Die eigene Vorsorge von Unternehmern – ob für den Notfall oder für das Alter – ist unweigerlich mit der unternehmerischen Tätigkeit verknüpft. Die zentrale Rolle der Firma für die Vorsorge ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits bestehen besondere Abhängigkeiten, andererseits sind die Gestaltungsmöglichkeiten speziell gross. Mit einer frühzeitigen Vorsorgeplanung können die private und unternehmerische Sphäre optimal aufeinander abgestimmt werden, sodass unmittelbar mehr Geld im Portemonnaie zur Verfügung steht und Sicherheit für den nächsten Lebensabschnitt geschaffen wird.
Herausforderung Privatvorsorge
Ab dem 55. Lebensjahr empfiehlt es sich, die Finanz- und Vorsorgeplanung in Angriff zu nehmen, wobei gilt: je früher desto besser. Für Unternehmer ist eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema noch entscheidender. Die eigene Firma stellt in der Regel einen substanziellen Vermögensteil innerhalb des privaten Gesamtvermögens dar. Zudem sind das Einkommen und somit auch die Vorsorgeleistungen vom zukünftigen Geschäftsgang des Unternehmens sowie von der Ausschüttungspolitik des Unternehmers abhängig. Die private als auch die unternehmerische Sphäre sind stark miteinander verknüpft. Beide finanziellen Welten beeinflussen sich gegenseitig, was im Zusammenhang mit der privaten Finanz- und Vorsorgeplanung umso beachtenswerter ist.
Die private Finanz- und Vorsorgeplanung hat unter anderem zum Ziel, privates Vermögen aufzubauen und zu erhalten. Einerseits mit dem Zweck, zukünftig geplante Investitionen und Konsumwünsche realisieren zu können. Andererseits um eine allfällige Einkommenslücke nach Pensionierung, welche durch eine unzureichende Altersrente aus der staatlichen und beruflichen Vorsorge entsteht, zu schliessen.
Bedeutsame Vermögenswerte
Die Vermögenssituation von Unternehmern unterscheidet sich markant von der Vermögenssituation nicht unternehmerisch tätiger Personen und Familien aufgrund des fliessenden Übergangs zwischen der privaten und unternehmerischen Sphäre. Viele Firmeninhaber sind sich nicht bewusst, dass das eigene Unternehmen oftmals zu den grössten privaten Vermögenswerten zählt und ihm deshalb auch für die Altersvorsorge eine hohe Wichtigkeit zufällt. Folgenden Herausforderungen begegnen Unternehmer:
Illiquidität und Diversifikation
Häufig ist ein grosser Anteil des privaten Gesamtvermögens langfristig im Unternehmen gebunden. Das Unternehmen bildet also ein Klumpenrisiko, das heisst, es kann über diesen Vermögenswert aufgrund der Illiquidität kurzfristig nicht verfügt werden. Eine Diversifikation herbeizuführen, gestaltet sich entsprechend schwierig, weshalb sich eine ungünstige Entwicklung des Unternehmenswertes stark auf das private Nettovermögen des Unternehmers auswirkt. Um diese Abhängigkeit zu entschärfen, ist der Transfer von Geschäftsvermögen ins Privatvermögen ein wichtiges Instrument.