Wir befinden uns nun mitten in der oft kritischen Sommerperiode, wo es statistisch gesehen sehr häufig schlecht um den Aktienmarkt bestellt war. Ausserdem gibt es weltweit immer häufiger Konjunkturmeldungen, die auf eine schwache Nachfrage hindeuten. In den USA liegen die langfristigen Zinsen mittlerweile deutlich tiefer als die kurzfristigen. Man spricht in solchen Fällen von einer «inversen Zinsstruktur», die in der Vergangenheit fast immer der Vorläufer einer «Rezession» war, also einer Schrumpfung des Sozialproduktes. Dazu gibt es Drohungen zwischen USA und China über höhere gegenseitige Zölle. Dasselbe könnte auch zwischen den USA und Europa passieren. Bisher hat sich US-Präsident Donald Trump auch nicht durch Kursstürze am Aktienmarkt davon abbringen lassen, mit solchen Einschränkungen des freien Handels zu beginnen. Viele Anleger haben sich dadurch von weiteren Käufen am Aktienmarkt bisher abschrecken lassen. Was sagen nun unsere Indikatoren, die wir speziell für den Schweizer Aktienmarkt zusammengestellt haben? Können wir weiter kaufen oder ist auch hierzulande Besorgnis angebracht?
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken.
Die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen bleiben tief im Minusbereich (minus 0,53 % bei zehnjährigen, siehe Abbildung 1). Während man früher tiefe Zinsen im langfristigen Bereich als Konjunkturprogramm ansah, kann man dies heute so nicht mehr uneingeschränkt nachvollziehen. Denn momentan liegen die langfristigen Zinsen so tief, dass sie sogar in der Schweiz knapp unter die 12-Monats-Libor-Zinsen gefallen sind, die bei minus 0,52 Prozent liegen. Sollte sich das nicht bald wieder ändern, droht in der Tat nächstes Jahr auch in der Schweiz Rezession.