die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen wieder leicht zurück. Das ist insofern positiv, als diese Zinsen ja eine Konkurrenz für Aktien sind. Die durchschnittliche Dividendenrendite der 64 wichtigsten Aktien der Schweiz liegt bei 2,47 %. Die Rendite zehnjähriger Schweizer Bundesobligationen beträgt nur 0,95 %. Diese können also mit den Dividendenrenditen nicht mithalten. Dennoch: Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Zinsen wieder steigen, wenn die Zentralbanken die Leitzinsen weiter erhöhen.