Die beiden Monate September und Oktober haben an der Börse diesmal eine überraschende Wende nach oben gebracht. Während der Sommermonate mussten Anleger ja eine quälend lange Seitwärtsbewegung hinnehmen. Der Swiss Market Index (SMI) war deutlich unter die 9000-Marke zurückgefallen. Die Signale unseres Börsenradars waren ebenfalls auf der Kippe. Seit Ende Juli gab es bei den 60 Schweizer Aktien, die wir verfolgen, mehr neue Tiefs als Hochs. Am 8. September gab dann auch noch der Banken-Index ein Verkaufssignal. Diese unsichere Lage war der Grund für unsere Warnung, den Aktienanteil keinesfalls zu erhöhen, sondern erst mal abzuwarten, was die Monate September und Oktober weiter bringen. Doch nun sieht es recht gut aus, wie wir gleich an den einzelnen Signalen sehen werden.
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen ist immer noch negativ. Und die Notenbank hält die kurzfristigen Zinsen noch tiefer im Minus bei 0,51. Damit wurde den Spekulanten auf einen weiteren Franken-Anstieg ein deutliches Signal gegeben, dass eine so hohe Überbewertung des Frankens unerwünscht ist. Der Franken hat sich gegenüber dem Euro abgeschwächt, was der Schweizer Exportindustrie wieder mehr Luft gibt.
2. Der Saisoneffekt: Positiv
Bekanntlich sind die Monate Mai bis September häufig relativ schwache Monate für die Geldanlage in Aktien gewesen. Der Oktober war meist eher freundlich. Doch in mehreren Jahren (1987, 1997, 2008) gab es auch im Oktober noch starke Kurseinbrüche. Es hat sich bewährt, in Zeiten sehr hoch bewerteter Aktienkurse wie jetzt den Oktober noch zum Sommerhalbjahr zu zählen und erst am letzten Freitag im Oktober das Winterhalbjahr beginnen zu lassen. Danach jedenfalls ist das Saisonsignal positiv.